Die Rollenverteilung bei Mercedes ist eigentlich klar. Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg. Das bedeutet: Heißblütiges Vollgastier gegen kühlen Taktiker. Egomane gegen Teamplayer. In Ungarn bekam das Klischee neue Nahrung, als Hamilton sich weigerte Rosberg trotz anderer Strategie vorbei zu lassen. Doch auch der nette Nico kann auf beiden Ohren taub sein! Nach Informationen von SPORT BILD sollte Rosberg bei seiner Triumphfahrt in Monaco ein Motorprogramm mit weniger Drehzahl nutzen, um das Auto zu schonen. Doch der Deutsche reagierte nicht auf die Aufforderung, weil Hamilton sonst aufgeschlossen hätte.

Kämpferqualitäten vorhanden

Rosberg & Hamilton
Nico Rosberg (li.) & Lewis Hamilton (re.): Die Mercedes-Stars kämpfen 2014 um den WM-Titel
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kann das mit Nico Rosberg assoziierte Rollenklischee deshalb nicht bestätigen. Im Gegenteil. Der Österreicher spricht ihm die gleichen weltmeisterlichen Kämpferqualitäten zu wie Hamilton. „Nico hat alles, was du zum Siegen brauchst. Auch die nötige Härte“, ist Wolff überzeugt. „Er ist ein Alphatier wie Lewis.“ Doch warum kommt das in der Außenwahrnehmung nicht so an?

Nicht so gerne laut

Die Antwort liefert Rosberg gleich selbst: „Weil es nicht mein Stil ist, laut zu werden“, sagt der 29-Jährige, der laut eigener Aussage viel von Vater Keke geerbt hat. Der war 1982 immerhin Weltmeister und gilt bis heute als harter Kerl. Vor Rad-an-Rad-Duellen jenseits von Tempo 250 schreckt der gebürtige Wiesbadener deshalb nicht zurück. Rosberg: „Ich liebe harte Duelle, und wenn du dann um ein Zehntel vorne liegst, gibt dir das ein ekstatisches Gefühl.“ Und für das geht Rosberg gerne auch mal ein bisschen härter zu Werke...

Von

Ralf Bach
Bianca Garloff