Vor 50 Jahren wurde die Formel-2-Europameisterschaft gegründet, als erste Nachwuchsserie der Formel 1. 1985 wurde daraus die Formel 3000, 2005 die GP2. Pünktlich zum Jubiläum wird sie 2017 wieder unter dem Namen Formel 2 ausgefahren. Die Basis bleiben die GP2-Rennwagen von Dallara mit den über 600 PS starken 4,0-Liter-V8-Motoren von Mécachrome.
Seit Jahren will der Automobilweltverband FIA eine klare Nachwuchsstruktur etablieren: Formel 4, Formel 3, Formel 2. Die Formel 4 boomt inzwischen mit ihren regionalen Serien. In Deutschland waren 2016 rund 40 Fahrer mit den 160 PS starken Formel-Flitzern am Start. Inzwischen gibt es 13 Formel-4-Serien nach dem FIA-Format, darunter auch in Arabien und Südostasien.
Schumacher
Mick Schumacher zeigt seinen neuen Formel-3-Renner
Doch die Formel-3-Europameisterschaft und die Formel 2 schwächeln noch. Nachwuchsfahrer klagen, dass beide Meisterschaften zu teuer sind. Beispiel Formel 2: Seit 1967 sind nur zwei Meister in die Formel 1 aufgestiegen, die auch Weltmeister werden konnten: Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Die letzten fünf Champions konnten nicht direkt in die Königsklasse aufsteigen. Das soll sich in Zukunft ändern. Die Umbenennung der GP2 in Formel 2 war nur der Anfang. Künftig will der neue Formel-1-Besitzer Liberty Media den Meister finanziell unter die Arme greifen und so in die Formel 1 bringen.
Doch was passiert mit der Formel 3? Das Starterfeld schrumpft. Für die Saison 2017 sind nur 20 Fahrzeuge eingeschrieben und erst 18 Fahrer bestätigt. Liberty Media will die Formel 3 ins Formel-1-Rahmenprogramm bringen. Derzeit fährt dort aber noch die GP3, die wie die Formel 2 von Bruno Michel geführt wird. Auch sie schwächelt: Bisher stehen für die neue Saison erst 15 Fahrer fest, viel mehr sollen es auch nicht mehr werden.

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Inzwischen laufen Gespräche, beide Serien miteinander verschmelzen zu lassen. Mit Autos, die leistungstechnisch näher an der Formel 2 dran sind. Derzeit sind die GP3-Wagen fast doppelt so stark (mehr als 400 PS) wie die Formel-3-Flitzer. Volkswagen und Mercedes könnten als Motorhersteller für die neue Formel 3 aber wegfallen: Sie waren vor allem deshalb in der Formel 3 engagiert, weil die meisten Rennen im Rahmenprogramm der DTM ausgetragen werden, wo beide Konzerne ebenfalls involviert sind und immer wieder auf Nachwuchsfahrer aus der Formel 3 zurückgreifen. Volkswagen wollte bereits 2017 aussteigen.
Werden beide Meisterschaften zusammengelegt, dann wird die Formel 3 wie auch die Formel 2 im Formel-1-Rahmenprogramm stattfinden. Damit würde auch Mick Schumacher, Sohn des Rekordweltmeisters Michael Schumacher, im Rahmen der Formel 1 zu sehen sein. Denn der Deutsche F3-Einsteiger wird voraussichtich in den nächsten beiden Jahren in der Formel 3 fahren.

Von

Michael Zeitler