Gebrauchtwagen-Check Ford Explorer
Vom Groschengrab zum Geheimtipp

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Der Ford Explorer ist billig zu haben, aber als US-Säufer alter Schule verschrien. Checker Wolfgang Blaube rechnet nach – und landet bei Zahlen, die den Zwei-Tonnen-Benziner zum überaus maßvollen Geldverkoster stempeln.
Wir alle müssen ja heutzutage unsere Ansprüche herunterschrauben und kürzer treten. Das ist mein Glück. Denn somit haben Sie, liebe Leser, sicherlich Verständnis für die bescheidenen Fotos, die ich diesmal abliefere. Herzlichen Dank dafür. Dunkles Auto in knalligem Gegenlicht, kein Bild der Sitze, Armaturen-Schuss bei schiefstehendem Steuer – sowas habe ich Ihnen in keiner der bislang 27 Checker-Folgen zugemutet. Aber diesmal ging es nicht anders. Denn ich musste ernsthaft eine Enttarnung befürchten – der Verkäufer machte den Eindruck eines Skeptikers mit sehr feinen Antennen. Grund genug, den Ball – besser: die Kamera – schön flach zu halten. Andererseits zeigte sich der Privatanbieter als jemand, der den Wartungs- und Reparaturaufwand nicht zeitwertgerecht begrenzt. Deshalb offerierte er ein älteres, günstiges Auto in gutem Zustand. Womit sich die schwach bebilderte Geschichte zum Guten wendet.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.1993 lancierte Ford die Europa-Version des weltweit meist verkauften SUV

Der "15-Liter-Säufer" Explorer fährt relativ günstig

Ohne Anspruch auf eine akademisch detaillierte Vergleichsrechnung gilt jedenfalls unterm Strich: Bleibt die Jahresfahrleistung im statistischen Rahmen, fährt der "15-Liter-Säufer" Explorer relativ günstig. Punkt. Dass er außerdem als grundsolide gilt, ist ein weiteres Plus. Gut, die Steuerketten der ohc-Version können scheppern, die Automatik hält langen Vollgas-Passagen nicht ewig stand, Rost an den Übergängen zu den Kunststoff-Anbauteilen kann vorkommen. Aber das war's im Wesentlichen. Vernünftig erhaltene UN105- Frühwerke winken bereits ab 3500 Euro. Der hier gezeigte Vertreter, ein sehr später (8/2001) mit 204 PS, bot sich für läppische 5500 Euro feil. Eckdaten? Erst Vorführwagen, dann drei Halter. Scheckheft, unfallfrei, frisch gewartet. 108 000 Kilometer, zwei Schrammen, sonst keinerlei Defekte. Limited-Paket mit allem möglichen bis hin zur Sitz-Memory.
Gute Sommer- und Winterräder. Damaliger Neupreis: rund 80.000 Mark. Zwei Tage nach meinem Besuch ist der Explorer verkauft. Für 5300 Euro. An jemanden, der rechnen kann – und sicherlich mehr Freude daran haben wird als Sie mit meinen Fotos. Vielen Dank nochmals für Ihr Verständnis ...
Fazit
Das Ergebnis ist nicht neu, aber wieder mal erstaunlich: Mit dem soliden Explorer rollt ein weiterer Billig-Benziner vor, der mit günstiger Steuer (277 Euro) und Versicherung (HP 22/TK 18/VK 20) seinen 15-Liter-Durst mehr als egalisiert. Nur für Vielfahrer rechnet er sich weniger – und für Leute, die an ewige Klischees glauben.
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