Gebrauchtwagen-Check Lada Niva
Morgenluft für den Allrad-Discounter?

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In der Ära der schmalen Kassen taucht er wieder auf: der unfassbar billige Lada Niva. Checker Wolfgang Blaube klärt, wie wenig der Sowjet-Kraxler gebraucht kosten darf – und wie wenig mehr als Nagelneuwagen.
Die Zeiten sind hart. Jeder klebt an seiner Kohle. Was liegt da näher, als den Bodensatz der Preissegmente nach absoluten Billigheimern zu sezieren, wenn es gerade jetzt ein neuer, älterer Offroader sein soll? Und noch während die Frage ihrer Beantwortung harrt, fährt er uns – bockbeinig und laut wie seit 32 Jahren – vors innere Auge: der Discount-Klassiker Lada Niva. Proportional zum Geldwert hat sich der rustikale Russe seit seinem Debüt 1977 ständig verbilligt. Einen Listenpreis gibt es – wie so vieles bei dem rätselhaften Konstrukt Lada Deutschland – derzeit nicht; die Vertragshändler nennen Hauspreise. Derzeit liegen sie bei 10.000 bis 11.000 Euro.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Ausgleichsgetriebe ölfeucht, Fensterheber klemmt, Dellen, Kantenrost

Drei Tage später ist der Lada Niva für 2500 Euro verkauft

Stichwort Abwrack-Bonbon, im Schöne-neue-Welt-Jargon Umweltprämie genannt: Wie gesagt, starten Grauimporte bei 7350 Euro. Minus 2500, macht 4850 Euro. Ein nagelneuer, echter Geländewagen zum Kurs einer besseren Couchgarnitur – da können alle anderen Hersteller, die gerade mit ihren Sensationsofferten werben, gepflegt nach Hause gehen. In diesem Kontext nochmals die Frage: Was kann – was darf – ein gebrauchter Niva kosten? Eigentlich so gut wie gar nichts. Doch Vorsicht: Neu und grau ist die Kiste, wie ich bereits in meiner Niva-Kaufberatung schrieb, ein Bausatz auf Niveau eines vormontierten Baumarkt-Fahrrades. Der nach gezielten Verbesserungen schreit.
Ein neuer Niva darf Geld kosten

Fazit
Zweithand-Niva sind sensationell billig. In jedem Fall unentbehrlich: ein schrauberisch ambitionierter Vorbesitzer. Denn zum treuen Begleiter wird der Nicht-ganz-so-Stabilbaukasten einzig durch sorgsame Pflege. Indes gilt: Auch neu ist der 4x4-Oldie so günstig, dass jeder Gebrauchtkauf relativiert sein will.
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