Wir können es nicht oft genug wiederholen: Nicht Kraftstoff, Steuer oder Versicherung sind die teuersten Posten beim Autofahren, sondern der Wertverlust. Der Stempel in den Zulassungs-Papieren ist noch nicht trocken, schon sind 25 Prozent vom Listen-Neupreis weg. Das geht munter weiter. Als Faustregel gilt: Nach drei Jahren ist ein Auto noch die Hälfte wert. Oder weniger. Viel weniger. Schlimm für Erstbesitzer, toll für Schnäppchenjäger. Die Gebrauchtwagen-Bewerter von EurotaxSchwacke errechneten in ihrem Index F-SAX den Wertverlust der meistverkauften Modelle ab Baujahr 2006, bezogen auf drei Jahre und Laufleistungen von 45.000 bis 90.000 Kilometer – je nach Klasse. Heraus kamen unglaubliche Ergebnisse: So sind SUV und Fahrzeuge der oberen Mittelklasse zwar in der Anschaffung ungefähr gleich teuer, doch die Sprit schluckenden Allradler kosten den Erstbesitzer am Ende viel weniger – weil sich Gebrauchtwagen-Käufer um die Trend-Typen reißen.
Exoten wie den Kia Opirus gibt's manchmal sogar neu sehr günstig.
Aufpassen heißt es im Luxus-Segment: Denn ein VW Phaeton liegt mit 33,6 Prozent Restwert nach drei Jahren preislich in Golf-Regionen – aber wer weiß schon, wie sich die Wertverlust-Kurve weiterentwickelt? Flacht sie ab, oder stürzt der Preis der Hightech-Limousine weiter dem Nullpunkt entgegen? Auch so was gibt es, allerdings eher bei Typen mit exotischem Marken-Emblem. Damit meinen wir etwa einen Luxus-Koreaner wie den Kia Opirus, der zeitweise schon neu mit 44 Prozent Nachlass verscherbelt wurde. Das wirkt sich auch auf die Gebrauchtpreise aus, genau wie ein großes Angebot von Flottenfahrzeugen, die nach Auslauf des zumeist dreijährigen Leasingzeitraums in hohen Stückzahlen auf den Markt drängen. Und das sind gängige Modelle: Opel Vectra oder Ford Focus machen das Überangebot zu Geldvernichtern. In der Bildergalerie zeigt autobild.de – sortiert nach Klassen – die Autos mit den höchsten Wertverlusten. Viele von ihnen sind wertvolle Typen. Aber das müssen nicht wiederholt werden.

Fazit von AUTO BILD-Gebrauchtwagen-Experte Hendrik Dieckmann

Hoher Wertverlust freut den Gebrauchtkäufer. Doch meist setzt der sich auch mit zunehmendem Alter des Fahrzeugs fort. Und das Schnäppchen von heute wird morgen zur Klette, die sich nur mit enormem Preisnachlass entsorgen lässt. Deshalb lohnt das Sparen besonders für Käufer, die ihr Auto lange behalten wollen.