Gebrauchtwagen-Test Subaru Forester
Taugt der Förster als Billiglöhner?

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Seit seinem Verkaufsstart 1997 gilt der Subaru Forester als unprätentiöser und zuverlässiger Begleiter. Der Checker spürt ein Frühwerk auf – und klärt, ob es dem sauberen Ruf gerecht wird.
Checker sind auch nur Menschen. Und in diesem Fall sogar – so viel Selbstbeweihräucherung sei gestattet – mit ausgeprägter Sozialkompetenz gesegnet. Darum tut es mir echt leid, dass diesmal der Anbieter richtig Aktion zeigen musste – um dann doch auf dem Auto sitzen zu bleiben. Armer Kerl. Immerhin war sein Einsatz, auch wenn er nichts davon weiß, im Dienst unserer Leser. Und damit ein Opfer wert. Der Reihe nach. Es geht um den frühen Subaru Forester. Ab 1997 angeboten, heute für ein paar Tausender zu haben. Aber mängelmäßig noch immer mit der Reputation einer blütenweißen Weste unterwegs. Zu Recht? Falls nicht: inwiefern? Und wenn doch: Was darf solch ein Dauerläufer kosten?
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Das günstigste Angebot: 4590 Euro


Einziges Manko: die Kupplung
Ich erreiche eine alt eingesessene, familiär geführte Karosseriewerkstatt, die eher nebenbei mit Gebrauchten handelt. Sein Bruder schmeiße den Verkauf, sagt der Meister, sei aber im Urlaub. Ansehen? Aber gern. Probefahrt? Um Gottes willen – die C-Klasse muss raus, gleich kommt der Gutachter, der Audi-Kunde wartet, der Forester ist von vier Autos zugeparkt ... Muss sein? Allerdings, es muss, quäle ich den armen Mann. Bevor die Hälfte ungecheckt bleibt. Nach widerwilligem Rangieren ist der Subaru befreit, ich prüfe Innen- und Motorraum, Blech, Lack, alle E-Funktionen. Resultat: Abgesehen von zwei winzigen Dellen präsentiert sich der Forester als extrem gepflegt und unfallfrei. Diesen Eindruck bestätigt auch meine Ausfahrt. Einziges Manko: Die Kupplung ist schwergängig. Ein bekannter Befund, waren die 98er-Modelle doch mit fehlerhaften Druckplatten bestückt. Die einst auf Garantie getauscht wurden – außer bei diesem Auto, wie ein späterer Anruf beim ergrauten, seriös klingenden Vorbesitzer bestätigt. Der Eigner davor war übrigens nochmals älter. Und ebenso nie offroad unterwegs. Ergo ein ganz normaler Forester-Lebenslauf.

Fazit von AUTO BILD-Checker Wolfgang Blaube
Einmal mehr bestätigt sich der legendär solide Ruf des Forester. Und wieder gibt das Vorleben den Ausschlag. Seriöser Vorbesitz, durchweg gestempeltes Scheckheft, innen wie neu: Solch ein Auto verspricht noch lange Freude. Wobei die Händlergewährleistung ein nettes Zubrot ist – wirklich nötig hat der Subaru sie nicht.
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