Gebrauchtwagentest: Audi A5 (F5) Cabriolet

Mit einigen Extras kostete unser Testwagen im April 2018 stolze 67.700 Euro. Dafür gab es dann auch das empfehlenswerte Adaptivfahrwerk, LED-Scheinwerfer, eine gewaltige B&O-Anlage, digitale Instrumente inklusive Navi und S-Line-Optik. Aber selbst Dinge wie die in dieser Klasse obligatorische Sitzheizung oder eine Einparkhilfe waren aufpreispflichtig. Zum Glück spielt der Wertverlust Gebrauchtwageninteressenten in die Karten: Vier Jahre und ein dezentes Facelift (2019) später hat sich der Preis beim Autohus in Bremen mit 33.980 Euro in etwa halbiert.

Trotz einer Vielzahl potenter (und nochmals teurerer) Alternativmotorisierungen macht der gründlich gedämmte Euro-6-Commonrail-Diesel (VW EA288) seinen Job zusammen mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (S tronic) erfreulich gut. Stämmige 400 Nm Drehmoment bei nur 1.750 Umdrehungen taugen als Lizenz zum souveränen Gleiten bei Mini-Verbräuchen um sechs Liter Diesel.

Wie oft ein Tankstopp notwendig wird, hängt davon ab, ob der Erstbesitzer in den optionalen 54-Liter-Tank und das 24-Liter-AdBlue-Reservoir investiert hat. Der elegante Auftritt klappt trotz einiger Steinschläge an der Front noch immer.

Vollautomatisch öffnet das Stoffverdeck in nur 15 Sekunden per Tastendruck. Der aufwendige Verdeckaufbau erweist sich zudem als voll wintertauglich. Er besteht aus einem isolierten, dreilagigen Stoffgewebe mit zusätzlicher Dämmung zur Senkung des Geräuschniveaus im Innenraum.

Das Öffnen und Schließen ist während der Fahrt bis Tempo 50 möglich. Wobei die Nutzung im Stand natürlich auf Dauer deutlich schonender für die Verdeckmechanik sein dürfte. Für die Solidität der Konstruktion spricht auch, dass unser Testwagen nach 100.000 Kilometern nicht einmal auf Kopfsteinpflaster aus dem Aufbau knistert und alle Spaltmaße nach wie vor millimetergenau sitzen.

Verblüffend ist, dass der A5 nicht nur nobel kann: Mit dem getesteten Zweiliter-Vierzylinder-TDI sind respektable Anhängelasten drin. Bis zu 1.700 Kilogramm (750 Kilogramm ungebremst) wären am optionalen Haken möglich. Beim Unterhalt wollen trotz des moderaten Durchschnittsverbrauchs von rund sechs Liter Diesel allerdings Reserven eingeplant sein. Sowohl bei den Kasko-Kosten als auch bei möglichen Reparaturen wird ein satter Premium-Aufschlag fällig.