Geiger Corvette/Cargraphic 911 GT3/MTM RS GT3-2
Trio mit 1584 PS

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In einer automobilen Welt, geprägt von Abstandsradar und Spurhalteassistent, stellen die drei Tuningboliden von Cargraphic, Geiger und MTM die letzte Bastion des selbstbestimmten Fahrens dar. Die Kandidaten im Vergleich.
Arbeiten muss man am Steuer dieser drei Boliden eine Menge. MTM stellt mit seinem zum Hecktriebler umgebauten R8 GT3-2 den auffälligsten Kandidaten. Spitzes Spoilerschwert am Kinn, massenhaft Aufkleber sowie der riesige Heckspoiler ziehen die Kinder in Heerscharen zum Naseplattdrücken an die Scheiben – der Boah-ey-Preis 2010 ist dem R8 sicher. Erst recht, wenn der Motor läuft. Vollmundig-tiefkehlig blubbert der per Kompressor erstarkte V8 beim Start – vor allem ein Verdienst der klappenlosen Abgasanlage, die leider nur Exportstatus besitzt. 420 PS waren es ab Werk, 560 sind es jetzt. Nur der Stadtverkehr steht dem Vergnügen jetzt noch im Wege. Messtechnisch kann der MTM R8 GT3-2 die so geweckten Erwartungen nur zum Teil erfüllen.
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Mit größeren Lenkwinkeln und etwas weniger Rückmeldung fällt die Geiger Corvette hier zunächst zurück. Zwar verbaut der Münchner US-Spezialist ein Eibach-Gewindefahrwerk mit 40 Millimeter Tieferlegung und Eibach-Stabis, belässt aber Spur und Sturz im Serienzustand. Zudem montiert Geiger als Einziger keine straßenzugelassenen Semislicks. Geiger setzt beim Achtzylinder ebenfalls auf die Kompressoraufladung und verbaut zusätzlich eine schärfere Nockenwelle. Der Stoßstangen-Smallblock bringt es so auf 550 PS und kann seiner Ausgangsbasis mühelos enteilen. Auf 100 km/h distanziert die Geiger Corvette das Serienauto um gemessene 0,4 Sekunden, bis 200 sind es knapp zwei Sekunden. Spezielle Zahnräder kürzen die Übersetzungen der Gänge fünf und sechs – unter hart hämmerndem V8-Rock rennt die Vette 325 km/h. Auf dem Sachsenring liefert die Corvette eine solide Vorstellung ab.
Cargraphic holt sich den Sieg

Fazit
Der GT3 stellt sich mal wieder als optimale Basis heraus. Cargraphic dominiert bis auf das Kapitel Höchstgeschwindigkeit alle Messwerte und untermauert sein Rennstrecken- Know-how mit einer beeindruckenden Rundenzeit. Überzeugende Fahrleistungen, gut beherrschbares Fahrverhalten sowie ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis sichern der urwüchsigen Geiger Corvette den zweiten Platz. Der grundsympathische MTM R8 GT3-2 kann nach aktuellem Entwicklungsstand noch nicht zur Gänze brillieren – macht aber trotzdem Spaß.
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