Der Cayman zählt bestimmt nicht zu den beliebtesten Porsche-Modellen aller Zeiten. Das liegt zum einen an der fehlenden Tradition im Gegensatz zum altehrwürdigen 911er, schließlich gibt es den Cayman erst seit 2005. Zum anderen an der vergleichsweise geringen Power. Im Zusammenhang mit diesen Komponenten und dem eher günstigen Preis etablierten sich abschätzige Bezeichnungen wie "Baby-Porsche" oder "Frauen-Porsche" in der Szene. Dabei war der Cayman damals wie heute kein schlechtes Auto. Der obligatorische Sechszylinder-Boxer bringt den 1,4 Tonnen schweren Porsche ordentlich auf Touren, dank Mittelmotor-Konstruktion liegt der Cayman gut auf der Straße. Viel Porsche für relativ kleines Geld, nicht umsonst wird er auch als "Einstiegs-Porsche" betitelt. Was sich schon deutlich positiver anhört. Jetzt nahm sich ein US-Tuner einen Cayman S der ersten Generation vor, pimpte die Optik auf und ersetzte den 3,3-Liter-Boxer durch einen 6,2-Liter-V8. Jetzt ist der Porsche das, was er ursprünglich nie sein sollte: ein bulliges PS-Monster!

Schaltgetriebe stammt aus einem Lamborghini

1200-PS-Porsche mit Handschaltung
Bei diesem Cayman ist alles etwas größer: fette Abgasanlage und Monster-Flügel.

Satte 1200 PS holte Jordon Musser, der sich auf seiner Instagram-Seite als Ingenieur, Rennfahrer und Erschaffer von schnellen Autos beschreibt, aus dem vormals eher filigranen Sportwagen. Das ist etwa viermal so viel Leistung wie im Original-Modell, das 2005 mit 295 PS erstmals zu den Händlern rollte. Zwei Turbolader versorgen den Motor mit Extra-Power. Um den fetten V8 einzubauen, schnitt der Tuner einige Metallteile hinter der Kabine heraus. Nur so passte der 6,2-Liter große LSA-Antrieb von Chevrolet in den Porsche. Zudem installierte Musser ein manuelles Sechsgang-Getriebe mit offener Schaltkulisse. Dieses stammt aus dem Lamborghini Gallardo.

Mächtiger Heckflügel und GT3-Schnauze

1200-PS-Porsche mit Handschaltung
Im Cockpit glänzt die offene Schaltkulisse. Sie stammt aus einem Lamborghini Gallrado.

Passend zum neuen Innenleben des Cayman motzte der Autonarr auch die Optik des Monster-Porsche ordentlich auf. Giftgrüne Lackierung, breitere Kotflügel und mächtige LM-Felgen in Schwarz. Zudem ein neues Heck mit LED-Rückleuchten und riesigem Flügel. Die Frontpartie prägt die Schnauze des GT3 991 samt Schürze, die Cayman-Basis dürften viele erst auf den zweiten Blick erkennen. Das Interieur hat Musser komplett erneuert, neben der Lambo-Schaltung fallen vor allem die Tillett-Rennsitze und der moderne Digital-Tacho ins Auge. Zwischen den Sitzen befindet sich ein überdimensionaler Lautsprecher. Kurios: Hinterm Porsche-Lenkrad sind zwei Schaltwippen zu sehen. Die sollten hier aber überflüssig sein. Weitere gebrauchte Porsche Cayman gibt's hier im Angebot!

Von

Julian Rabe