Die Italiener wissen, was wichtig ist: gutes Essen, anständiger Wein und stylishe Wohnmobile. Typen wie der T37 von Giottiline. Schon der Name klingt nach Cappuccino und Toskana. Genau da wird der Teilintegrierte auch gebaut, im hauseigenen Werk im "Caravan Valley", wo auch Laika zu Hause ist. 2016 wurde Giottiline von der Rapido-­Gruppe gekauft, zu der auch Westfalia, Fleurette und Itineo gehören. In Deutschland sind die Giottiline­-Modelle exklusiv bei Importeur Uwe Gante im hessischen Wolfhagen zu bekommen und auf deutschen Straßen bisher noch eine Seltenheit.

Der Therry wirkt sehr heimelig

Giottiline Therry T37
Schönes Ambiente: Reinkommen und wohlfühlen fällt im Therry T 37 nicht schwer.
Das ist er: Eine Sonderedition mit All­inclusive­-Paket, die Giottiline seinen Kunden anlässlich des 25. Geburtstags zum attraktiven Preis serviert. Die warmen Holztöne der Möbel mit den weißen Hochglanzfronten, der kuschelige Langflorteppich und die Polster in Erdfarben sehen zwar nicht ultramodern aus, sorgen aber für Wohlfühlatmosphäre. Bei einem Glas Rotwein an der großzügigen und sehr bequemen Sitzgruppe lässt sich sogar über die dürftigen Polsterbezüge in Veloursleder­-Optik hinwegsehen. Besonders positiv fallen die handfeste Verarbeitung der Möbel und die sauber gefrästen Kanten in den Stauklappen und Schränken auf.

Stärkstes Argument ist das 2,20 Meter breite Bett

Giottiline Therry T37
Denkfehler: Der Fernseher behindert das Hochklappen des Bettes. Kleiderschrank blockiert!
Das hat er: So ziemlich alles, was normalerweise richtig teuer ist. Auf der Liste des üppigen 25-­Jahre-­Pakets (6532 Euro) stehen neben der edlen blau­grauen Metalliclackierung unter anderem ein Gasbackofen, eine Außengassteckdose, Solaranlage, Kurbelstützen, zwei Flatscreens und ein Gaswarner. Stärkstes Argument des Italieners ist jedoch die 2,20 Meter breite und 1,95 Meter lange Liegewiese im Heck. In den riesigen Stauklappen und nützlichen Ablagefächern darüber lässt sich reichlich Gepäck für eine mehrwöchige Tour verstauen. Bei allem Lob für das Wohlfühl-­Mobil gibt's aber auch ein paar Punkte, die mächtig nerven können: So sorgt der zweite Flachbildschirm im Schlafzimmer dafür, dass sich der rechte Lattenrost, unter dem sich ein Kleiderschrank versteckt, nur ein paar Zentimeter anheben lässt. Auch eine Trittstufe hätte dem Therry gutgetan, denn das verbaute Luftfahrwerk legt das Mobil so hoch, dass der Einstieg selbst für gelenkige Reisende zur Kletterpartie wird. Sparsame Leute, denen eine einfachere Ausstattung genügt, kommen mit dem T37 ebenfalls nicht klar: Laut Händler Gante gibt es ihn derzeit nicht als Basismodell mit wählbaren Optionen zu kaufen, sondern ausschließlich in der voll ausgestatteten Sonderedition.

Der Therry wird schnell unhandlich

So fährt er: Sehr komfortabel – dank der SMV­-Zusatzluftfedern an Vorder­ und Hinterachse, die Importeur Gante in alle seine Reisemobile packt, die länger sind als sieben Meter. Auch die Wind-­ und Aufbaugeräusche sind kaum nennenswert, wäre da nicht die Badtür, die aufgrund einer fehlenden Arretierung in jeder Kurve auf­ und zuschlägt. Das gut abgestimmte ESP verhindert im Slalomparcours ein Aufschaukeln des Therry, könnte das Heck aber noch früher im Zaum halten. Und dann ist da der lange Überhang, der den Therry schnell unhandlich wirken lässt. Gerade dort, wo er herkommt, muss er im Urlaub nicht wirklich hin: in die schmalen Gassen toskanischer Städte.

Bildergalerie

Wohnmobil-Test Giottiline Therry T37 S 25 Jahre Edition
Wohnmobil-Test Giottiline Therry T37 S 25 Jahre Edition
Wohnmobil-Test Giottiline Therry T37 S 25 Jahre Edition
Kamera
Test: Wohnmobil Giottiline Therry T37


Fazit

von

AUTO BILD
Ein echter Geheimtipp, dieser Italiener! Der Therry ist gemütlich eingerichtet, großzügig ausgestattet und solide verarbeitet. Schade, dass der Importeur das Basismodell nicht anbietet: Für sparsame Käufer könnte es eine reizvolle Alternative sein.