Gleiche Wellenlänge: Deshalb haben Radios immer mehr ausgedient
Radios auf dem Abstellgleis: Auch E-Autos sind schuld

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Radios werden im Alltag immer weniger genutzt. Nun werden sie auch in Elektroautos immer weniger benötigt. Was am Antrieb liegt.
Bild: dpa
Haben Radios endgültig ausgedient? Das deutet sich nicht nur im Alltag an, wo vor allem bei den jüngeren Generationen andere Medien wie das Internet deutlich wichtiger sind als das im Vergleich dazu etwas angestaubt wirkende Radio.
Nun sind Radios offenbar auch in Autos auf dem Rückzug. Was weniger an den Autofahrern und deren Aversion gegen Radios liegt, sondern am Antrieb von E-Autos. Denn der liegt auf derselben Wellenlänge wie die MW-Radios. MW-Radios übertragen den Mittelwellenrundfunk, und der elektrische Antriebsstrang sorgt bei MW-Radioübertragungen immer wieder für Störungen.
Immer wieder Störungen
Das Magazin Popular Mechanics veröffentlichte einen Brief von Teslas Chef für "Public Policy and Business Development2 an US-Senator an Senator Edward Markey.
"Die Konstruktion des elektrischen Antriebsstrangs, die für die Leistung von Elektrofahrzeugen erforderlich ist, ist auch die direkte Quelle erheblicher Störungen von MW-Radioübertragungen", schrieb Patel. "Insbesondere elektrische Fahrzeugantriebe erzeugen elektromagnetische Wellen, die mit der Frequenz von MW-Radiosignalen interferieren, die auf einer ähnlichen Wellenlänge wie der elektrische Antrieb arbeiten. Die daraus resultierende elektromagnetische Interferenz beeinträchtigt die Stärke des Rundfunksignals und verursacht schwere Störungen der Radioübertragung, die den Signalempfang instabil und unbrauchbar machen."
US-Senator will für Radios kämpfen
Markey hält das allerdings für keine gute Idee. "Der MW-Rundfunk ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Infrastruktur für Notfallwarnungen, aber die Antworten auf meinen Brief zeigen, dass viel zu viele Autohersteller die kritischen Sicherheitsvorteile des MW-Radios ignorieren", sagte Markey in einer Erklärung. "Obwohl viele Autohersteller vorschlagen, dass andere Kommunikationsmittel – wie z.B. Internetradio – den MW-Rundfunk ersetzen könnten, haben die Fahrer in einem Notfall möglicherweise keinen Zugang zum Internet und könnten wichtige Sicherheitsinformationen verpassen. Die Wahrheit ist, dass der MW-Rundfunk unersetzlich ist."
Er kündigte deshalb an, dass er sich weiterhin dafür einsetzen will, dass die Autohersteller den Zugang zum MW-Rundfunk "in allen ihren Fahrzeugen aufrechterhalten".
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