Michael Schumacher feierte am Sonntag (9.6.) ungefährdet seinen fünften Sieg in Kanada und strebt nun die Einstellung des Fabelweltrekords von fünf WM-Siegen des Argentiniers Juan Manuel Fangio an. "Das war ein fantastisches Ende des Wochenendes", sagte der 33-Jährige nach seinem 59. Formel-1-Erfolg, "ich konnte die WM-Führung ein großes Stück ausbauen." 14 Tage nach seinem Sieg in Monte Carlo belegte der Schotte David Coulthard im MacLaren-Mercedes Platz zwei vor Schumachers Teamkamerad Rubens Barrichello (Brasilien) und dem Finnen Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes). Schumachers größte Rivalen im Kampf um den Titel patzten im BMW-Williams: Bruder Ralf wurde Siebter, der Kolumbianer Juan Pablo Montoya fiel mit Motorschaden aus.

Vor dem ersten Heimrennen am 23. Juni auf dem Nürburgring hat Michael Schumacher mit 70 Punkten nun einen Vorsprung von 43 Zählern vor den punktgleichen Ralf Schumacher und Montoya (27). Vierter ist nach acht von 17 Saisonrennen Coulthard mit 26 Punkten. Das Rennen begann für die Schumacher-Brüder nicht glücklich. Beide verloren beim Start einen Platz. Barrichello als Drittschnellster des Trainings überholte früh den Trainingsschnellsten Montoya. Doch dann kostete der sechste Ausfall des kanadischen Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve in seinem siebten Rennen seit 1996 auf dem Kurs, der den Namen seines tödlich verunglückten Vaters Gilles trägt, den Brasilianer wertvolle Sekunden. Weil der BAR-Honda auf der Strecke stehen blieb, wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt.

"Warum das Safety-Car eingesetzt wurde, bleibt mir ein Rätsel. Das hat mich das Rennen gekostet", haderte Barrichello mit seinem Schicksal. Montoya nämlich nützte diese Phase in der 14. Runde zu seinem ersten Boxenstopp. Als das Safety-Car nach drei Runden das Rennen wieder frei gab überholte der Kolumbianer in der 19. Runde in der Schikane hintereinander Ralf Schumacher und Kimi Räikkönen und übernahm nach dem ersten Boxenstopp des führenden Barrichello in der 26. Runde Platz zwei. Allerdings hatte damit auch der Weltmeister freie Fahrt. Schumacher baute bis zu seinem ersten Boxenstopp in der 38. Runde seinen Vorsprung pro Umlauf um eine Sekunde auf 23,9 Sekunden aus. Weil sein Team für Tanken, Reifenwechsel und Entfernen von Blättern und Blüten der Blumeninsel Isle de Notre Dame aber 11,4 Sekunden benötigte, konnte Montoya mit 3,6 Sekunden Vorsprung in Führung gehen, die er auf 12,7 Sekunden bis zu seinem zweiten Tankstopp ausbaute. Der Kolumbianer stand 8,2 Sekunden – zu viel um die Führung zu behaupten und schied schließlich in der 57. Runde mit Motorschaden aus. Schumacher fuhr sicher seinem fünften Kanada-Triumph und sechsten Saison-Sieg entgegen.

Bruder Ralf fiel einem "Tank-Drama" zum Opfer. Als er in die Box fuhr, funktionierte am Tankstutzen des Teams etwas nicht. Ralf Schumacher musste drei Runden später erneut Benzin fassen und fiel vom vierten auf den neunten Rang zurück. Keine Rolle spielten die beiden anderen deutschen Piloten. Nick Heidfeld wurde im Sauber-Petronas nur 12., Heinz-Harald Frentzen steuerte seinen Arrows-Cosworth lediglich auf Rang 13.

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