Günstige Teilintegrierte: Wohnmobil-Test
Diese Camper sind den Preis wert!

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Billig will keiner, aber günstig darf es schon sein. Das gilt auch bei Reisemobilen. Sun Living, Weinsberg und Forster machen interessante Angebote. Welches ist das beste?
Deutschland ist ein Land der Schnäppchenjäger. Lebensmittel, Kleidung, Möbel – gekauft wird nur, was günstig erscheint. Das kann funktionieren, muss aber nicht. Vor allem bei langfristigen Anschaffungen lohnt sich ein prüfender Blick hinter die Kulissen. Einen mehligen Apfel wirft man einfach weg, einen kratzigen Pullover oder einen wackeligen Stuhl vermutlich auch. Aber ein Wohnmobil? Wer sich da verzockt, ärgert sich lange.
Überblick: Alles zum Thema Wohnmobile

Welches Mobil bietet das beste Gesamtpaket: Sun Living, Weinsberg oder Forster (v. l.)?
Günstige Teilintegrierte im Wohnmobil-Test

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Deutschland ist ein Land der Schnäppchenjäger. Wer sich aber beim Kauf eines Wohnmobils verzockt, ärgert sich lange. Es kommt darauf an, die richtige Mischung aus günstig und gut zu finden. Unsere drei teilintegrierten Testkandidaten sind Ableger etablierter Häuser, um sechseinhalb Meter lang, günstig eingepreist.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Der Sun Living für 43.499 Euro stammt aus dem Hause Adria und verströmt mediterranes Flair. Eura-Ableger Forster wirft sein neues Sondermodell 4Fans mit frischer Optik für 46.490 Euro ins Rennen. Und Weinsberg (51.999 Euro), ein Derivat aus der Knaus-Tabbert Familie, lockt mit Platz und All-inclusive-Ausstattung.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Los geht es mit dem Forster 4Fans T 649 EB. Er ist die größere von zwei Versionen eines neuen teilintegrierten Sondermodells von Forster. Die 4Fans-Reihe besitzt eine eigenständige Optik und ist für vier Personen geeignet.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Ihre Preisliste startet bei 45.490 Euro für den T 599 HB mit quer eingebautem Heckbett und 46.490 Euro für den getesteten T 649 EB mit Einzelbetten im Heck.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Die Einrichtung ist hell und wohnlich, auch wenn die Kunstleder-Überzieher auf Pilotsitzen und Dinette sicher Geschmackssache sind. Der nette Material- und Farbmix kombiniert helles Holz und weiß lackierte Oberflächen mit dunklen Kontrasten an Küchen- und Wohnraumwänden sowie mit in die Decke eingelassenen Spots.
Bild: Sven Krieger

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Ein großes Panoramadach vorn (790 Euro) spendet viel Tageslicht, Ablagemöglichkeiten gibt es dort in der Fahrerhaus-Galerie sowie in zwei geschlossenen Fächern.
Bild: Sven Krieger

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Gelungen: das Full-Size Bad inklusive Duschabteil mit eigener Brause. Zur Einrichtung gehören fest eingebautes Waschbecken, drehbares WC, riesiger Spiegel, zwei Seifenschalen, Zahnputzbecher, Toilettenpapierhalter, Kleiderhaken, offene und geschlossene Ablagen, drei Spots und ein Fenster.
Bild: Sven Krieger

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Ein paar Zentimeter mehr Platz wünscht man sich im Einzelbett, das hinter dem Bad liegt. Das fällt wegen des üppigen Nassbereichs recht knapp aus. Zudem besteht Stoßgefahr an dem tief bauenden Oberschrank. Auf der rechten Seite ist das Bett dagegen normal groß. Ein Polstersteg sorgt für die Verbindung der beiden Betten.
Bild: Sven Krieger

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Unter dem rechten Bett ist der Kleiderschrank eingebaut, gegenüber können Pullover, T-Shirts und Co. untergebracht werden.
Bild: Sven Krieger

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Die Sitzgruppe ist L-förmig angelegt, sodass noch eine Person auf der linken Fahrzeugseite sitzen kann. Der große, stabile Tisch lässt sich versenken und dient als Unterbau für ein Notbett. Als Ergänzung der Sitzgruppe gibt es dafür eine passend geschnittene Matratze, die auf zwei Stützen im Eingangsbereich ruht.
Bild: Sven Krieger

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Einen weiteren Schlafplatz bietet das darüber angeordnete Hubbett, das für einen Erwachsenen ausreicht.
Bild: Sven Krieger

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Der Küchenblock ist kompakt und besteht aus Zweiflammenherd, Spüle ...
Bild: Sven Krieger

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... und einem großen, schmalen Kühlschrank (inklusive Gefrierfach) rechts davon. Dadurch fällt der Unterschrank geräumig aus.
Bild: Sven Krieger

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Hinter der großen Klappe im Küchenschrank werden die Vorräte gebunkert.
Bild: Sven Krieger

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Über dem Küchenblock gibt's einen Oberschrank mit Dunstabzug und Beleuchtung.
Bild: Sven Krieger

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Die Heizung befindet sich unter dem linken Bett und ist gut zu erreichen.
Bild: Sven Krieger

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Die beiden 11-Kilogramm-Gasflaschen sind auf der rechten Seite der Garage untergebracht.
Bild: Sven Krieger

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Das Display informiert über die Strom- und Wasserversorgung im Mobil.
Bild: Sven Krieger

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Und wie fährt sich der Forster? Ordentlich, wie es sich für die Ducato-Basis gehört, aber mit diversen Klapper- und Knistergeräuschen aus dem Aufbau. Auf der Teststrecke gibt sich der Forster keine Blöße, die Lenkung setzt den Willen des Fahrers feinfühlig um.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Das ESP regelt punktgenau und präzise, auch wenn die Hinterachse beim Spurwechsel leicht versetzt. Beim Slalom bleibt der Aufbau stabil, ein Wanken ist kaum zu spüren. Mit dem im Testwagen verbauten 150-PS-Motor fährt der Forster dynamisch und verfügt über reichlich Kraftreserven.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Weiter geht es mit dem Sun Living S 65 SL, dem sympathischen Eroberer aus der Adria-Familie. Die günstig eingepreisten Sun-Living-Wohnmobile bringen Frische und eine ungeahnte Luftigkeit ins Interieur. Das schafft ...
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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... ein kleiner Kniff bei der Einrichtung: Der S 65 SL besitzt ein Raumbad mit Lamellentür, die innen im Bad verläuft. Dadurch nimmt das Bad bei Nichtbenutzung nur einen winzig kleinen Bereich ein. Der Rest – inklusive Dachhaube – liefert Raum und Helligkeit für den Wohnbereich.
Bild: Sven Krieger

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Wer mal auf dem stillen Örtchen verschwinden will, zieht die Lamellentür hinter sich zu, und das Bad (drehbares WC, festes Waschbecken, Unterschrank, Spiegelschrank, offene Ablagen, Duschvorhang) wächst auf eine gut benutzbare Größe. Ein Trick, der bei Kastenwagen genutzt wird, aber auch diesem Teilintegrierten gut steht.
Bild: Sven Krieger

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Der Sun Living bietet viele gute Ideen, die nicht viel kosten, aber zusätzlich Leichtigkeit vermitteln. Wie die Oberschränke, die man durch eine Öffnung in der Möbelklappe entriegelt. Oder ...
Bild: Sven Krieger

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... wie den Zusatzsitz, der unten im Kleiderschrank steckt und bei Bedarf einfach nach vorn gezogen wird.
Bild: Sven Krieger

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Genial sind die am Kopfende zwischen den beiden Betten in der Wand eingelassenen drei Gummibänder, in denen man Zeitschriften oder Bücher schnell und bequem verstauen kann. Die Betten sind nicht üppig dimensioniert, können aber zusammengelegt werden.
Bild: Sven Krieger

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Zwischen den Betten sind ein aufklappbares Stufen- und Bodenfach für Schuhe oder schweres Gut untergebracht.
Bild: Sven Krieger

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Vorn startet der Sun Living konventionell mit einer sehr bequemen Seitendinette (die Polsterung der Lehne ist ideal) und drehbaren Fahrerhaussitzen. Der große, stabile Tisch kann per Auszug verlängert werden – passend für den Notsitz rechts. Die Sitzgruppe bietet eine weitere (Not-)Schlafgelegenheit. Ein Hubbett gibt es leider nicht.
Bild: Sven Krieger

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Auszug: Dieses schöne Detail ermöglicht es, bequem die richtige Jacke zu erreichen.
Bild: Sven Krieger

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Die schlanke Küche mit Dreiflammenherd, offener Spüle und recht knapper Arbeitsfläche bietet Stauraum in zwei Oberschränken ...
Bild: Sven Krieger

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... und einem Unterschrank. Wegen des ebenfalls unten eingebauten Kühlschranks ist dort recht wenig Platz.
Bild: Sven Krieger

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Griffbereit: Gasabsperrhähne und Besteck teilen sich eine gemeinsame Schublade.
Bild: Sven Krieger

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Ein einfaches Display zeigt die Füllstände von Wassertanks und Batterie.
Bild: Sven Krieger

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Viel Platz gibt es unter den Betten. Der Halter rechts ist fürs Reserverad (299 Euro).
Bild: Sven Krieger

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Zwei 11-Kilo-Gasflaschen liefern die Energie für Heizung, Kühlschrank und Herd.
Bild: Sven Krieger

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Der Sun Living fährt sich eine Spur handlicher als die Konkurrenten. Gerade in der Stadt und beim Rangieren liegt der Sun Living gut in der Hand. Sein elektronisches Stabilitätsprogramm regelt gut, Wankbewegungen des Aufbaus halten sich selbst bei der Fahrt durch den Slalom-Parcours in Grenzen.
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Die Hinterachse versetzt ein wenig, aber das ist kein Problem. Einziges Manko des Slowenen: die lauten Klapper- und Scheppergeräusche aus dem Aufbau. Das geht vor allem auf das Konto der Lamellentür des Bades, aber auch die Herdabdeckung ist während der Fahrt deutlich zu hören.
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Und dann haben wir hier noch den Weinsberg Caracompact 600 MEG Ed. Pepper am Start, das Komfort- und Wohlfühlmodell in diesem Vergleich. Auf den ersten Blick ist der Caracompact mit knapp 52.000 Euro zwar deutlich teurer als die Konkurrenten, aber dafür fährt er mit umfangreicher Serienausstattung vor (u. a. 160-PS Diesel, Alufelgen, Beifahrer-Airbag, Klimaanlage, Markise, Sat-TV).
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Gediegene Einrichtung, geschmackvoller Stil- und Farbmix – der Weinsberg ist durchgestylt bis ins kleinste Detail. Die gesamte Einrichtung wirkt wie aus einem Guss. Dazu gibt es ein harmonisches Lichtkonzept mit direkter und indirekter Beleuchtung.
Bild: Sven Krieger

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Der Grundriss ist konsequent auf zwei Personen zugeschnitten: mit Einzelbetten im Heck, kompakter Küche, ordentlichem Bad und bequemer Sitzgruppe mit festem Tisch, der deutlich vergrößert werden kann.
Bild: Sven Krieger

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Die Küche ist mit Dreiflammenherd, Edelstahlspüle und großem, schlankem Kühlschrank mit integriertem Eisfach versehen. Stauraum ist genügend vorhanden: im gut unterteilten Oberschrank sowie im Unterschrank mit zentraler Schublade und zwei Schränkchen. Für ein Plus an Arbeitsfläche sorgt das seitliche Klappbrett.
Bild: Sven Krieger

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Die Gashähne liegen griffgünstig unter der Spüle.
Bild: Sven Krieger

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Das schöne, praxisgerechte Vollbad besitzt eine drehbare Toilette, ein schwenkbares Waschbecken, eine geräumige Duschkabine mit eigener Brause, einen Handtuch- und Toilettenpapierhalter, einen großen Spiegel, einen Spiegelschrank und offene Ablagen. Statt Fenster gibt es eine Dachhaube.
Bild: Sven Krieger

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Im Heck wartet das gemütlichste und geräumigste Schlafzimmer in diesem Vergleich. Dort machen sich die Mehr-Zentimeter bezahlt. Zudem lassen sich die Einzelbetten ...
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... einfach zu einem großen Doppelbett zusammenlegen. Eine Aluleiter hilft beim Aufstieg – im Einzelbett-Modus benutzt man zwei Holzstufen, die obere mit Fach und Durchreiche in die Garage.
Bild: Sven Krieger

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Unter den Betten bleibt viel Platz für Kleider- (links) und Wäscheschrank (rechts), verschlossen von geräuscharmen Lamellentüren.
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Positiv fällt auch die große Garage auf. Die massiven Zurrösen sind an der Heckwand in Schienen verschiebbar.
Bild: Sven Krieger

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Klug gelöst: Wasserleitungen am Warmluftschlauch frieren im Betrieb nicht ein.
Bild: Sven Krieger

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Top ist die praktische Serviceklappe auf der Fahrerseite: Frischwassereinlass, Frisch- und Abwasser-Bedienhebel sowie Stromanschluss liegen hier beisammen.
Bild: Sven Krieger

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Die Gasflaschen müssen durch einen kleinen Ausschnitt, der auf angenehmer Höhe liegt.
Bild: Sven Krieger

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Der Weinsberg wirkt erwachsener als die Konkurrenten, fährt sehr geschmeidig und geräuscharm. Das lässt sich auch anhand der Messwerte ablesen. Sein 163 PS starker Peugeot-Motor ist zudem drehfreudiger als das vergleichbare Ducato-Triebwerk.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Die Leistung entfaltet sich linearer, dafür fehlt der schöne Turbo-Punch, den der Fiat-Diesel in niedrigen Drehzahlen liefert. Fahrdynamisch ist der Weinsberg der Beste im Vergleich – grundsolide, mit strammer Federung und fein regelndem Antischleuderprogramm.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Kommen wir zur Platzierung unserer Kandidaten: Sun Living und Forster teilen sich den zweiten Platz. Beim Sun Living begeistert das offene Wohnkonzept für zwei Reisende. Wie leicht und luftig das wirkt! Klar muss man das mögen – wie die lauten Klappergeräusche von der Lamellentür. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Der 4Fans macht einen soliden und durchdachten Eindruck. So ein Bad wie der hätten manche gerne. Mit vier Personen wird es aber etwas eng an Bord. Zudem nerven die Klappergeräusche. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
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Den Testsieger stellt Weinsberg: Der Caracompact wirkt ausgereift und erwachsen. Er fährt gut, überzeugt bei Komfort und Ausstattung. Was er von Hause aus mitbringt, muss man woanders zusätzlich bestellen. Urteil: vier von fünf Punkten.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD

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Fazit von Alex Failing und Axel Sülwald: "Der Weinsberg holt den Sieg, obwohl er auf den ersten Blick viel zu teuer zu sein scheint. Wohnfertig ausgerüstet schmilzt der Vorsprung der anderen aber am Ende auf ein paar Hundert Euro."
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