Weil das Sauber-Team auf seine Mönchengladbacher Piloten verzichtet und 2004 mit Giancarlo Fisichella und Felipe Massa neu durchstarten will, sind die Chancen auf ein Formel-1-Cockpit von Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen stark eingeschränkt. Aber intakt. Beide stehen in Warteschleifen bei Jaguar und Jordan. Doch Jordans Wunschpilot ist Frentzen.

Für den 36-Jährigen tut sich nun aber eine weitere Möglichkeit auf. IRL-Teamchef Eddie Cheever hat mit Frentzen Kontakt aufgenommen und in einem einstündigen Gespräch die Lage sondiert, wie Frentzen bestätigt. Cheever bestritt die IndyCar-Series mit einem Dallara-Chevy, Alex Barron als Pilot und Red Bull als Sponsor, also dem gleichen wie Frentzens Ex-Team Sauber. Frentzen fuhr in der Formel Nippon 1992 gemeinsam mit Ross Cheever, Eddies jüngerem Bruder. Frentzen sagt: "Ich könnte mir durchaus vorstellen, in die USA zu wechseln. Als passionierten Motorsportler reizen mich andere Rennklassen natürlich, auch die Ovale. Das würde mir Spaß machen."

Im November wird Frentzen zum zweiten Mal Vater einer Tochter. "Die private Umstellung wäre kein Problem", erklärt er. Und die Verantwortung für sich und seine Familie? Schließlich gab es in der schnellen US-Serie zuletzt zwei Horrorunfälle. Kenny Bräck überlebte beim Finalrennen in Fort Worth knapp, Tony Renna verunglückte vorige Woche beim Testen in Indianapolis tödlich. Überdies beklagt eine neue Studie die mangelnde Sicherheit dieser amerikanischen Einsitzer-Klasse.

Frentzen, der in seiner Karriere stets von schweren Verletzungen verschont wurde, bleibt trotzdem gelassen: "Rennsport ist immer gefährlich. Aber bei allem Respekt vor der IRL: Ich glaube, dass in der Formel 1 das fahrerische Niveau höher ist und ich gut gerüstet wäre." Aufhören ist für ihn jedenfalls kein Thema: "Ich bin Motorsport-Enthusiast und sehe keinen Grund aufzuhören. Noch lange nicht. Ich habe noch eine Menge zu bieten."