140-PS-Diesel mit ruhigen Manieren

Diese sogenannten SUV gehen zur Zeit ja weg wie warme Semmeln. Koreanische Modelle wie der Kia Sorento haben lange Lieferzeiten, der BMW X3 prahlt mit enormen Zuwachszahlen, und der RAV4 von Toyota fährt in diesem Segment schon seit Jahren an der Spitze der Zulassungsstatistik. Wir lernen also: Die Deutschen entwickeln immer größeren Appetit auf die leichtverdauliche Gelände-Kost.

Auch Honda ist in dieser Klasse vertreten, aber kein heißer Verkaufshit. Dafür ist der CR-V zu fade abgeschmeckt, denn bisher gab es ihn nur mit einem Benzinmotor – und das lockt dieser Tage nur noch wenige SUV-Hungrige an die Auslage. Nur 4000 Stück der japanischen Allradler gingen bei uns im vergangenen Jahr über den Tresen.

Jetzt soll ein frischer Diesel Hondas einziges Offroad-Modell nachwürzen. Nach der ersten Probefahrt steht fest: Mit dem 2,2-Liter-i-CTDi schmeckt der CR-V endlich so kräftig, wie wir uns das längst gewünscht haben.

Der 140-PS-Diesel überzeugt mit ungewöhnlich ruhigen Manieren. Vibrationsarm schnurrt der Common-Rail-Turbodiesel im Stand, dreht zackig hoch. Er klingt dabei allerdings nicht ganz so sanft wie im großen Bruder Accord, wo er neue Maßstäbe in puncto Laufkultur setzen konnte.

Fein abgeschmeckter Allradantrieb

Den dieseltypischen Punch bei niedrigen Drehzahlen hat er dennoch – und das ist gut so. In Verbindung mit einem enggestuften Sechsgang-Schaltgetriebe bietet er so unnachgiebigen Durchzug und flinke Ampelstarts.

Traktionsprobleme hat er ohnehin nicht. Den permanenten Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung haben die Honda-Ingenieure noch etwas feiner abgeschmeckt. Selbst auf rutschigem Untergrund bringt der CR-V die Leistung bestens auf die Straße. Ebenfalls erfreulich: Der i-CTDi erfüllt die Abgasnorm Euro 4 und soll im Durchschnitt nur 6,7 Liter Diesel verbrauchen.

In diese Reihe appetitlicher Garnierungen paßt auch die verbesserte Sicherheitsausstattung. Das elektronische Anti-Schleuderprogramm VSA ist jetzt ebenso erhältlich wie Kopfairbags. Bei den besser ausgestatteten Versionen ES und Executive sind diese Optionen sogar Serie.

Ansonsten blieb die SUV-Rezeptur bis auf Feinschliff im Innenraum und an der Karosserie unverändert. Das Fahrwerk ist weiterhin eher komfortabel abgestimmt, die Variabilität mit verschiebbarer Klapp-Rückbank blieb ebenso erhalten wie die praktische zweigeteilte Heckklappe. Fazit: Mit dem neuen Diesel hat Honda endlich einen leckeren SUV im Angebot – ab 26.300 Euro.

Technische Daten Vierzylinder-Turbodiesel • vier Ventile je Zylinder • zwei Ausgleichswellen • Hubraum 2204 cm³ • 103 kW (140 PS) bei 4000/min • max. Drehmoment 340 Nm bei 2000/min • variabler Allradantrieb • Sechsganggetriebe • Einzelradaufhängung vorn und hinten • Kofferraumvolumen 527 l • Tankinhalt 58 • Länge/Breite/Höhe 4635/1785/1835 mm • Reifen 215/65 R 16 Leergewicht 1692 kg • 0–100 km/ in 10,6 s • Spitze 180 km/h • Preis 26.300 Euro