Der Honda S660 ist klein – sehr klein. Der Mittelmotor-Roadster bringt es auf entzückende 3,40 Meter Länge. In der Breite misst er nicht einmal eineinhalb Meter (ohne Spiegel: 1475 mm) und ist mit 1,18 Meter ganze sechs Zentimeter flacher als ein Audi R8. Damit entsprechen die Maße des S660 den japanischen Vorschriften für Kei Cars. Für diese steuergünstige Gattung Kleinstwagen müssen Besitzer in Ballungsräumen keinen eigenen Parkplatz vorweisen. Und wie fährt sich so ein Miniatur-Roadster? Wir haben uns im wahrsten Sinne des Wortes hinters Steuer geklemmt und Gas gegeben.

Im Innenraum geht es reichlich eng zu

Honda S660
Enge Kiste: Man kann mit 1,95 Körpergöße schon im Honda sitzen – wenn das Bein am Lenkrad vorbei ist.
Der Einstieg ist überraschend unspektakulär. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, die Beine am Lenkrad vorbeizubringen. Mit 1,95 Meter Körpergröße ist die Sitzposition gerade noch akzeptabel – Klaustrophobiker sollten dennoch einen Bogen um den S660 machen. Direkt hinter den Passagieren arbeitet der namensgebende 660 Kubikzentimeter große Dreizylinder mit Turboaufladung. Er leistet Kei Car-konforme 64 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 104 Nm zur Verfügung. Die Kraft wird entweder über ein stufenloses CVT-Getriebe oder – wie im Testfahrzeug – eine Sechsgang-Handschaltung übertragen.

Das Leichtgewicht braucht keinen fetten Motor

Honda S660
Von wegen schwachbrüstig: 64 PS reichen in dem nur 830 Kilo schweren Roadster für viel Fahrspaß.
64 PS – das klingt erst einmal schwachbrüstig. Aber das kleine Motörchen genügt, um den 830-Kilo-Roadster recht flott auf die zulassungsbedingte Höchstgeschwindigkeit von 134 km/h zu bringen. Ohne elektronische Begrenzung wären mit etwas Anlauf sicher 170 km/h möglich. Aber die Höchstgeschwindigkeit ist im S660 sowieso nicht entscheidend. Es ist das minimalistische Fahrgefühl, das den S660 so reizvoll macht. Der kurze Schaltknüppel lässt sich präzise führen, die Lenkung gibt anständiges Feedback. Für enge Landstraßen ist der S660 wie gemacht. Einen Haken gibt's aber: Europäer kommen wohl nicht in den Genuss von Hondas Mini-Roadster – schade. In Japan kostet der S660 rund 15.000 Euro.
Peter Fischer
Der Dreizylinder kommt mit dem S660 besser klar, als es die Zahlen vermuten lassen. Das manuelle Sechsganggetriebe macht das Schalten zum Vergnügen. Der S660 bietet Roadster-Feeling in seiner reinsten – und kleinsten – Form.