Hymers Premium-Teilintegrierter mit Allradantrieb soll den Aktionsradius erweitern. Das funktionierte anfangs nicht perfekt.
Imposant kommt er dahergerollt, der Hymer ML-T 570 4x4 in der neuen "60 Edition". Seine Motorhaube reicht fast bis zur Brust, die Bodenfreiheit scheint enorm, und zum Einsteigen müssen vorn wie hinten Treppchen erklommen werden. Mit den großen Schmutzfängern an der Hinterachse ergibt sich ein stimmiges Bild, das große Souveränität vermittelt. Nur die Straßenbereifung will nicht so recht dazu passen: "Kriegt der im Gelände genug Bodenhaftung?", fragen wir uns verwundert. Dass es auch auf Asphalt genau daran hapern könnte, vermuten wir nicht. Also auf in einen spannenden Einzeltest!
Oper oder Strand? Mit dem Hymer geht beides
Schöner schweben. Der Allrad-Sprinter meistert aber locker auch mehr als die viel zitierte nasse Wiese.
Das ist er: Solide verarbeitet, gut aussehend und trotz des robusten Auftritts angenehm dezent. Eine ausgewogene Mischung also, die komfortbewusste Paare anspricht, die mit unter 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht gern auch mal abseits ausgetretener Pfade unterwegs sind. Mit seiner eleganten Lackierung in Graphitgrau und Silver Crystal metallic könnte man zwar locker auch an der Oper vorfahren, doch das wird kaum jemand wollen. Dank seines Allradantriebs ist dieser ML-T 570 nämlich eher in den Freiluftkinos zu Hause – in der Steppe und am Strand.
Die Edition bringt eine Sonderausstattungen zum Vorzugspreis mit
Lümmeln lässt sich's im Jubi-Modell ganz entspannt. Die goldenen Kissen sind immer dabei.
Das hat er: Einen ganz eigenen, neuen Grundriss. Mit der "60 Edition" verwirklicht Hymer zum Firmenjubiläum nicht nur ein umfangreiches Sonderausstattungspaket zum Vorzugspreis (Ersparnis knapp 10.000 Euro), sondern auch Längs-Einzelbetten und eine bequeme L-Sitzgruppe auf 6,74 Metern. Ermöglicht wird das vor allem vom kompakten, aber geräumigen Vario-Bad, dessen Klappwand eine Duschkabine ohne Vorhang bildet. Großzügig ist das Raumgefühl auch im Wohnbereich, wozu das helle Möbeldekor in Chiavanna Nussbaum mit Weiß und das serienmäßige Dachfenster im Fahrerhaus beitragen. Geschickt kombiniert mit dunklem Boden und dunkler Polsterung im neuen Farbton Milano, ergibt sich so ein kontrastreiches, edel wirkendes Wohlfühl-Interieur. Die Küche mit Dreiflammen-Gasherd und Spüle bietet dank der drei riesigen Schubladen mit Soft-Close und einer 142-Liter-Kühl-Gefrierkombi genügend Stauraum. Ihre Arbeitsflächen sind wie der Tisch mit einer ultramatten Beschichtung versehen, die Fingerabdrücke reduziert.
Jetzt kann der Hymer sein Sicherheitsversprechen halten
Unser Fahrdynamik-Experte Tim Dahlgaard wird beim ersten Ausweichtest mit 60 km/h vom zu schwach regelnden ESP überrascht.
So fährt er: Jetzt bombensicher. Mit der neuen ESP-Software reagiert der MLT 570 4x4 auch in Gefahrensituationen so sanftmütig, wie es sein Antrieb von Anfang an vermitteln wollte. Der leise, 163 PS starke CDI-Motor harmoniert wunderbar mit der Fünfstufenautomatik, die Federung lässt einen über jede noch so holprige Piste schweben, und die Übersicht ermöglicht dank des hohen Aufbaus sehr vorausschauendes Fahren. Man fühlt sich also schnell wohl und sicher am Steuer des ML-T. Genau da liegt das besonders Spannende in diesem Test. Der ML-T 570 4x4 wiegt seine Passagiere jetzt nämlich nicht mehr nur in Sicherheit. Er bietet sie auch.
Bildergalerie
Wohnmobil-Test Hymer ML-T 570 4x4 "60 Edition"
Fazit
von
AUTO BILD
Was für ein holpriger Start für den Jubiläums-Hymer! Dass ausgerechnet der Test-ML-T mit schlappem ESP schockt, war nicht zu erwarten. Umso besser, dass die Verantwortlichen bei Hymer blitzschnell reagiert haben: Jetzt ist aus dem Wackelkandidaten ein verlässlicher Allrad-Allrounder geworden. Hoch wertig verarbeitet, sehr wohnlich und nun auch unbedingt empfehlenswert.
Wohnmobil-Test Hymer ML-T 570 4x4 "60 Edition"
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Der Hymer ML-T 570 4x4 in der neuen "60 Edition" ist ein stattlicher Kerl. Seine Motorhaube reicht fast bis zur Brust, die Bodenfreiheit scheint enorm. Mit den großen Schmutzfängern an der Hinterachse ergibt sich ein Bild großer Souveränität. Doch das trügt zunächst. Hier kommt der Wohnmobil-Test.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Unser Hymer ist ein solide verarbeitetes Wohnmobil, gut aussehend und trotz des robusten Auftritts angenehm dezent. Eine ausgewogene Mischung also, die komfortbewusste Paare anspricht, die mit unter 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht gern auch mal abseits ausgetretener Pfade unterwegs sind.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Mit seiner eleganten Lackierung in Graphitgrau und Silver Crystal metallic könnte man zwar locker auch an der Oper vorfahren, doch das wird kaum jemand wollen. Dank seines Allradantriebs ist dieser ML-T 570 nämlich eher in den Freiluftkinos zu Hause – in der Steppe und am Strand.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Nur die Straßenbereifung will nicht so recht zum kernigen Gesamteindruck passen: "Kriegt der im Gelände genug Bodenhaftung?", fragen wir uns verwundert. Dass es auch auf Asphalt genau daran hapern könnte, vermuten wir nicht.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Doch dann gibt es da diesen Schockmoment: Unser Fahrdynamik-Experte Tim Dahlgaard wird beim ersten Ausweichtest mit 60 km/h vom zu schwach regelnden ESP überrascht.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Angesichts dieses Problems wurde dem Hymer ML-T 570 4x4 eine Hochlastapplikation des ESP aufgespielt, welche ab sofort in alle Fahrzeuge dieses Modells integriert wird. Ergebnis: Jetzt fährt sich der Hymer bombensicher. Mit der neuen ESP-Software ...
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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... reagiert der MLT 570 4x4 auch in Gefahrensituationen so sanftmütig, wie es sein Antrieb von Anfang an vermitteln wollte. Der leise, 163 PS starke CDI-Motor harmoniert wunderbar mit der Fünfstufenautomatik, die Federung lässt einen über jede noch so holprige Piste schweben, und die Übersicht ermöglicht dank des hohen Aufbaus sehr vorausschauendes Fahren.
Bild: Götz von Sternenfels / AUTO BILD
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Innen gibt es einen ganz eigenen, neuen Grundriss zu entdecken: Mit der "60 Edition" verwirklicht Hymer zum Firmenjubiläum nicht nur ein umfangreiches Sonderausstattungspaket zum Vorzugspreis (Ersparnis knapp 10.000 Euro), sondern auch Längs-Einzelbetten und eine bequeme L-Sitzgruppe auf 6,74 Metern.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Ermöglicht wird das vor allem vom kompakten, aber geräumigen Vario-Bad, dessen Klappwand eine Duschkabine ohne Vorhang bildet.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Großzügig ist das Raumgefühl auch im Wohnbereich, wozu das helle Möbeldekor in Chiavanna Nussbaum mit Weiß und das serienmäßige ...
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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... Dachfenster im Fahrerhaus beitragen. Geschickt kombiniert mit dunklem Boden und dunkler Polsterung im neuen Farbton Milano, ergibt sich so ein kontrastreiches, edel wirkendes Wohlfühl-Interieur.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Klappbett: Ein ausgeklügeltes System ...
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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... führt die Einzelbetten leicht zusammen.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Ein nicht allzu großer Mitreisender findet auf der umbaubaren Sitzgruppe ein weiteres Schlafplätzchen.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Die Küche mit Dreiflammen-Gasherd und Spüle bietet dank der drei riesigen Schubladen mit Soft-Close und einer 142-Liter-Kühl-Gefrierkombi genügend Stauraum. Ihre Arbeitsflächen sind wie der Tisch mit einer ultramatten Beschichtung versehen, die Fingerabdrücke reduziert.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Stau-Traum: Die Heckgarage bietet richtig viel Platz, der Gaskasten befindet sich hinten rechts.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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Fazit von Redakteur Alexander Failing: "Was für ein holpriger Start für den Jubiläums-Hymer! Dass ausgerechnet der Test-ML-T mit schlappem ESP schockt, war nicht zu erwarten. Umso besser, dass die Verantwortlichen bei Hymer blitzschnell reagiert haben: Jetzt ist aus dem Wackelkandidaten ein verlässlicher Allrad-Allrounder geworden. Hoch wertig verarbeitet, sehr wohnlich und nun auch unbedingt empfehlenswert." Urteil: vier von fünf Punkten.