Hyundai i10: 100.000-Kilometer-Dauertest
Der unterschätzte Zwerg

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Für den Hyundai i10 1.2 Style hat sich AUTO BILD ganz viel Zeit genommern. Nach drei Jahren und 100.000 Kilometern ist jetzt die Bilanz fällig.
Wenn Autos sprechen könnten, hätte uns der Hyundai i10 vermutlich gehörig die Meinung gegeigt. Fast nie durfte er verreisen, andere Städte oder gar Länder besuchen. Stattdessen immer nur Kurzstrecke in der Stadt. Und so dauerte es am Ende geschlagene drei Jahre, um mit ihm 100.000 Kilometer abzuspulen. Oder nennen wir es besser: Kilometer zusammenzustückeln. Denn seien wir mal ehrlich: Wir sind verwöhnt. Ein Kleinwagen mit 87 PS steht auf der Tester-Wunschliste ganz hinten, wenn es um Langstreckenbewältigung geht. Für die Stadt dagegen, na klar, da haben wir alle gern zum i10-Schlüssel gegriffen. 3,66 Meter kurz, 10,3 Meter Wendekreis. Unschlagbare Argumente in der Hamburger City. Bringt aber keine Meilen auf den Tacho. Einmal Platz genommen, fing der kleine Hyundai an zu wirken. Zuallererst mit eigenwilliger Farbgebung innen. Mit Armaturentafel und Sitzpolstern in Kupferpasten-Braun. Gehört zur Style-Ausstattung, nennt sich "Schwarz/ Orange". Dazu die Außenfarbe "Passion Red". Mutig. Aber egal. Es gab ja noch mehr zu entdecken, was im Kleinwagen nicht selbstverständlich ist. Zum Beispiel die Berganfahrhilfe, Kurvenlicht, Freisprecheinrichtung, Radiofernbedienung, Temporegelung, Klimaautomatik, Lenkrad- und Sitzheizung. Gar nicht übel, diese Ausstattung.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Die Kupplung sorgte für mangelnde Begeisterung

Die Kupplungsscheibe war von unserem Test tief beeindruckt. Der Belag ist eindeutig kurz vorm Ende.
Überblick: Alles zum Hyundai i10
Die Schaltempfehlung sollte man nicht zu ernst nehmen

Bereits kurz nach Test-Halbzeit wurden vorn neue Bremsscheiben und-klötze montiert. Kostenpunkt: 401,56 Euro.
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Bei der Zerlegung war das Bremsmaterial rundum noch in gutem Zustand. Wie auch der solide Vierzylinder. An Kolben, Laufbahnen und Ventilen gab es keine Auffälligkeiten. Selbst das Getriebe erstaunte mit unbeschädigten Gangrädern. Dabei hatten wir vom Rückwärtsgang abgerundete Zahnflanken erwartet. Aber nichts da. Hier hat Hyundai eindeutig nicht am Material gespart. Diesen Eindruck vermittelte auch der Rest. Zwar fanden wir lose Clips und Scheuerstellen von Verkleidungsteilen. Aber das war undramatisch. Unser Auto würde sagen: "Lasst mich doch endlich einfach mal fahren – und den Stadtverkehr von Paris oder Mailand testen!"
Fazit von Manfred Klangwald: Ein Zwerg? Ja, im positiven Sinn. Der i10 hat im Vergleich zum Vorgängermodell einen Riesenschritt getan. Er ist (nicht nur) ein überzeugender Stadtwagen. Aber das Kupplungsproblem nervt. Der Austausch kostet rund 740 Euro. Garantie? Irrtum, Verschleißteil!
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