Insolvenz: Kettcar-Bauer vor dem Aus
Dem Kettcar droht der Totalcrash

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Millionen Deutsche kennen das Kettcar. Jetzt hat Hersteller Kettler Insolvenz angemeldet, es droht die Einstellung des Geschäftsbetriebs. Nur noch das Land NRW kann offenbar helfen.
(dpa/cj) Für Millionen Deutsche ist das Kettcar ein unvergessliches Stück Kindheit. Doch jetzt droht dem Hersteller Kettler das endgültige Aus. Wenn es nicht gelinge, kurzfristig eine Zwischenfinanzierung sicherzustellen, werde der Geschäftsbetrieb am 9. November 2018 eingestellt, teilte das Unternehmen aus dem sauerländischen Ense-Parsit der Deutschen Presse-Agentur mit. Die rund 720 Mitarbeiter würden dann entlassen. Kettler kämpft seit Jahren ums Überleben – jetzt auch in den sozialen Medien (siehe Facebook-Post unten). Bereits 2015 hatte das 1949 gegründete Unternehmen nur mit dem Abbau von 200 Stellen und dem Verkauf der Fahrradsparte einen Neuanfang starten können.
Luxemburger Investor sprang im Juli ab

Der frühere Bundeskanzler Willy Brandt beobachtet seinen Sohn Matthias, damals vier Jahre alt, 1965 beim Cruisen im Kettcar.
Aluminium-Bike revolutionierte die Fahrradwelt
Firmengründer Heinz Kettler baute das Unternehmen aus dem Sauerland nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der führenden Hersteller von Sportgeräten, Fahrrädern und Gartenmöbeln aus. Mit dem Kettcar hatte die Firma einen Verkaufsschlager im Programm. Damit hatte Michael Schumacher genauso seine ersten Runden gedreht wie Heinz-Harald Frentzen und Millionen anderer Kinder. Sogar einen eigenen Eintrag im Duden bekam das Tretauto. Mit dem weltweit ersten Aluminium-Bike habe Kettler 1977 die Fahrradwelt revolutioniert, heißt es selbstbewusst auf der Unternehmens-Homepage.
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