Die Sachsenring Automobiltechnik AG (Zwickau) stellte beim Amtsgericht Chemnitz Insolvenzantrag. Der Insolvenzplan sieht den Fortbestand der Gesellschaft und eine Fortführung der Geschäfte vor. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag (30.5.) mit. Von dem Insolvenzverfahren seien die Tochtergesellschaften NAW Nutzfahrzeuge AG, die Sachsenring Tatry, Sachsenring East und die Sachsenring Fahrzeugbau GmbH Bremen ehemals Trasco) nicht betroffen.

Das Unternehmen erhalte einen Massekredit. Der Vorstandsvorsitzende Ulf Rittinghaus, der seit 1993 an der Spitze des Konzerns stand, wurde vom Aufsichtsrat auf eigenen Wunsch abberufen. Er wolle damit die Verantwortung für die Eskalation bei Sachsenring übernehmen. Die für den 6. Juni geplante Hauptversammlung wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Das Land Sachsen will gemeinsam mit Bund und Banken möglichst viele Arbeitsplätze bei Sachsenring erhalten.

Sachsenring hatte im vergangenen Jahr zwar seinen Umsatz im Automobilgeschäft um 8,2 Prozent auf 271,2 Millionen Euro erhöht. Der Verlust lag jedoch bei 13,6 Millionen Euro. Zu dem Ergebnis hatte unter anderem die damalige Trasco GmbH beigetragen, die rund 6,7 Millionen Euro Verlust auswies. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sei es dem Bremer Unternehmen jedoch gelungen, wieder in die Gewinnzone zu kommen, hieß es. Liquiditätsengpässe und überfällige Verbindlichkeiten des Konzerns werden von Insidern auf 13 Millionen Euro beziffert. Sachsenring selbst nannte am Donnerstag keine Zahlen. In einer Erklärung des Vorstandes hieß es, Sachsenring verfüge über einen soliden Auftragsbestand und habe in den vergangenen Monaten Neuprojekte abschließen können. Der Insolvenzplan sehe kurz- bis mittelfristige Investitionen von elf Millionen Euro vor. (autobild.de/dpa)