Interview mit Olivier Panis
"Ralf kann kommen"

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Klare Ansage von Olivier Panis zu seinem 150. GP: Wer wirklich die fünf besten Fahrer im Feld sind – und wieso er sich seit 1996 ärgert.
Nach wie vor extrem motiviert
Olivier Panis, ein Formel-1-Profi mit viel Erfahrung: Der Franzose wurde 1966 in Lyon geboren und lebt heute in Grenoble. Als Sohn eines Rennfahrers feierte er erste Erfolge ab 1988 (als Volant-Elf-Sieger), 1989 dann Formel-Renault-Meister, 1993 F-3000-Europameister, 1991 gab er schließlich sein Formel-1-Debüt mit Ligier Renault. Von 1995 bis 1997 schaffte er es dreimal in die Top Ten der WM-Gesamtwertung. Bilanz: 150 GP, ein Sieg, dreimal Zweiter, einmal Dritter, zuletzt Fünfter in Indy.
AUTO BILD MOTORSPORT: Sie haben vor der Saison vom Siegen gesprochen. Jetzt fahren Sie mit Mühe in die Punkte, wenn es gut läuft, wie zuletzt in Indianapolis als Fünfter. Was sind die Schwachpunkte des Autos? Olivier Panis: Da lagen wir nur etwas mehr als eine halbe Minute hinter dem Sieger im Ziel. Das richtige Resultat zu meinem 150. Grand Prix. Aber wir sollten jedes Rennen unter den ersten sechs beenden.
Warum klappt es denn so selten? Unserem Auto fehlt der Grip. Aber wir steigern uns von Rennen zu Rennen. Unser neuer technischer Direktor Chassis, Mike Gascoyne, ist für die Entwicklung genau der richtige Mann.
Es heißt, die japanische Zentrale verzögere das Projekt oftmals ... Der japanische Weg ist, Entscheidungen genau und präzise zu überdenken. Hinzu kommt, dass Toyota als Team noch relativ unerfahren ist. Das wird sich ändern.
Wie schwer ist es, im Herbst seiner Karriere die Motivation aufrechtzuerhalten und meistens nur im Mittelfeld anzukommen? Überhaupt nicht schwer, weil ich nach wie vor extrem motiviert bin. Es macht mir extrem viel Spaß, Rennen zu fahren. Ich fühle mich wohl und keine Sekunde müde. Für mich spielt es deshalb auch keine Rolle, wo ich herumfahre. Warum auch? Michael Schumacher geht's doch genauso – ganz gleich mit wie vielen WM-Titeln. Wenn du Spaß an einer Sache hast, gibt es die Frage nach der Motivation nicht.
AUTO BILD MOTORSPORT: Sie haben vor der Saison vom Siegen gesprochen. Jetzt fahren Sie mit Mühe in die Punkte, wenn es gut läuft, wie zuletzt in Indianapolis als Fünfter. Was sind die Schwachpunkte des Autos? Olivier Panis: Da lagen wir nur etwas mehr als eine halbe Minute hinter dem Sieger im Ziel. Das richtige Resultat zu meinem 150. Grand Prix. Aber wir sollten jedes Rennen unter den ersten sechs beenden.
Warum klappt es denn so selten? Unserem Auto fehlt der Grip. Aber wir steigern uns von Rennen zu Rennen. Unser neuer technischer Direktor Chassis, Mike Gascoyne, ist für die Entwicklung genau der richtige Mann.
Es heißt, die japanische Zentrale verzögere das Projekt oftmals ... Der japanische Weg ist, Entscheidungen genau und präzise zu überdenken. Hinzu kommt, dass Toyota als Team noch relativ unerfahren ist. Das wird sich ändern.
Wie schwer ist es, im Herbst seiner Karriere die Motivation aufrechtzuerhalten und meistens nur im Mittelfeld anzukommen? Überhaupt nicht schwer, weil ich nach wie vor extrem motiviert bin. Es macht mir extrem viel Spaß, Rennen zu fahren. Ich fühle mich wohl und keine Sekunde müde. Für mich spielt es deshalb auch keine Rolle, wo ich herumfahre. Warum auch? Michael Schumacher geht's doch genauso – ganz gleich mit wie vielen WM-Titeln. Wenn du Spaß an einer Sache hast, gibt es die Frage nach der Motivation nicht.
Eine weitere lösbare Aufgabe
Empfinden Sie nach elf Formel-1-Jahren einen gewissen Verschleiß? Nein, im Gegenteil: Ich fühle mich besser und fitter als je zuvor.
Wenn Sie zurückblicken: Ein Sieg in Monte Carlo 1996 war sicher nicht alles, was Sie sich erhofft hatten. Oder war der nur Zufall? Nein, über den Erfolg von Monte Carlo freue ich mich immer noch. Ich weiß, was ich kann. Deshalb ärgert mich die Ausbeute ständig.
Wo war Ihr Karriere-Knackpunkt? Eigentlich gab es keinen. Ich war nach meinem Monaco-Sieg immer gut unterwegs, bin oft auf das Podium gefahren. Vor meinem schweren Unfall 1997 in Kanada war ich Dritter in der WM-Wertung.
Sie haben sich damals üble Beinbrüche zugezogen. Wie lange dauerte es, die Nachwirkungen zu überwinden? Ich bin damals drei Monate nach dem Unfall wieder ins Auto gestiegen, war schnell und habe gepunktet. Da ist nichts zurückgeblieben.
Wo sind die Gefahrenpunkte heute an den Strecken? Man muss heute schon sehr viel Pech haben, wenn man sich in einem F1-Auto wirklich weh tut. Okay, in Montreal gibt es noch kritische Bereiche. Und wenn man bei Topspeed einen technischen Defekt hat, wie jetzt bei Ralf Schumacher, kann es überall zu spät sein.
Ein Rückschlag für ihn im Kampf um Ihr Toyota-Cockpit? Und: Haben Sie Alternativen für 2005? Ich möchte eigentlich bei Toyota bleiben und die Früchte meiner zweijährigen Arbeit ernten. Aber mein Management (Keke Rosberg; d. Red.) ist gut auf alles vorbereitet. Ich habe keine Zukunftsängste.
Ganz spontan: Wer sind die aktuellen Top Five der Formel 1? Michael, dann ich, Räikkönen, Trulli und Montoya.
Also nicht Ralf Schumacher? Wenn er kommt, ist er willkommen. Aber ich habe schon viele gute Fahrer als Teampartner erlebt. Ralf wäre nur eine weitere lösbare Aufgabe.
Wenn Sie zurückblicken: Ein Sieg in Monte Carlo 1996 war sicher nicht alles, was Sie sich erhofft hatten. Oder war der nur Zufall? Nein, über den Erfolg von Monte Carlo freue ich mich immer noch. Ich weiß, was ich kann. Deshalb ärgert mich die Ausbeute ständig.
Wo war Ihr Karriere-Knackpunkt? Eigentlich gab es keinen. Ich war nach meinem Monaco-Sieg immer gut unterwegs, bin oft auf das Podium gefahren. Vor meinem schweren Unfall 1997 in Kanada war ich Dritter in der WM-Wertung.
Sie haben sich damals üble Beinbrüche zugezogen. Wie lange dauerte es, die Nachwirkungen zu überwinden? Ich bin damals drei Monate nach dem Unfall wieder ins Auto gestiegen, war schnell und habe gepunktet. Da ist nichts zurückgeblieben.
Wo sind die Gefahrenpunkte heute an den Strecken? Man muss heute schon sehr viel Pech haben, wenn man sich in einem F1-Auto wirklich weh tut. Okay, in Montreal gibt es noch kritische Bereiche. Und wenn man bei Topspeed einen technischen Defekt hat, wie jetzt bei Ralf Schumacher, kann es überall zu spät sein.
Ein Rückschlag für ihn im Kampf um Ihr Toyota-Cockpit? Und: Haben Sie Alternativen für 2005? Ich möchte eigentlich bei Toyota bleiben und die Früchte meiner zweijährigen Arbeit ernten. Aber mein Management (Keke Rosberg; d. Red.) ist gut auf alles vorbereitet. Ich habe keine Zukunftsängste.
Ganz spontan: Wer sind die aktuellen Top Five der Formel 1? Michael, dann ich, Räikkönen, Trulli und Montoya.
Also nicht Ralf Schumacher? Wenn er kommt, ist er willkommen. Aber ich habe schon viele gute Fahrer als Teampartner erlebt. Ralf wäre nur eine weitere lösbare Aufgabe.
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