BILD: Zwei Brüche in der Wirbelsäule. Wie haben Sie auf die Diagnose reagiert? Ralf Schumacher: Ich war geschockt. Schließlich wurde ich in Indianapolis ja auch schon von Kopf bis Fuß untersucht. Ich weiß nicht, was die Ärzte da gemacht haben. Das wird ein Nachspiel haben.

Wann werden Sie wieder fahren? Ich gehe schon davon aus, dass es noch dieses Jahr sein wird. Es hängt aber auch davon ab, wie schnell meine Wirbelsäule verheilt. Frankreich, Silverstone, auch Hockenheim sind weg. Mein Körper muss, bevor ich zurückkehre, erst wieder so stark sein, dass er einen ähnlichen Einschlag aushalten würde.

Wie stark sind die Schmerzen noch? Sehr stark. Ich überlege mir jeden Treppengang. Ich trage ein Korsett, das die Festigkeit meines Rückens verbessert. So mache ich nur Bewegungen, die auszuhalten sind.

Und nachts? Ich wache häufig auf. Wie gesagt, die Schmerzen sind bei jeder falschen Bewegung nach wie vor extrem.

Niki Lauda sagt, man muss nach einem Unfall so schnell es geht zurück ins Auto – sonst wird man die Angst nie mehr los ... Ach, diese immerklugen Experten regen mich auf. Ganz im Ernst: Ich bin sehr knapp an einer großen Katastrophe vorbeigerauscht. Die Ärzte haben mir noch mal erklärt, was für ein Glück im Unglück ich hatte.

Wären Sie z. B. seitlich eingeschlagen ...... dann würde es dieses Gespräch jetzt nicht mehr geben. Dann wäre ich jetzt nicht mehr da.

Die nächste Vollgas-Kurve wird kommen. Gerne, her damit. Ich würde lieber heute als morgen wieder fahren. Hätte ich jetzt Angst, würde ich sofort mit der Formel 1 aufhören. Ich habe genug verdient, ich könnte auf der Stelle aufhören.

Hat sich Ihr Bruder schon gemeldet? Ja, Michael ruft immer wieder an und fragt, wie's geht. Er war ja auch in Indy im Krankenhaus. Das freut einen schon, wenn der Bruder in solchen Situationen für einen da ist.

Und Ihr Chef? Frank Williams meinte: "Ralf, du wirst jetzt wieder gesund und dankst Gott, dass du dieses Glück hattest." Ich glaube, er weiß, wovon er spricht.