Italien trauert um Giovanni Agnelli
Der "Avvocato" ist tot

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Fiat-Ehrenpräsident Giovanni Agnelli ist am Freitag in seiner Villa in der Nähe von Turin gestorben. Heute wollte er seine Nachfolge regeln. Was wird jetzt aus Fiat?
Fiat-Ehrenpräsident Giovanni Agnelli ist tot. Der 81-Jährige, der Fiat vom Familienunternehmen zum weltweit agierenden Industriekonzern umgewandelt hatte, starb nach Angaben der Familie vom Freitag in seinem Haus in Turin. Die Aktien des Unternehmens, das derzeit gegen eine heftige Krise seiner verlustreichen Auto-Sparte kämpft, legten zu Handelsbeginn an der Mailänder Börse kräftig zu. Viele Investoren seien davon überzeugt, dass Agnellis Tod nun eine stärkere Umstrukturierung und den möglichen Verkauf von Fiat Auto an den US-Partner General Motors zur Folge habe.
"Giovanni Agnelli ist in seinem Haus in Turin nachmonatelanger Krankheit gestorben", teilte seine Familie mit. "Seine Ehefrau Marelli, seine Tochter Margherita und ihre Familie waren bei ihm." Eine private Beisetzung werde in Villar Perosa stattfinden. Agnelli, der bereits seit Jahren krank war, war im vergangenen Jahr in den USA wegen Prostatakrebs behandelt worden. Im Jahr 1963 war Agnelli, dessen Großvater das Unternehmen im Jahr 1899 gegründet hatte, zum geschäftsführenden Direktor und 1966 zum Präsidenten des Konzerns ernannt worden. Dieses Amt bekleidete er 30 Jahre.
Ausgerechnet für den heutigen Freitag war ein Treffen von 70 Mitgliedern der Familie in Turin angesetzt worden, bei dem sie Maßnahmen gegen die aktuelle Krise des Konzern debattieren wollten. Agnelli wurde als stärkster Befürworter dafür angesehen, dass die Auto-Sparte in italienischen Händen bleibt. Sein Tod bedeutet eine komplett andere Situation für das Unternehmen. Abspaltung der Filetstücke wie Ferrari, Alfa Romeo und Maserati? Komplettverkauf an GM? Geht es nach Agnellis jüngerem Bruder Umberto, der jetzt vermutlich die Entscheidungen fällen wird, baut der Fiat-Konzern jedenfalls künftig keine Autos mehr. Um das zu verhindern, wollte der "Avvocato" (in Anspielung auf sein Jurastudium) seinen Enkel John Elkann inthronisieren, dem er die Rettung der Autosparte zutraute.
Agnellis Leiche wird ersten Angaben zufolge in der Turiner Fiat-Zentrale aufgebahrt. Die Beerdigung soll im engsten Familienkreis stattfinden. Kurz nach der Nachricht von Agnellis Tod unterbrach das italienische Fernsehen das Programm und brachte Sondersendungen. Landesweit ist Halbmast geflaggt. In seinen Jugendjahren machte sich der charismatische Industrielle einen Ruf als Liebling des internationalen Jet-Sets. Seine Affären mit berühmten Schauspielerinnen trugen in Italien entscheidend zum Mythos Agnelli bei. Erst nach einem schweren Autounfall und seiner Heirat 1952 machte er sich ernsthaft daran, sich um die Firma zu kümmern. Die mögliche Rettung oder Zerschlagung erlebt er nicht mehr.
"Giovanni Agnelli ist in seinem Haus in Turin nachmonatelanger Krankheit gestorben", teilte seine Familie mit. "Seine Ehefrau Marelli, seine Tochter Margherita und ihre Familie waren bei ihm." Eine private Beisetzung werde in Villar Perosa stattfinden. Agnelli, der bereits seit Jahren krank war, war im vergangenen Jahr in den USA wegen Prostatakrebs behandelt worden. Im Jahr 1963 war Agnelli, dessen Großvater das Unternehmen im Jahr 1899 gegründet hatte, zum geschäftsführenden Direktor und 1966 zum Präsidenten des Konzerns ernannt worden. Dieses Amt bekleidete er 30 Jahre.
Ausgerechnet für den heutigen Freitag war ein Treffen von 70 Mitgliedern der Familie in Turin angesetzt worden, bei dem sie Maßnahmen gegen die aktuelle Krise des Konzern debattieren wollten. Agnelli wurde als stärkster Befürworter dafür angesehen, dass die Auto-Sparte in italienischen Händen bleibt. Sein Tod bedeutet eine komplett andere Situation für das Unternehmen. Abspaltung der Filetstücke wie Ferrari, Alfa Romeo und Maserati? Komplettverkauf an GM? Geht es nach Agnellis jüngerem Bruder Umberto, der jetzt vermutlich die Entscheidungen fällen wird, baut der Fiat-Konzern jedenfalls künftig keine Autos mehr. Um das zu verhindern, wollte der "Avvocato" (in Anspielung auf sein Jurastudium) seinen Enkel John Elkann inthronisieren, dem er die Rettung der Autosparte zutraute.
Agnellis Leiche wird ersten Angaben zufolge in der Turiner Fiat-Zentrale aufgebahrt. Die Beerdigung soll im engsten Familienkreis stattfinden. Kurz nach der Nachricht von Agnellis Tod unterbrach das italienische Fernsehen das Programm und brachte Sondersendungen. Landesweit ist Halbmast geflaggt. In seinen Jugendjahren machte sich der charismatische Industrielle einen Ruf als Liebling des internationalen Jet-Sets. Seine Affären mit berühmten Schauspielerinnen trugen in Italien entscheidend zum Mythos Agnelli bei. Erst nach einem schweren Autounfall und seiner Heirat 1952 machte er sich ernsthaft daran, sich um die Firma zu kümmern. Die mögliche Rettung oder Zerschlagung erlebt er nicht mehr.
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