JAC e-JS4: Test, Elektro, SUV
JAC im Fahrbericht – was kann der VW-Partner aus China?

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Der e-JS4 ist ein elektrisches Kompakt-SUV von VW-Kooperationspartner JAC. Er wird bei uns noch nicht verkauft. Und das hat Gründe.
Bild: Hauke Schrieber
Dübendorf, unweit von Zürich. Die Auto Kunz AG ist Generalimporteur der chinesischen Marke JAC. Seit zwei Wochen steht auch ein e-JS4 auf dem Hof. Das elektrische Kompakt-SUV ist zwar auf der
Bafa-Liste der förderfähigen E-Autos mit einem Nettolistenpreis von 39.995 Euro eingetragen – zu kaufen gibt es ihn allerdings momentan nur in der Schweiz. Dort beginnt er bei 35.989 Franken.
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Genau genommen heißt der Hersteller dieses Autos "JAC Volkswagen": Das deutsch-chinesische Joint Venture wurde 2020 noch einmal ausgeweitet, als Volkswagen seinen Anteil von 50 auf 75 Prozent erhöhte. Ziel ist es unter anderem, bis 2025 fünf weitere Elektromodelle zu bauen.

Der JAC e-JS4 fällt auch von hinten optisch nicht unangenehm auf. Ist aber auch kein Hingucker.
Bild: Hauke Schrieber
Der e-JS4 indes ist eine rein chinesische Entwicklung, auch bei genauem Hinsehen entdecken wir keine VW-Technik. Er ist also nur wirtschaftlich ein Dreiviertel-VW. Was die Kunz AG nicht daran hindert, mit dieser Tatsache offensiv zu werben. Der Hinweis "75 % VW-Gemeinschaftsunternehmen" findet sich online wie im Autohaus.
Ledersitze und übles Hartplastik
Im Auto setzen wir uns erst mal auf bequeme Ledersitze und genießen den Ausblick durch ein großes Panoramadach. Auch auf der Rückbank ist für groß gewachsene ausreichend Bein- und Kopffreiheit. Getrübt wird die Freude durch das üble Hartplastik. Elektrisch sind die Sitze nur vor- und zurückzufahren, das Lenkrad lässt sich überhaupt nur in der Höhe verstellen.

Cockpit: Display hinterm Lenkrad, 10,25-Zoll-Touchscreen plus Knopffläche, 360-Grad-Kamera.
Bild: Hauke Schrieber
Unter dem Touchscreen in der Mittelkonsole versuchen wir auf einem Feld mit Schaltern das Klima einzustellen. Android Auto und Apple CarPlay gehen, aber Bluetooth nicht; also Kabel ran und los. Navigieren funktioniert nur über das Smartphone.
Am klobigen Drehregler mehrmals kräftig zerren, schon steht der Schalter auf D. Tritt aufs Fahrpedal und … ein, zwei Sekunden lang passiert: nichts. Dann setzt sich der e-JS4 in Bewegung. Träge und alles andere als sportlich. Der Elektromotor treibt die Vorderachse mit 193 PS und 340 Nm an; richtig dosieren lässt sich die Leistung nicht. Die Bremsen allerdings arbeiten recht ordentlich.

Ladeklappe vorn links: Tanken bei Lidl in der Schweiz ist 20 Minuten kostenlos. DC-Laden soll mit bis zu 70 kW möglich sein.
Bild: Hauke Schrieber
Der Eco-Mode ist immer eingestellt; um ihn zu deaktivieren, muss man in einem Unteruntermenü eine Touchfläche finden. Genauer gesagt zwei, die aber offenbar dasselbe machen: auf Normal-Modus schalten. Dann macht der Wagen einen Satz nach vorn, sodass der Fahrer fast erschrickt. Nun geht es etwas flotter voran; einen Sport-Modus gibt es nicht.
Schwammiges Fahrwerk, kein One-Pedal-Mode
Wo wir schon in den Tiefen der Menüführung wühlen, finden wir auch den Schalter für die Einstellung der Rekuperation in zwei Stufen. Ein großer Unterschied kann allerdings nicht festgestellt werden. One-Pedal-Mode? Nix da.
Auf der Landstraße zeigt sich das Fahrwerk schwammig, die Lenkung wenig präzise. Die Tatsache, dass mehr als Tempo 150 nicht geht, darf bei so einer Abstimmung als Pluspunkt gewertet werden. Als Assistenzsystem gibt es Cruise Control. Etwas über 20 kWh/100 km zeigt der Bordcomputer als Verbrauch.
"Für den Preis doch super", sagt der Autohaus-Mitarbeiter nach der Fahrt. Gab es schon viele Interessenten? "Nein, Sie sind der Erste."
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