Kleines Auto, große Party. Das Smart-Werk im lothringischen Hambach feiert sein fünfjähriges Bestehen. Seit der Eröffnung des "Smartville" genannten Produktionsstandortes am 27. Oktober 1997 liefen bislang 430.000 Fahrzeuge vom Band. Aus heutiger Sicht ein großer Erfolg. Zu Anfang jedoch legte das kürzeste Serienauto der Welt einen klassichen Fehlstart hin.

Denn die Grundidee ("Zwei Personen und zwei Kisten Bier") seines Erfinders Nicolas Hayek mochte zunächst nicht so recht aufgehen. Die harte Federung, ein zu hoher Verbrauch und der für einen Zweisitzer saftige Preis verhagelten die angepeilten Absatzzahlen. Und dann kam der Winzling auch noch ins Schleudern. DaimlerChrysler zog die Notbremse und Hayek die Konsequenzen; der Swatch-Erfinder schied aus. Von nun an massierten rund 200 Stuttgarter Vertriebs- und Technikexperten den Patienten am offenen Herzen: Ein neues Fahrwerk, das Stabilitätspaket "Trust Plus" und eine 60-Millionen-Mark Werbekampagne halfen ihm wieder auf die Räder.

Vor allem die Markteinführung von Diesel (Dezember 1999) und Cabrio (März 2000) pushten deutlich. Mittlerweile ist der Smart ein echter Erfolgstyp geworden: Allein in Deutschland wurden dieses Jahr bislang 34.424 Smart verkauft. Aber auch in Italien, Großbritannien und Japan ist er sehr beliebt. Insgesamt 116.000 Fahrzeuge hat die Smart GmbH vergangenes Jahr abgesetzt. Damit ist die maximale jährliche Gesamtkapazität von 120.000 Einheiten fast erreicht.

Um ab Januar 2003 auch noch die beiden Roadster-Varianten bewältigen zu können, wurden jüngst 100 Millionen investiert; das einmalige Fabrikkonzept "smart plus" bekommt eine weitere Fertigungsstraße. Ganz nach dem modularen Konzept des Werkes liegen auch hier zwischen Anlieferstelle eines Bauteils und Montageband maximal zehn Meter. Dies reduziert nicht nur den logistischen Aufwand und die Lagerhaltung, sondern beschleunigt vor allem die Produktion: In nur viereinhalb Stunden werden die insgesamt 140 Montagestationen eines Smart City-Coupés durchlaufen.