Kastenwagen mit Heckbädern: Wohnmobil-Test
Drei Bad-Mobile im Test

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Kastenwagen ist gleich Kastenwagen? Weit gefehlt! Drei kurze Camper mit dem Bad im Heck treten zum großen Vergleichstest an.
In der großen Campingwelt sind sie selten anzutreffen und doch so praktisch: Kastenwagen mit Heckbädern. Wenn sich Klo und Dusche hinten im Wagen befinden, bleibt mehr Platz zum Wohnen. Wir gucken uns die Kastenwagen-Spezialisten genauer an! Zum Vergleich treten an: drei Fahrzeuge von Herstellern mit reichlich Erfahrung im Kastenwagenausbau. La Strada mit dem Avanti H Plus, der im hessischen Echzell gefertigt wird. Dazu der Karmann Dexter 595 und der StarCamper von CampingbusSpezialist Reimo. Während La Strada und Karmann auf Basis des Fiat Ducato rollen, fährt der Reimo auf VW Crafter. Kompakt sind sie alle, durch ihre Hochdächer mit 2,70 und 2,89 Metern aber recht luftig. Wer das Bad am besten neu erfunden hat? Das sehen Sie in der Bildergalerie!
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Wohnmobil-Test: Kastenwagen mit Heckbädern

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Kastenwagen mit Heckbädern sind selten anzutreffen und doch so praktisch, weil sie einfach mehr Platz zum Wohnen bieten. Wir gucken uns die Kastenwagen-Spezialisten genauer an! Zum Vergleich treten an: La Strada mit dem Avanti H Plus, Karmann Dexter 595 und der StarCamper von Reimo.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD

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Wir starten mit dem Karmann Dexter 595. Karmann ist eine Traditionsmarke im Kastenwagensegment. Kein Wunder also, dass es hier auch ein Modell mit Heckbad gibt. Der Dexter 595 misst 5,99 Meter und bietet jeweils vier Sitz- und Schlafplätze. Preis: ab 51.390 Euro.
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Geschlafen wird im elektrisch verstellbaren Hubbett, das in drei Positionen fahren kann. Alternativ oder zusätzlich ...
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... gibt es zwei weitere Schlafplätze in der umbaubaren Sitzgruppe. Etwas Übung ist beim Zusammensetzen der Polster der Sitzbank gefragt, ...
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... dann ergibt sich eine Schlafgelegenheit mit den knappen Maßen von 1,21 x 1,87 Meter. Damit eignet sich das untere Gemach eher für Kinder.
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Nicht nur beim Schlafen, auch beim Wohnen darf man im Karmann Dexter keine Berührungsängste haben. Der Kastenwagen ist recht beengt und verwinkelt. Durch das Hubbett beträgt die Innenstehhöhe trotz Hochdach an manchen Stellen nur 1,61 Meter.
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Ein weiteres Manko ist der Tisch: Sein Bein befindet sich so nah am Polster der Sitzgruppe, dass man sich beim Platznehmen umständlich einfädeln muss.
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Auch im Heckbad geht es wenig luftig zu. In der Mitte der Nasszelle befindet sich die Toilette, auf der Fahrerseite die Dusche samt Holzrost – und auf der Beifahrerseite das Waschbecken samt Spiegel und Staumöglichkeiten.
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Richtig viel Stauraum gibt es im Regal mit Rollos am Eingang oder in den großen Schubladen in der Küchenzeile. Die Küche kommt außerdem mit Zweiflammenherd und großem Kühlschrank (140 Liter).
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Ob zu zweit oder zu viert – der Esstisch lässt sich erweitern.
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Beim Strom wird gespart: Es gibt jeweils nur eine 12-Volt-, 230-Volt- und USB-Steckdose serienmäßig im Aufbau. Bedienpanel, Heizungssteuerung und Bedieneinheit fürs Hubbett sind zentral an einem Platz.
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Im Gaskasten finden zwei handelsübliche 11-Kilogramm-Gasflaschen Platz. Einige Ausstattungsdetails sind beim Karmann serienmäßig, die bei anderen Herstellern extra kosten. Zum Beispiel ein beheizter Abwassertank, ...
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... Duschwannenabdeckung mit Lattenrost, elektrische Trittstufe, isoliertes Hochdach, pfiffiger Schubladenkühlschrank mit 140 Liter (Foto), Lederlenkrad, Ersatzrad und Truma Combi 6.
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Mit der leistungsstarken Heizung, guter Aufbauisolierung, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, isolierten Frischwasserleitungen und dem beheizten Abwassertank ist der Karmann serienmäßig winterfest.
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Der Komfort lässt sich durch Sonderausstattung noch steigern. So hat unser Testwagen das Concept-Paket für 3190 Euro an Bord: mit Klimaanlage im Fahrerhaus, Armlehnen, Beifahrerairbag, Tempomat, LED-Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfern, Markise, ...
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... Fahrradträger für zwei Räder, Fliegenschutztür, 120-Liter-Dieseltank, Fahrerhausverdunkelung, Media-Paket 3 inklusive Radio (1390 Euro), CD-Player, Navigationssystem mit Touchscreen, Lenkradbedienelemente, Rückfahrkamera und schicken Alufelgen (990 Euro).
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Und wie fährt er? Sicher und komfortabel. Serienmäßig leistet der Dexter-Diesel nur 115 PS. Unser Testwagen hat durch das Concept-Paket automatisch den 130-PS-Motor an Bord. Eine sinnvolle Investition.
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Insgesamt ist die Fiat-Ducato-Basis mit Superhochdach und manuellem Sechsganggetriebe solide und ordentlich. Allerdings gerät sie beim Überholen von Lkw und beim Ausweichen auf der Teststrecke ins Wanken. Das gut abgestimmte ESP greift in diesem Fall rechtzeitig und wohldosiert ein.
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Weiter geht es mit dem La Strada Avanti H Plus. Länge: 6,36 Meter, Sitzplätze: vier, Schlafplätze: zwei, Preis: ab 63.252 Euro.
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Der Avanti H Plus ist ein Wohlfühl-Typ mit starkem Charakter. Materialien, Schrankklappen, Verkleidungen, Türen, Armaturen – alles fühlt sich äußerst wertig an. Damit können Kunden sehr lange glücklich werden.
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Platz und Tageslicht gibt's im Wohnraum reichlich. Trotz des Hubbetts fühlt man sich nicht eingeengt.
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Statt auf komplizierte Umbaumaßnahmen setzt der Avanti auf das altbewährte Hubbett mit Gasfedern, die tagsüber mit einer einfachen mechanischen Sperre versehen werden, damit die Schlafstatt während der Fahrt an Ort und Stelle verbleibt.
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Das großzügige Badezimmer mit einer festen Abtrennung der Nasszelle erstreckt sich über die komplette Fahrzeugbreite und bietet das, ...
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... was man sich von einem Heckbad-Kastenwagen verspricht: viel Platz, um entspannt zu duschen.
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Der Avanti H Plus bietet eine großzügige Serienausstattung und Stauraum, wohin man blickt! Der durchgehend ebene, beheizte Boden besteht komplett aus Fächern, über die Schmuggler vor Freude in die Hände klatschen würden.
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Der Küchenblock mit Arbeitsplattenverlängerung bietet ebenfalls viel Platz für allerlei Utensilien. Und neben der Doppeltür zum Badezimmer gibt es noch einmal zwei große Regalfächer mit Rollläden.
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Übersichtliche Anzeige – der La Strada ist in jedem Winkel gut durchdacht.
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Besonders hat uns das geniale Klappregal in der Heckgarage (349 Euro) begeistert! Da das Heckbad wenig Platz für großes Gepäck lässt, können Grill, Feuerschale, Holz, Stühle und Tisch hier einfach übereinander einsortiert werden. Das sorgt für Ordnung und eine optimale Nutzung des begrenzten Platzes.
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Keine Chance für Diebe: Unser Testwagen hatte sogar einen mobilen Safe verbaut (298 Euro).
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177 PS (2833 Euro) und knapp 2,3 Liter Hubraum in einem Kastenwagen – das bedeutet Fahrspaß! Der größte Dieselmotor, den Fiat in seinem Ducato anbietet, muss sich in Sachen Spurtstärke nicht hinter dem Crafter verstecken.
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Das Getriebe lässt sich nicht ganz so butterweich durchschalten wie beim VW-Sprössling, die Lenkung ist nicht ganz so präzise, die Federung etwas zu weich, und selbst wenn man wollte, ...
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... hätte Fiat einfach keine vergleichbaren Assistenzsysteme im Programm. Aber: Dafür ist die italienische Basis deutlich erschwinglicher, und mit ein bisschen Ausstattung wie Lederlenkrad (Komfortpaket 1, 1999 Euro) und Tempomat (Technikpaket 3, 475 Euro) lässt es sich sehr komfortabel reisen.
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Das ESP bremst den hochgewachsenen Avanti rechtzeitig und bestimmt ein, nur die Hinterachse könnte etwas besser geführt sein. Apropos hochgewachsen: Das Superhochdach macht den La Strada sehr windanfällig.
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Da Fiat leider keinen Seitenwindassistenten bietet, fühlt sich eine Fahrt bei Sturm schnell an wie schwerer Seegang in einer Jolle. Eigentlich schade, denn im Grunde bietet der Avanti H Plus mit seinem großen Motor viel Fahrspaß.
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Edles Basisfahrzeug, ausgefallener Grundriss, unkonventionelle Schlaflösung: Unser dritter Kandidat, der Reimo StarCamper, ist anders. Auf 5,99 Meter Außenlänge bringt er vier Sitz- und zwei Schlafplätze unter. Preis: ab 80.560 Euro.
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Der StarCamper hat das komfortabelste Basisfahrzeug. Der Blick auf die Preisliste ist allerdings ein Schock: 107.132 Euro kostet der Testwagen – fast doppelt so viel wie der Karmann. Klar, dass der Crafter als Basis ins Geld geht. Wir staunen allerdings, dass der Reimo erst da beginnt, wo auch La Strada einen gut bestückten Avanti H Plus mit 177-PS-Diesel präsentiert.
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Diese Camping-Ausstattung kann sich sehen lassen. Das Panoramadach (1499 Euro), Campingtisch und zwei Stühle (485 Euro) sowie die Solaranlage (999 Euro) berechnet Reimo extra.
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Der 140-Liter-Kühlschrank, die drehbaren Sitze, die Schlafbank, die Rollos und sogar der LED-Sternenhimmel sind schon ab Werk im StarCamper verbaut.
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Wird das Badezimmer nicht genutzt, macht es sich auf der linken Seite des Hecks klein. Zum Duschen werden die Tür und die Abtrennung zur Küche ...
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... im Boden und in der Decke eingehakt. Die Konstruktion ist ausgetüftelt, wirkt aber etwas klapprig. Das mag daran liegen, dass unser Testwagen noch ein Prototyp ist.
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Die Schlafbank wird nicht nur in die Länge, sondern auch in die Breite gezogen. Ob das als praktisch oder nervig empfunden wird, hängt von persönlichen Vorlieben und Fingerfertigkeiten ab. Platzsparend ist sie in jedem Fall. Reimo tüftelt derzeit an einem optionalen Aufstelldach für den Crafter. Der StarCamper würde dann zum Vierschläfer werden, allerdings auch noch teurer.
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Unter der Sitzbank verbirgt sich Stauraum.
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Tagsüber entsteht hinter der Sitzbank eine gemütliche Ecke zum Einkuscheln.
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Dank schrägem Küchenblock bleibt viel Raum zum Wohnen.
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Der Tisch lässt sich mit einer extra Platte leicht vergrößern.
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Überschaubar: Das Panel lässt sich intuitiv bedienen, die Truma ist eine alte Bekannte.
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Auf geht's zur Probefahrt: Wow, was für ein Unterschied zum Ducato! Als wir mit allen drei Reisemobilen zur Testfahrt aufbrechen, stürmt es heftig. Während die Fahrer des La Strada und Karmann schwer damit zu tun haben, die Spur zu halten, fragt sich der Fahrer des Reimo nur, warum die Kollegen so langsam über die Autobahn kriechen.
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Klar, der StarCamper misst in der Höhe knapp 20 cm weniger als die Konkurrenz, doch den größten Unterschied macht der serienmäßige Seitenwindassistent. Der greift so sanft, aber bestimmt ein, dass der StarCamper auch bei starkem Sturm absolut sicher und komfortabel fährt.
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Seine Federung bügelt zudem Unebenheiten wunderbar glatt. Und der spritzige, sprintstarke 177-PS-Vierzylinder-Diesel (4242 Euro) hält auch auf der linken Autobahnspur locker im Verkehr mit. Man hat eher das Gefühl, in einem großen Passat zu sitzen als in einem Nutzfahrzeug.
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Allein die intuitive Bedienbarkeit des Multimediasystems ist Balsam für die von katastrophalen Navis geplagte Camperseele. Für so viel Fahrkomfort müssen Kunden allerdings sehr, sehr tief in die Tasche greifen. Rund 18.540 Euro stehen allein für die VW-Optionen auf der Rechnung, die aus dem Crafter einen Mittelklasse-Kombi im XXL-Format machen.
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Kommen wir zu Wertung: Auf Platz drei landet der Karmann Dexter 595. Dem günstigsten Kastenwagen merkt man seinen Preis bei Konzeption und Verarbeitung an. Die Idee, einen Kasten mit Heckbad für vier Leute anzubieten, ist aber genial. Zudem liefert der Ducato ein solides Basisfahrzeug. Jedoch mangelt es an Feinschliff. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
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Platz 2: Reimo StarCamper. Der einzige Kastenwagen im Test auf Basis des VW Crafter. Fahren und Wohnen? Beides richtig gut! Mit der Einrichtung kein Mainstream-Kastenwagen, aber alles hat Sinn und Verstand. Einige Details wie der funkelnde Sternenhimmel sind verspielt, gefallen vermutlich nicht jedem. Und: Der Preis ist eindeutig zu hoch. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
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Testsieger ist der La Strada Avanti H. Die bei La Strada wissen einfach, wie man Kastenwagen baut! Wirklich jeder Zentimeter ist sinnvoll genutzt. Die Qualität der Möbelverarbeitung ist beispielhaft, der Ducato als Basis solide. Mit dem gut gemachten, exotischen Grundriss ist er kein Schnäppchen, aber fair kalkuliert. Urteil: vier von fünf Punkten.
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Fazit von Helene Schmidt und Jenny Zeume: Kastenwagen mit Heckbad sind selten – aber eine Bereicherung, wenn sie gut gemacht sind. Der La Strada gewinnt mit intelligenter Raumnutzung, Topqualität und letztlich dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis in diesem Vergleich. Beim Reimo ...
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... stimmen zwar Detailliebe und Verarbeitung, aber der viel zu hohe Preis verhagelt ihm den Sieg. Den dritten Platz macht der Karmann Dexter. Zu viele störende Details können auch den vergleichsweise günstigen Grundpreis nicht rechtfertigen.
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