Der Autoklau in Deutschland ist weiter auf dem Rückmarsch. Das Minus bei Pkw-Diebstählen ist mit 11,8 Prozent auf 37.549 Fahrzeuge im vergangenen Jahr aber geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Das teilte der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch (4.9.2002) in Berlin mit. 1993 wurden noch 105.543 versicherte Autos gestohlen.

In einigen Großstädten boome der Autoklau jedoch. Dabei zeichne sich mit dem so genannten Home-Jacking insbesondere an Rhein und Ruhr ein neuer Trend beim Diebstahl von Luxuskarossen ab: Diebe brechen in Wohnungen der Autobesitzer ein, um an Schlüssel und Papiere zu kommen und dann die Fahrzeuge zu stehlen. Auch dadurch sei insgesamt die durchschnittliche Entschädigungssumme stärker gestiegen als je zuvor – um mehr als zehn Prozent auf mittlerweile 8190 Euro.

Am häufigsten werden Autos laut GDV immer noch in Berlin gestohlen: Statistisch verschwinden 4,6 von 1000 zugelassenen Fahrzeugen. Die "Klaurate" sei damit elf Mal höher als zum Beispiel im Regierungsbezirk Schwaben. Als einziges Bundesland habe Hamburg im vergangenen Jahr keinen Rückgang vermelden können. In der Hansestadt seien sogar 1,6 Prozent mehr Pkw geklaut worden. Aufatmen können inzwischen die neuen Länder. Insbesondere in Sachsen und Sachsen-Anhalt sei der Autoklau um fast ein Viertel zurückgegangen.

Besonders gebeutelt waren im vergangenen Jahr laut GDV Audi-Besitzer. Die "Klaurate" lag bei der Marke mit den vier Ringen bei 3,0 auf 1000 Fahrzeuge. Audi war auch die Marke, die gegen den Trend bei den absoluten Stückzahlen geklauter Autos zulegte (2,5 Prozent). Auch der Trabant ist unter Dieben weiterhin gefragt. Gemessen am Bestand landete die "DDR-Pappe" mit einer "Klaurate" von 2,8 auf Rang zwei. Beliebt waren 2001 zudem Geländewagen, gleich welcher Marke.