Es war nicht seine erste Kritik, aber seine vielleicht heftigste. Formel-1-Pilot Ralf Schumacher hat Ex-Arbeitgeber BMW-Williams in einem Zeitungsinterview mit reichlich Häme bedacht: "Ich wüßte nicht, daß ich bei einem Top-Team war. Danach hat es in den letzten sechs Jahren nicht ausgeschaut", lästerte der Kerpener, der im Sommer nach wochenlangem Gehaltspoker zu Toyota gewechselt war.

Immerhin sechs Grand-Prix-Siege sprangen für Schumi II in fünf Jahren bei BMW-Williams (2000-2004) und einem Jahr bei Williams-Supertec (1999) heraus. Zu mehr als Platz vier in der Fahrer-WM (2001, 2002) reichte es allerdings nicht. Seiner Meinung nach nicht seine Schuld: "Die hohen Ansprüche waren bei BMW-Williams absolut unrealistisch. Außer dem Motor war nicht viel da, was die Ansprüche hätte rechtfertigen können", meinte der 29jährige zum Kölner Stadtanzeiger. Schumacher: "Zur Mitte der Saison war das Paket immer ganz gut, aber die große Schwäche war, daß wir nie zum richtigen Zeitpunkt da waren, sondern irgendwann mal."

Auch auf seine und Juan Pablo Montoyas (zu McLaren-Mercedes) Nachfolger Nick Heidfeld und Mark Webber sieht er keine rosigen Zeiten zukommen: "Wenn ich das Auto dieses Jahr schon wieder sehe: Ich glaube nicht, daß das ein Auto ist, mit dem man Weltmeister werden kann. Ich würde es den beiden Fahrern gönnen, aber ich glaube es einfach nicht." Schau'n wir mal: Die neue Formel-1-Saison startet am 6. März in Melbourne mit dem Großen Preis von Australien.