Kleinwagen-Vergleich
Flotte Diesel

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Jetzt kommt Bewegung in die kleine Diesel-Szene. Dem Bestseller Peugeot 206 rücken Hyundai Getz und Smart forfour dicht ans Blech.
Fortschritt zum Anfassen
Kleinwagen mit kräftigem Diesel: Das kostete bislang immer ein kleines Vermögen. Wie jetzt auch beim neuen Smart forfour (ab 15.850 Euro). Dass es auch anders geht, beweist Hyundai. Deren Diesel-Getz ist für 13.390 Euro (fünftürig) zu haben. Ein billiges Lockangebot oder echte Aldi-Qualität? Zum Vergleich der beiden Neulinge baten wir den meistverkauften Diesel dieser Klasse an den Start: den bereits sechs Jahre alten Peugeot Prémium HDi 90 für 16.800 Euro.
Als modischer Hingucker glänzt der Smart forfour. Er macht auf den ersten Blick deutlich, wie sich die Kleinwagen vor allem in den letzten zehn Jahren verändert haben: weg vom reinen Lustlos-Kleintransporter mit schlapper Maschine, hin zum erwachsenen Vollwertmodell. In keiner Klasse wurde diese Trendwende sichtbarer als hier.
Fortschritt zum Anfassen. Elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung (teils mit Fernbedienung), Servolenkung (beim Smart sogar elektrisch) sind häufig schon Serie, mindestens aber auf Wunsch zu haben. Lediglich der Koreaner macht seinen Kunden die Entscheidung einfacher: Aufpreis kosten nur Metalliclack, ein elektrisches Faltschiebedach sowie das Klimapaket, das noch einen Pollenfilter enthält, eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung sowie eine Alarmanlage.
Als modischer Hingucker glänzt der Smart forfour. Er macht auf den ersten Blick deutlich, wie sich die Kleinwagen vor allem in den letzten zehn Jahren verändert haben: weg vom reinen Lustlos-Kleintransporter mit schlapper Maschine, hin zum erwachsenen Vollwertmodell. In keiner Klasse wurde diese Trendwende sichtbarer als hier.
Fortschritt zum Anfassen. Elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung (teils mit Fernbedienung), Servolenkung (beim Smart sogar elektrisch) sind häufig schon Serie, mindestens aber auf Wunsch zu haben. Lediglich der Koreaner macht seinen Kunden die Entscheidung einfacher: Aufpreis kosten nur Metalliclack, ein elektrisches Faltschiebedach sowie das Klimapaket, das noch einen Pollenfilter enthält, eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung sowie eine Alarmanlage.
Kraftprotz Smart forfour
Auch der Blick unter die Motorhauben verspricht Vergnügen: 60 bis 70 kW (82 bis 95 PS) sorgen für sehr erwachsene Fahrleistungen. Schwingen wir uns deshalb zuerst in den Kraftprotz dieses Vergleichs, den forfour, der jetzt gerade frisch zum Händler rollt. 95 PS aus drei turbogeladenen Zylindern lassen bei 1165 Kilo Leergewicht die Tempo-100-Marke schon in 11,1 Sekunden erreichen. Der 1,5-Liter ist recht elastisch beim Überholen, im Stadtverkehr will er aber geschaltet werden, mag noch keinen fünften Gang. Der darf erst so ab Tacho 70 eingelegt werden, bei 80 erreicht der Motor mit 1800 Touren bereits sein höchstes Drehmoment von 210 Nm.
Top: Er ist als Einziger sauber nach Euro 4. Einzig ein etwas brummeliges Geräusch erinnert vor allem im Leerlauf daran, dass da vorn ein Dreizylinder arbeitet; bei höheren Drehzahlen gesellt sich das Singen der Ausgleichswelle hinzu. Bis Tacho 190 lässt sich die zittrige Nadel auf dem unübersichtlichen Tacho treiben. Bei den im Halbkreis verteilten Tempozahlen vermissen wir die 50, 100 und 130 – rote Striche würden schon genügen, aber selbst die fehlen.
Doch vor diese Fahr-Erfahrungen hat Smart ein "Autsch!" gesetzt. So hört es sich an, wenn jemand erstmals die Lenkradhöhenverstellung betätigt und sich dabei garantiert die Finger klemmt. Doch aus Schaden wird man ja klug, im Smart dann aber oft erst nach dem Studium der Betriebsanleitung. Scheinwerfer-Höhenverstellung? Ach, die befindet sich im Lichtschalter? Tacho nullen, Uhr einstellen? Oberhalb des Tachos mit zwei winzigen Knöpfchen. Huch, über dem Drehzahlmesser lässt sich ja noch ein Mini-Knopf ertasten. Und die über 250 Seiten dicke Betriebsanleitung verrät nach langem Blättern: Damit wird die Instrumentenbeleuchtung reguliert. Genial daneben.
Top: Er ist als Einziger sauber nach Euro 4. Einzig ein etwas brummeliges Geräusch erinnert vor allem im Leerlauf daran, dass da vorn ein Dreizylinder arbeitet; bei höheren Drehzahlen gesellt sich das Singen der Ausgleichswelle hinzu. Bis Tacho 190 lässt sich die zittrige Nadel auf dem unübersichtlichen Tacho treiben. Bei den im Halbkreis verteilten Tempozahlen vermissen wir die 50, 100 und 130 – rote Striche würden schon genügen, aber selbst die fehlen.
Doch vor diese Fahr-Erfahrungen hat Smart ein "Autsch!" gesetzt. So hört es sich an, wenn jemand erstmals die Lenkradhöhenverstellung betätigt und sich dabei garantiert die Finger klemmt. Doch aus Schaden wird man ja klug, im Smart dann aber oft erst nach dem Studium der Betriebsanleitung. Scheinwerfer-Höhenverstellung? Ach, die befindet sich im Lichtschalter? Tacho nullen, Uhr einstellen? Oberhalb des Tachos mit zwei winzigen Knöpfchen. Huch, über dem Drehzahlmesser lässt sich ja noch ein Mini-Knopf ertasten. Und die über 250 Seiten dicke Betriebsanleitung verrät nach langem Blättern: Damit wird die Instrumentenbeleuchtung reguliert. Genial daneben.
Preisknüller Hyundai Getz
Solchermaßen erleuchtet, wenden wir uns dem Preisknüller dieses Trios zu. Hyundai Getz heißt er, kommt äußerlich bescheiden daher und ist auf Anhieb zu begreifen. Klare Instrumente und Bedienteile, schlichte Ausstattung. Die Kunststoffe allerdings lassen sehen und fühlen, wo der günstige Preis herkommt.
Den Vortrieb übernimmt im Getz ein 1,5-Liter-Dreizylinder, der es aber "nur" auf 60 kW/82 PS bringt. Aufgrund des lang abgestuften Getriebes will auch er im Stadtverkehr viel geschaltet werden, den fünften Gang mag er erst ab Tacho 80. Recht unspektakulär erreicht er Tempo 175 und bleibt selbst dann noch relativ leise.
Bescheiden war schon immer der Auftritt von Senior Peugeot 206. Jetzt wuchert er erst mal mit seinen Hubraum-Pfunden. Zwei Liter und vier Zylinder sind ein Wort. Nur zwei Ventile je Zylinder, keine Ausgleichswellen – aber auch keinen Rußfilter. Das wäre zu schön gewesen, doch Getz und forfour besitzen ihn schließlich auch nicht. Immerhin bietet ihn Peugeot jetzt für den starken 109-PS-Diesel im 206 an.
Den Vortrieb übernimmt im Getz ein 1,5-Liter-Dreizylinder, der es aber "nur" auf 60 kW/82 PS bringt. Aufgrund des lang abgestuften Getriebes will auch er im Stadtverkehr viel geschaltet werden, den fünften Gang mag er erst ab Tacho 80. Recht unspektakulär erreicht er Tempo 175 und bleibt selbst dann noch relativ leise.
Bescheiden war schon immer der Auftritt von Senior Peugeot 206. Jetzt wuchert er erst mal mit seinen Hubraum-Pfunden. Zwei Liter und vier Zylinder sind ein Wort. Nur zwei Ventile je Zylinder, keine Ausgleichswellen – aber auch keinen Rußfilter. Das wäre zu schön gewesen, doch Getz und forfour besitzen ihn schließlich auch nicht. Immerhin bietet ihn Peugeot jetzt für den starken 109-PS-Diesel im 206 an.
Fahrverhalten und Sicherheit
Beim Einstieg wirkt der kleine 206 immer noch am größten: üppige Frontscheibe, edle Materialien (in Prémium-Version), bequemes Gestühl, klare Instrumente. Der Zweiliter kann im Leerlauf das Selbstzünder-Prinzip nicht verleugnen, ist elastisch wie der Smart, dank seines großen Hubraums aber schaltfauler zu fahren.
Schon ab Tempo 50 zieht er (unbeladen) im fünften Gang los, ab Tacho 60 (zirka 1250 Touren) nimmt er willig Gas an, die Nadel wandert zügig bis 190 km/h. Flotter Fahrstil will dann aber auch gefüttert werden: Mit 6,2 Litern zeigt sich der 206 von der durstigsten Seite in diesem Vergleich.
Im Fahrverhalten ähneln sich die drei Fronttriebler. Recht unspektakulär und weitgehend neutral umrunden sie Kurven. Der Smart bereitet hier den meisten Fahrspaß. Seine handlich-direkte Lenkung lässt in Verbindung mit dem straffen Fahrwerk Sportwagen-Gefühl aufkommen. Freaks nennen so was kurvengierig. Unter der Straffheit leidet natürlich der Komfort, aber die jungen forfour-Fans wird das sicher nicht stören. Bei der Sicherheit hört dann aber der Spaß auf: Mit rund 43 Meter Bremsweg aus Tempo 100 zeigt der Peugeot 206, dass er trotz Bremsassistent und elektronischer Bremskraft-Verteilung Schlusslicht ist. Schwacher Trost, dass auch die beiden Konkurrenten mit rund 40 Metern das heute technisch Machbare nicht erreichen.
Schon ab Tempo 50 zieht er (unbeladen) im fünften Gang los, ab Tacho 60 (zirka 1250 Touren) nimmt er willig Gas an, die Nadel wandert zügig bis 190 km/h. Flotter Fahrstil will dann aber auch gefüttert werden: Mit 6,2 Litern zeigt sich der 206 von der durstigsten Seite in diesem Vergleich.
Im Fahrverhalten ähneln sich die drei Fronttriebler. Recht unspektakulär und weitgehend neutral umrunden sie Kurven. Der Smart bereitet hier den meisten Fahrspaß. Seine handlich-direkte Lenkung lässt in Verbindung mit dem straffen Fahrwerk Sportwagen-Gefühl aufkommen. Freaks nennen so was kurvengierig. Unter der Straffheit leidet natürlich der Komfort, aber die jungen forfour-Fans wird das sicher nicht stören. Bei der Sicherheit hört dann aber der Spaß auf: Mit rund 43 Meter Bremsweg aus Tempo 100 zeigt der Peugeot 206, dass er trotz Bremsassistent und elektronischer Bremskraft-Verteilung Schlusslicht ist. Schwacher Trost, dass auch die beiden Konkurrenten mit rund 40 Metern das heute technisch Machbare nicht erreichen.
Kosten und Ausstattung
Immerhin gewinnt der 206 das Kapitel "Sicherheitsausstattung" unter anderem deshalb, weil seine Prémium-Ausstattung bereits so praktische Luxusklasse-Extras wie Regensensor und Licht-Einschaltautomatik bietet.
Während der kleine Hyundai in den ersten zwei Kapiteln nicht so richtig punkten kann, holt er bei den Kosten die Keule raus. Sein Preis von 13.390 Euro bringt den Sieg. Über 3000 Euro weniger als der Peugeot 206 sind in dieser Klasse kaum diskutierbar. Da lässt sich die einfachere Ausstattung gut verschmerzen. Was er fürs Geld bietet, ist wirklich ein guter Gegenwert. Wer mehr will, der muss auch deutlich mehr bezahlen.
Während der kleine Hyundai in den ersten zwei Kapiteln nicht so richtig punkten kann, holt er bei den Kosten die Keule raus. Sein Preis von 13.390 Euro bringt den Sieg. Über 3000 Euro weniger als der Peugeot 206 sind in dieser Klasse kaum diskutierbar. Da lässt sich die einfachere Ausstattung gut verschmerzen. Was er fürs Geld bietet, ist wirklich ein guter Gegenwert. Wer mehr will, der muss auch deutlich mehr bezahlen.
Technische Daten und Testwerte
Mit kalter Anlage schafft der Hyundai den kürzesten Bremsweg, warm liegt er gleichauf mit dem Smart. Mit etwa 43 Metern fährt der Peugeot hoffnungslos hinterher.
Fazit und Wertung
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Diether Rodatz Früher wäre es undenkbar gewesen, dass kleine Wagen sich bis hin zur Satelliten-Peilung aufrüsten lassen. Heute ist das fast die Regel. Was sich natürlich in den Preisen niederschlägt: Mit Ausnahme des Getz erreichen sie bereits das Niveau der Golf-Klasse. Weil der Koreaner so preiswert ist, gewinnt er diesen Vergleich deutlich. Auch optisch passt er gut in unser Straßenbild.
Der Peugeot 206, obwohl schon in die Jahre gekommen, behauptet trotz des hohen Preises den zweiten Platz. Er sammelt ordentlich Punkte dank bester Zuladung, des hubraumstarken Motors und der guten Ausstattung. Der modische Smart forfour ist flatterhaft wie die erste Liebe. Er begeistert zum Teil mit besten Eigenschaften, dann zeigt er extreme (Charakter-)Schwächen. Klar ist trotzdem: Diese Wagen eignen sich perfekt für Solisten, junge Paare und natürlich auch als Zweitwagen.
Der Peugeot 206, obwohl schon in die Jahre gekommen, behauptet trotz des hohen Preises den zweiten Platz. Er sammelt ordentlich Punkte dank bester Zuladung, des hubraumstarken Motors und der guten Ausstattung. Der modische Smart forfour ist flatterhaft wie die erste Liebe. Er begeistert zum Teil mit besten Eigenschaften, dann zeigt er extreme (Charakter-)Schwächen. Klar ist trotzdem: Diese Wagen eignen sich perfekt für Solisten, junge Paare und natürlich auch als Zweitwagen.
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