Schwere Zeiten für Deutschlands größten Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert: Das Traditionsunternehmen aus dem bayerischen Jandelsbrunn musste Insolvenz anmelden. Nach gescheiterten Bankverhandlungen ist der Betrieb zahlungsunfähig. Von der Firmenpleite sind mehr als 1500 Mitarbeiter betroffen. Die haben allerdings Glück im Unglück: Der Insolvenzverwalter versicherte eine weitere Zahlung der Gehälter bis Jahresende, die Produktion läuft zunächst weiter. Ein Restrukturierungskonzept soll dem Unternehmen aus der Krise helfen, in einigen Wochen laufen Verhandlungen mit möglichen Investoren an. Nach Angaben von Knaus Tabbert gibt es mehere Interessenten, die möglicherweise Anteile des Reisemobil-Fabrikanten kaufen wollen.

305 Millionen Euro Umsatz, 60 Millionen Euro Verbindlichkeiten

Knaus Tabbert hatte im Geschäftsjahr 2007/2008 (bis Ende Juli) mit dem Verkauf von 19.000 Wohnwagen und Reisemobilen 305 Millionen Euro umgesetzt und ein Minus von rund acht Millionen Euro verbuchen müssen. Wie der Insolvenzverwalter mitteilte, habe der Betrieb mit 60 Millionen Euro bei der BayernLB, UniCredit, Commerzbank und Dresdner Bank in der Kreide gestanden. Im Hauptsitz Jandelsbrunn arbeiten rund 760 Menschen, weitere 400 sind im hessischen Sinntal beschäftigt. Ein drittes Werk mit 360 Mitarbeitern liegt in Ungarn.

Von

Jan Kretzmann