Kompakte Teilintegrierte: Wohnmobil-Test
Wir kommen überall durch!

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Drei kompakte Modelle, drei Hersteller, drei unterschiedliche Konzepte: AUTO BILD REISEMOBIL hat sich die schmalen Teilintegrierten von Adria, Hobby und LMC genau angeschaut. Wer macht das Rennen?
Schlank ist nicht gleich schlank. Das gilt nicht nur für Männer und Frauen, sondern auch für die drei Stars unseres Vergleichstests. Auf maximal 2,22 Metern beherbergen die Teilintegrierten ein jeweils völlig anderes Reisemobilkonzept: Während der Hobby Optima Ontour Edition auf ein Rundum-sorglos-Paket zum Sparpreis setzt, präsentiert sich der LMC Breezer Passion als edler Klassiker. Der Adria Compact Plus SLS hingegen mogelt mit einem Slide-out 70 Zentimeter Schlafraum dazu. Aber eines verbindet sie: viel Lebensqualität auf begrenztem Raum. In der Bildergalerie stellen wir Ihnen unsere drei Kandidaten in allen Einzelheiten vor.Alles zum Thema Wohnmobile
Drei kompakte Teilintegrierte im Wohnmobil-Test

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Flottes Dreiergespann: Diese drei schmalen Testkandidaten haben einige Gemeinsamkeiten, bedienen aber unterschiedliche Zielgruppen. AUTO BILD REISEMOBIL hat sich den Adria Compact Plus SLS, den Hobby Optima Ontour Edition V65 GF und den LMC Breezer Passion V 643 G genau angeschaut.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD

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Los geht es mit dem Adria Compact Plus SLS. Auf einer Länge von 5,99 Metern bietet er vier Sitz- und 2+1 Schlafplätze. Preis: ab 57.999 Euro. Der Adria ist ein mit viel Liebe zum Detail gestalteter Teilintegrierter, der sich 2,12 Meter schmal macht. Er ist optimal für zwei.
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Ein Slide-out? So was gibt's nicht nur bei Linern oder Amis, sondern auch in der Mittelklasse. Und zwar beim Adria Compact SLS. Vier elektrische Schneckengetriebe fahren den voll isolierten GFK-Einsatz im Heck 70 Zentimeter raus und rein. Dabei klappt sich im Inneren das Kopfende der Einzelbetten um, überm Dach rollt eine Markise automatisch mit.
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Und die Dichtheit? Rundum ist eine mehrlagige, mit Luft gefüllte Gummidichtung eingezogen, die bei unserem Testwagen auch bei Regen und steifer Brise nichts durchgelassen hat. Der Aufpreis fürs System hält sich in Grenzen: 4500 Euro mehr als der Compact SP mit gleicher Länge, aber Heck-Querbett kostet der SLS.
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1,60 Meter breites Bett mit Lesespots und LED-Sternenhimmel: Der Gewinn an Schlafkomfort ist enorm. Schließlich braucht's bei Einzelbetten keine Verabredung, wer denn jetzt als Erstes aufsteht. Vor dem Bett ist alles genauso gestaltet wie bei den anderen Compact-Modellen.
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Aber: Wozu der Aufwand? Das ist eine Frage individueller Vorlieben. Mobilisten, die gern auf engen Gassen unterwegs sind oder in Städten wohnen und parken müssen, werden die Wendigkeit des Adria (Radstand nur 3,45 Meter) schätzen. Und solche, die oft Fähren nutzen, freuen sich an den niedrigeren Preisen, die viele Reedereien für Fahrzeuge unter sechs Meter Länge gewähren.
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In der Halbdinette entsteht durch Absenken des Tischs und simples Ausziehen der Zusatz-Sitzfläche ein Gästebett. Die Sitzbank, in deren Truhe die Therme schlaffördernd eingebaut ist, hat eine etwas zu steil stehende Lehne. Überzeugen kann dagegen der Tisch: Sein federbelasteter Ausziehmechanismus hakt stabil ein und schafft Platz auch für größere Gesellschaften.
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Gegenüber der Aufbautür folgt das gut nutzbare Bad. Praxisgerecht gibt es hier feste Duschabtrennungen, eine Handtuchstange, einen Spiegelschrank sowie offene Ablagen. Schick: die anthrazitfarben kontrastierende Seitenwand.
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In der Küche gefällt die leicht zu reinigende Kocher-Spüle-Kombi, die Platz zum Schnippeln lässt. Der 100-Liter-AES-Kühlschrank fordert vor jeder Nutzung einen Knicks, und Stauraum bleibt daneben wenig.
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Die Aufpreisliste ist erfreulich kurz. Alles Wichtige und mehr fährt serienmäßig mit. Beispiele: Fahrer- und Beifahrerairbag, isolierter und beheizter Abwassertank, MonoControl CS, Panorama-Dachfenster oder zwei Außenstauklappen.
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Dazu kommt eine vertrauenerweckende Verarbeitung mit soliden Scharnieren und sicherer Farb- und Materialauswahl.
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Schickes, dezentes und informatives Touch-Panel neben dem Truma CP Plus über der Tür.
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Der etwas zerklüftete Gepäckraum ist mit Außendusche und zwei Türen ausgestattet.
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Der Adria Compact Plus SLS fährt sich wie ein Van. Die kompakten Abmessungen in Verbindung mit dem kurzen Radstand machen ihn wuselig flink. Sogar parken macht Spaß, denn mit sechs Metern passt der Adria noch gerade in viele normale Parklücken.
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Allerdings ist der Frischwassertank recht hoch im Heck eingebaut, sodass unbedingt nur mit Fahrbefüllung gereist werden sollte, um den Schwerpunkt nicht unnötig nach oben zu verlagern. So meistert der Adria alle Fahrdynamik- und Bremstests souverän. Erfreulich zudem: Mit 790 Kilo bleibt eine praxisgerechte Zuladung.
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Weiter geht es mit dem Hobby Optima Ontour Edition V65 GF. Er misst 6,78 Meter und hat vier Sitz- sowie zwei Schlafplätze an Bord. Die Preisliste startet bei 50.600 Euro. Der Optima ist ein Einsteiger-Mobil für zwei Personen mit viel Komfort, schickem Design und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis – da hat sich Hobby viel vorgenommen für die neue Baureihe!
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Der Hobby ist einer fürs Auge. Die weiße Lackierung wird lediglich von dezenten schwarzen und grauen Linien unterbrochen, die die schlanke Silhouette des Optima wunderbar in Szene setzen.
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Das Interieur aus grauem, hochwertig anmutendem Möbeldekor mit Holzmaserung, grau-weiß gestreiften Polsterbezügen und matt-weißen Schrankklappen ist umwerfend schön und so herrlich weit entfernt von den bekannten braunen Holztönen. Die senfgelben Kissen auf der Dinette bilden einen schönen farbigen Kontrast.
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Auch das kompakte Badezimmer ist in Weiß gehalten. Die drehbare Toilette macht beim Duschen Platz für die ausklappbaren Kunststoff-Duschwände und bietet ausreichend Raum, um sich darin als Erwachsener bequem bewegen zu können.
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An Bord hat der Optima so ziemlich alles, was das Camperherz begehrt – und das schon ab Werk! Das Editionspaket fällt sehr üppig aus: Sat-Anlage, Fernseher, großer 140-Liter-Slim-Tower-Kühlschrank, beheizter Abwassertank, Markise, Fahrradträger, Gasflaschenauszug, und, und, und. Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis!
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Ein besonderer Leckerbissen ist die isolierte und beheizte XXL-Heckgarage. Zum Querbett im Heck führen zwei Stufen, die zudem noch als Staufächer dienen. Apropos-Stauraum: Auch davon hat der Optima Ontour Edition eine Menge – von Hobby sind wir es nicht anders gewohnt.
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Allein im mit straffer Kaltschaummatratze ausgestattetem Schlafbereich reihen sich sechs Dachschränke aneinander. Hinzu ...
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... kommen die obligatorischen Staufächer im Wohn- und Küchenbereich sowie der großzügige Kleiderschrank, ein Schrank unter dem Bett, Stauraum unter dem Zusatzsitz der Dinette und Bodenfächer. Mit so viel Platz werden zwei Reisende beim Packen wohl kaum an ihre Grenzen stoßen.
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Der Dreiflammenkocher und die Spüle werden durch eine Arbeitsplattenerweiterung ergänzt.
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Auf der Straße verhält er sich solide und auffällig unauffällig – so kennen wir den Citroën Jumper! Der serienmäßig angebotene 130-PS-Diesel ist zwar nicht die Definition von Spritzigkeit, dafür kultiviert und für entspanntes Cruisen auf der Autobahn genau der Richtige.
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Das Sechsganggetriebe lässt sich locker durchschalten, und die Lenkung spricht präzise an. Erst ab etwa 100 km/h beginnt der Optima Ontour bei kräftigen Lenkbewegungen und Spurwechseln ein wenig zu wanken. Nicht so, dass es gefährlich wird, doch immerhin spürbar.
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Sicher ist der Hobby in jedem Fall, das zeigten unsere Tests. So greift auch das ESP zuverlässig und rechtzeitig ein. Bis auf ein leises Klappern aus dem Badezimmer (Duschwände) und das ein oder andere Knarzen aus dem Bereich der Dachschränke im Wohnraum gibt sich der Optima Ontour Edition zudem vorbildlich still.
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Unser dritter Kandidat ist der LMC Breezer Passion V 643 G. Länge: 6,76 Meter, Sitzplätze: vier, Schlafplätze: zwei, Preis: ab 57.990 Euro. Der LMC ist einer für zwei, die beweglich bleiben wollen, aber nicht auf den Komfort eines voll isolierten Reisemobil-Aufbaus verzichten möchten.
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Im Gegensatz zu Kastenwagen mit Stahlblech-Karosserie sind Isolation und Wintertauglichkeit beim schmalen Teilintegrierten eine Nummer besser, zumal alle Fahrzeuge in diesem Test mit isolierten und beheizten Abwassertanks aufwarten. Der LMC hat dazu einen stabilen holzfreien Aufbau mit Boden, Bug, Dach und Heck aus GFK und Seitenwänden aus Aluminium.
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Seine tragende Struktur bilden PU-Leisten, die Isolierung besorgt XPS-Schaum. LMC nennt das Ganze LLT ("Long Life Technologie") und gewährt vorbehaltlich jährlicher kostenpflichtiger Inspektionen und maximal 120.000 Kilometer Gesamtfahrleistung eine Dichtheitsgarantie von zwölf Jahren. Zugvögel dürfen damit also leider nicht mehr als 10.000 Kilometer im Jahr fahren.
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Was hat der Breezer noch zu bieten? Viel Platz auf kleinem Raum. Das fängt beim großen Heckstauraum mit Zurrösen, drei Fächern sowie einer Durchlade an und geht innen ...
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... mit den Ablagen in den Trittstufen zum Bett direkt weiter. Dessen Lattenroste sind federgestützt und geben die Wäscheschränke unter ihren Fußenden frei. Insgesamt ist im Heck alles recht hoch gebaut, sodass Menschen über 1,80 Meter nicht aufrecht auf dem Bett sitzen können.
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Die 1,93 Meter langen und 80 Zentimeter breiten Betten bieten aufstellbare Kopfteile. Rundum laufen Dachschränke.
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In der Küche ist der Vorratsraum recht knapp. Wie beim Adria ist der Kühlschrank nur durch Bücken erreichbar. Die Arbeitsfläche ist rechts erweiterbar, links befindet sich die pflegeleichte Kocher-Spüle-Kombi.
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Im Bad gibt es einen Waschbecken-Unterschrank, vier Spiegelschränke sowie eine offene Ablage in der Dusche. Deren Wände sind fest – hier nervt kein Duschvorhang.
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Mit bis zu 1,98 Metern ist die Stehhöhe ordentlich, auch die Innenbreite reicht mit knapp über zwei Metern völlig aus. Helle Farben, ein nettes Lichtkonzept und klare Formen sorgen für ein angenehmes Raumgefühl.
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Die Halbdinette mit ihrer gut ausgeformten Lehne bietet einen gemütlichen Rückzugsraum. Mit Panorama-Dachfenster, Ambientelicht und Spots lässt es sich hier angenehm dinieren.
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In der Halbdinette ist nicht nur der Tisch ausdrehbar, sondern es lässt sich auch ein Hocker aus dem Garderobenschrank klappen. Insgesamt sind Verarbeitung und Ausstattung hochwertig. Von diesem Anspruch zeugen auch Details wie die Chromleisten am Dachhimmel.
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Die Sitzbanktruhe mit arretierbarer Klappe bietet Stauraum. Der Wassertank kommt inklusive Heizungs-Strangsperre.
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Komfortabel abgestimmt, gibt der LMC den lässigen Gleiter. Das Interieur hält sich auch akustisch angenehm zurück. Mit sauber eingreifendem ESP und geringen Wankbewegungen der Karosserie meistert er unsere Fahrdynamiktests sicher.
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Getrübt wird das Bild von einer im "Elchtest" ganz leicht versetzenden Hinterachse und den längsten Bremswegen im Vergleich. Das relativiert sich allerdings mit Blick darauf, dass er hier der Schwerste ist und immer noch unter 50 Metern aus 100 km/h bleibt. Insgesamt ist er also ein sicherer Begleiter – auch für länger.
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Kommen wir zu Wertung und damit zunächst zum Adria Compact Plus SLS: Der Slide-out im Heck ist ein Hingucker, seine Technik aber simpel – also keine Furcht davor. Nützlich ist die gewonnene Kürze vor allem für Vielfahrer, die gern Fähren nutzen oder in Städten stehen. Im Wohnbereich geht's recht eng zu. Und die Verarbeitung? Top! Der Adria liegt hier gleichauf ...
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... mit dem LMC Breezer Passion V643 G: Mit seiner Zwölf-Jahre-Dichtheitsgarantie und dem holzfreien Aufbau ist der LMC eine Investition in die Zukunft. Er ist etwas teurer und eignet sich damit besonders für Langzeit-Besitzer. Sein Grundriss bietet viel Stauraum und wenige Überraschungen. Beide Modelle kassieren in diesem Vergleich vier von fünf möglichen Punkten.
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Testsieger ist mit 4,5 von fünf Punkten der Hobby Optima Ontour Edition V65 GF. Das schicke Interieur im skandinavischen Stil spricht Camper an, für die der Wohlfühl-Faktor entscheidend ist. Die Verarbeitung ist gut und das üppige Editions-Paket lässt kaum Wünsche offen. Und das zu einem sehr fairen Preis!
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Fazit von Jenny Zeume und Alex Failing: Drei tolle Fahrzeuge, drei tolle Konzepte – gar nicht so leicht, sich da zu entscheiden! Am Ende landet der Hobby dank seines schicken Designs und des unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnisses ...
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... auf Platz eins. Der LMC bietet ähnlich viele Qualitäten, könnte aber kostensensible Käufer abschrecken – Platz zwei. Den teilt er sich mit dem kompakten Adria mit seiner ungewöhnlichen Slide-out-Lösung.
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