Von Gerald Selch und Tobias Holtkamp Mamma mia. Nach seinem zweiten Fehler in Folge beim Großen Preis von Malaysia macht Italien Schumi gnadenlos nieder. Die "Corriere della Serra" höhnt: "Ferrari von Schumacher verraten. Wo ist der kühne Sieger geblieben, der hartnäckige Deutsche, der nie Fehler macht? Das fragen sich Millionen Italiener, die das Rennen im Fernsehen verfolgt haben. Es ist peinlich, zweimal mit dem Auto zu verlieren, das Schumi fährt."

Die "Gazzetta dello Sport" warnt Schumi: "Mit Räikkönen siegt das Neue. Schumacher war zu hastig und hat zu viel von den Reifen verlangt. Er muss aufpassen, dass er den Anschluss nicht verpasst." "La Republica" sieht in eine düstere Zukunft: "Schumacher ist nicht mehr Herr der Formel 1. Die Ferrari-Herrschaft ist ernsthaft in Gefahr." Auch "Il Nuovo" ("Schumi katastrophal"), "Libertà" ("In Malaysia hat die Zukunft der Formel 1 begonnen") und "Tuttosport" ("Ein weiteres Eigentor") prügeln auf Schumi ein.

Damit nicht genug. Auch in Frankreich kriegt er Feuer. "Der Weltmeister hat seine Vormachtstellung verloren, da er nicht mehr die Position des Dominators inne hat", schreibt "La Liberation". Und die englische "Sun" läutet schon langsam Schumis Abgesang ein: "Der Ferrari-Star hält dem wachsenden Druck offenbar nicht länger stand."

Schumi selbst weist alle Kritik zurück: "Man darf aus Rennen, die nicht perfekt laufen, nicht die falschen Schlüsse ziehen. Schon gar nicht befinden wir uns bereits in einer Krise." Beim Großen Preis von Brasilien (6. April, 19 Uhr MESZ) muss Schumi zurückschlagen – damit die Kritiker schnell verstummen.