Automobili Amos präsentiert im Zuge der Grand Basel den Delta Futurista! Was für ein Comeback: Der legendäre Lancia Delta wird wiederbelebt – und wie! Karosserieteile aus Carbon, 330 PS, Handschaltung, mehrere Kilo Gewichtsersparnis und mehr! Dafür sind allerdings nicht Lancia oder FCA verantwortlich, sondern die kleine italienische Manufaktur Automobili Amos. Schon vor Monaten hat der Gründer Eugenio Amos den Hashtag #makelanciagreatagain ins Leben gerufen. Sein Ziel: die Rallye-Ikone Delta Integrale leichter, stärker und besser zu machen. Das ganze Vorhaben erinnert dabei zwangsläufig an Singer Vehicle Design, die klassische Porsche 911 modifizieren und an die Neuzeit anpassen. 

Karosserieteile aus Vollcarbon und nur drei Türen

Der Lancia Delta kommt zurück
Die Magnesiumfelgen wurden in Zusammenarbeit mit Evocorse entwickelt und sollen ungefederte Massen reduzieren.
Ausgangspunkt für den Automobili Amos Delta Futurista sind originale Lancia Delta HF Integrale 16V. Amos' nimmt für seinen Umbauten bewusst keine Evo-Modelle, da diese inzwischen zu selten und zu wertvoll sind. Der auffälligste Unterschied zwischen Neuauflage und Original ist der Fakt, dass der Delta Futurista nur noch drei statt bisher fünf Türen hat. Dazu wird das komplette Auto auseinandergenommen, von Grund neu aufgebaut und das Chassis verstärkt. Alleine die Karosseriearbeiten dauern mehrere Monate. Über 1000 Neuteile werden per Hand an die Karosserie angepasst. Das Bodykit besteht aus Vollcarbon und soll alleine über 30 Kilo einsparen. Frontschürze und Kühlermaske sind bei der Neuauflage in Sichtcarbon ausgeführt, die Magnesiumfelgen sind komplett neu entwickelt und erinnern ganz bewusst an die Evo-Felgen. Die Optik des Futurista ist unverkennbar Lancia Delta mit behutsamen modernen Details wie etwa den neuen Scheinwerfern.

Alcantara

Der Lancia Delta kommt zurück
Der Innenraum ähnelt dem des Originals, wurde aber komplett überarbeitet.
Um den Spirit des Ur-Delta zu erhalten, wurde zwar das Cockpit-Layout übernommen, dennoch entspricht keine Kante und kein Winkel wirklich dem Original. Behutsam modernisieren stand im Lastenheft, wie die Recarositze, die in Form und Design speziell für den Delta Futurista gefertigt werden. Als Tribut an den Rallye-Champion Delta S4 wurde die Ganganzeige per Display ins Futurista-Cockpit übernommen, wie auch die Leuchtanzeige für den Drehzahlmesser. Auch an den Überrollkäfig wurde gedacht, der sich perfekt integriert unter Abdeckungen verbirgt. Alcantara ist allgegenwärtig. Das Lenkrad ist griffig, was es auch sein muss, um die 330 PS optimal über den Asphalt justieren zu können. Eine Besonderheit: Der Delta Futurista kommt mit Blinkertasten auf dem Lenkrad. Auch die Lichthupe ist dort integriert. Auf der Taste steht "levati!, was so viel heißt wie: "Weg da!". Nicht nur fürs Auge, sondern für die Gewichtsoptimierung, wurde wie an der Karosserie auch im Innenraum viel Carbon verbaut.

Delta Futurista mit 330 PS

Der Lancia Delta kommt zurück
330 PS holen die Italiener aus dem originalen Zweiliter-Motor des Delta heraus.
Zur Technik des Delta Futurista: Die Aufhängung wurde komplett überarbeitet, jetzt kommen Doppelquerlenker zum Einsatz. Die verstellbaren Bilstein-Dämpfer sollen sich per App einstellen lassen. Zusammen mit einem deutlich hecklastigeren Allradantrieb soll die Untersteuer-Tendenz auf ein Minimum reduziert werden. Beim Motor setzt Automobili Amos stilecht auf den originalen Zweiliter-Turbomotor, der im Delta 16V bis zu 200 PS leistet. Natürlich nicht genug für Amos! In Zusammenarbeit mit Autotecnica Motori, dem Haustuner der Alfa BTCC- und WTCC-Teams, wurde der Vierzylinder auf 330 PS gepusht. Dazu wurde ein größerer Turbo verbaut, die Ansaugung überarbeitet und eine neue Abgasanlage angefertigt. Auch bei den Motorteilen wurde versucht, das Gewicht beispielsweise durch ein Einmassenschwungrad zu optimieren. Natürlich bleibt auch der Delta Futurista ein Handschalter. AA verstärkt das Getriebe und verbaut eine Zweischeibenkupplung.

Bildergalerie

Autos der 90er: Italiener und Franzosen
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Kamera
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Nur 20 Stück sollen gebaut werden

Insgesamt sollen 20 Autos gebaut werden. Der Preis liegt bei rund 300.000 Euro. Doch vorsicht! Weil der Futurista auf originalen Delta Integrale aufbaut, muss noch der Preis des Klassikers ergänzt werden.

Von

Bernd Schweickard