Die Lkw-Maut hat ihre zweimonatige Generalprobe hinter sich. Sowohl Toll Collect als auch Bundesverkehrsministerium sind zuversichtlich, daß dem offiziellen Start am 1. Januar nun nichts mehr im Wege steht – die endgültige Entscheidung liege nun beim Bundesamt für Güterverkehr, heißt es in Berlin.

Die Spediteure sehen das anders: Erst 218.000 Lastwagen seien mit den erforderlichen On Board Units (OBUs) ausgestattet, weiß die Branche – und befürchtet nach wie vor ein Chaos zum Mautstart. Denn Toll Collect hat zugegeben, daß die angestrebte Wunschmarke von 500.000 eingebauten OBUs zum Maut-Start nicht mehr zu erreichen ist. Inzwischen werden als Ziel 300.000 eingebaute Geräte genannt. Die Einbuchung ist auch an Kassenautomaten oder im Internet möglich. Um einen möglichst reibungslosen Start zu ermöglichen, will Toll Collect in den ersten Wochen mehr als 5000 Mitarbeiter als Mautberater einsetzen – die ersten beginnen Anfang Dezember mit der Arbeit.

Die dicke Luft im Mautgeschäft will derweil die euro maut services GmbH zum Vorteil nutzen. Das Bonner Unternehmen bietet allen Fuhrparkbetreibern, die sich gegen den Einbau einer OBU entscheiden , die Möglichkeit der telefonischen Registrierung an. Selbst Anrufer aus ganz Europa können bei dem automatischen Call-Center auf 26 Sprachen mautpflichtige Strecken buchen – allerdings nur gegen Aufpreis.