Nur fünf Tage nach dem Start der Lkw-Maut hat Toll Collect wegen unbezahlter Autobahngebühren hart durchgegriffen. Die Betreiberfirma schaltete etwa 1500 Fuhrunternehmen mit mehreren tausend Lkw die eingebauten automatischen Erfassungsgeräte kurzerhand ab. "Das sind echte Mautpreller", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums.

Neben der Nacherhebung der Maut würde damit zugleich Bußgelder fällig, die für die Fuhrunternehmen bei 150 Euro beginnen. Solange die Zahlung verwehrt werde, sei auch die Streckeneinbuchung per Internet nicht möglich.

Jederzeit offen stünden die an Grenzen oder Rastplätzen aufgebauten Terminals, an denen die Gebühr sofort fällig wird. Sobald gezahlt werde, könne die On-Board-Unit (OBU) durch Neustarten reaktivert werden, erläuterte ein Toll-Collect-Sprecher in Berlin. Bisher sind nach Expertenschätzung etwa 330.000 OBUs in Lastkraftwagen eingebaut.

Ministerium, Betreiber und das für die Kontrollen zuständige Bundesamt für Güterverkehr (BAG) äußerten sich zugleich optimistisch, daß das satellitengestützte Mautsystem auch den Belastungstest ab Sonntag abend (9. Januar) bestehen werde. Dann enden die Ferien in etlichen Bundesländern, und Produktion sowie Güterverkehr nehmen nach Expertenerwartungen zu. "Das System fährt bereits nahezu unter Vollast", hieß es.