An den deutschen Autobahnen herrscht ein drängendes Platzproblem: Es gibt zu wenig Lkw-Stellplätze. Zwar sollen bis zum Jahr 2012 insgesamt 12.000 neue Parkplätze geschaffen werden, doch bisher wurden nach Angaben des ADAC lediglich 5500 davon realisiert. Damit bleibt eine große Gefahrenquelle auf den Autobahnen weiter akut. Denn da die Lkw-Fahrer verpflichtet sind, ihre Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten, werden sie gezwungen, sich alternative Abstellmöglichkeiten für ihre Gefährte zu suchen. Dabei werden dann zwangsläufig Pkw-Parkplätze belegt oder die Lkw in den Ein- und Ausfahrten von Rastanlagen abgestellt. Sogar die Standstreifen der Autobahnen dienen bisweilen als Lkw-Parkplatz. Immer wieder ereignen sich schwere Unfälle, weil Autofahrer auf die unbeleuchteten Lkw auffahren. Und das Problem wird sich weiter verschärfen.

Lesen Sie auch: Autobahn-Raststätten im Test

Parkplatznot bei Lkw
Gefährlich: Lkw parken auf der Einfädelspur zur Autobahn 81.
Prognosen gehen von einer Zunahme des Straßengüterverkehrs um 80 Prozent bis zum Jahr 2025 aus. Der ADAC fordert daher die Regierung auf, alle Möglichkeiten zu prüfen, die zu einer schnellen Lösung des Problems beitragen könnten. In Frage kämen unter anderem die Nutzung von Flächen abseits der Autobahnen oder auch die Erweiterung von Autohöfen. Die Umsetzung der Regierungspläne scheitere häufig am Widerstand der betroffenen Gemeinden, der Grundstückseigentümer oder Anlieger, so der Autoclub. Immer wieder käme es auch vor, dass die Planungen für neue Parkplätze zwar abgeschlossen sind, die zugesagten finanziellen Mittel jedoch nicht an die Baubehörden ausgezahlt werden.

Von

Stephanie Kriebel