Mit dem neuen Element rundet LMC sein Programm nach unten ab. AUTO BILD REISEMOBIL fuhr das geräumige Topmodell mit schöner Lounge-Sitzgruppe.
Die Reisemobilbranche boomt wie nie, und doch haben alle Hersteller dasselbe Problem – der Nachwuchs fehlt! Um ebendiesem den Einstieg in die schöne Welt der Wohnmobile zu ermöglichen, haben alle ein ähnliches Rezept: runter mit den Preisen! Sei es durch günstige Sondermodelle, üppige Zusatzausstattung oder scharf kalkulierte Basismodelle. Diesen Weg hat LMC beim neuen Element eingeschlagen. Der Teilintegrierte wird in vier Versionen angeboten – zwei mit Einzelbetten, zwei mit Queensbett. Die Preise beginnen bei 54.790 Euro. Wir fuhren das Topmodell T 758 G mit Vis-à-vis-Sitzgruppe, das bei 56.790 Euro startet.
Passend für Paare, die hin und wieder noch jemanden mitnehmen
Der Tisch ist geradezu ingeniös: Er lässt sich so klappen und verschieben, dass ein bequemer Durchgang nach vorn entsteht.
Das ist er: "Unser dynamisches Einstiegsmodell Element ist genau richtig, wenn Sie die Freiheit des Reisemobils für Ihre Familie entdecken wollen." Tatsächlich sehen wir aber eher ein gediegenes Wohnmobil für Paare, die vielleicht hin und wieder noch ein oder zwei Kinder mitnehmen möchten. Das macht schon alleine der Umstand klar, dass der Nachwuchs im aufpreispflichtigen Hubbett (1950 Euro) vorn untergebracht wird. Bei unserem Testmodell mit Vis-à-vis-Sitzgruppe kommt noch hinzu, dass diese vor Abfahrt erst umgebaut werden muss, bevor weitere Passagiere zusteigen können. Auch nicht so richtig familienfreundlich. Dreht man es um, bildet eben diese Sitzlandschaft mit zwei gegenüberliegenden Bänken für je zwei Personen das gemütliche Zentrum der Einrichtung des Element. Das ist richtig schön gemacht. Der Tisch mit festem Standfuß besitzt eine zweigeteilte und verschiebbare Tischplatte, die einen bequemen Durchgang zum Fahrerhaus problemlos ermöglicht. Unter der Decke sitzt dort ein elektrisch betriebenes Hubbett für einen Erwachsenen oder bis zu zwei Kinder. Trotzdem bleibt genügend Stehhöhe übrig.
Das Fahrerhaus überzeugt mit großem Panoramadach, das für viel Licht und bei Bedarf auch Luft sorgt, sowie bequeme, gut verstellbare und drehbare Sitze. Eine gemütliche Runde für bis zu sechs Personen ist also möglich. Bequemlichkeit ist auch im Heck Trumpf. Dieser Bereich lässt sich durch die Tür des Bades (mit festem Waschbecken, Spiegel, Schrank, WC und Handtuchleiste) vom Wohnraum abtrennen. Gegenüber auf der Beifahrerseite gibt es eine separate Dusche. Die erhöht über der Heckgarage eingebauten Einzelbetten lassen sich mit wenigen Handgriffen zu einer großen Liegewiese ausbauen. Sie sind mit bequemen Matratzen und Lattenrosten versehen und versprechen süße Träume. Oben nehmen offene und geschlossene Ablagen Wäsche und Kleinteile auf. Direkt an der Bettablage sind zudem zwei USB-Buchsen eingebaut. Zwei Kleiderschränke gibt es rechts und links unter den Betten.
Unterwegs nerven die vielen Knarz- und Klappergeräusche
Positiver Fahreindruck: Beim Tanz um die Hütchen lässt sich der Element leicht dirigieren.
Das hat er: Einen von hellen Tönen dominierten Innenraum, der ein luftiges Raumgefühl bietet. Und einige schöne Detaillösungen. Dazu gehört der Einstieg mit integrierter Stufe, festen Haltegriffen, Mülleimer, Fenster mit Verdunkelung (an/in der Tür), Schublade und Lichtleiste. Zahlreiche Spots sorgen für stimmungsvolle Beleuchtung. Im Fahrerhaus gibt es eine umlaufende Galerie für diverse Utensilien. Weniger schön sind die zahlreichen Stolperfallen in Form von Stufen und Absätzen: eine zum Fahrerhaus, eine in den hinteren Bereich plus zwei Stufen, um das Bett zu erklimmen. So fährt er: Leider recht laut. Ein Vielklang an Knack-, Knarz- und Klappergeräuschen dringt aus Fahrerhausverdunkelung und dem hinteren Wohnbereich. Da wünschen wir uns mehr Feinschliff. Denn das passt so gar nicht zum ansonsten absolut entspannten, sicheren Fahr- und Wohngefühl. Das Fahrwerk des Element ist komfortabel abgestimmt, gleichzeitig aber nicht zu weich. So absolviert der Teilintegrierte Landstraßen- und Autobahnabschnitte ebenso stabil wie unseren Slalomparcours. Wankbewegungen des Aufbaus halten sich in Grenzen. Auch im Ausweichtest auf dem Testgelände zeigt der LMC ein positives Ergebnis. Die Hinterachse versetzt zwar leicht, wird aber vom fein abgestimmten ESP zuverlässig wieder eingefangen. 140-PS-Motor (950 Euro) und Schaltgetriebe harmonieren prima. Kleiner Wermutstropfen: Die Bremsen dürften noch standfester sein.Fazit von Axel Sülwald: Basismodell – das klingt ein bisschen nach Sparmodell. Das ist der Element keinesfalls, sondern erwachsen und ausgereift. Etwas Feinschliff bei der Geräuschentwicklung wäre aber wünschenswert. Urteil: vier von fünf Punkten.