Malibu Van Charming GT Skyview: Stoßdämpfer von Bilstein
Kleiner Dämpfer, große Wirkung: Die nächste Buckelpiste kann kommen!

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Fahrwerksspezialist Bilstein spendiert unserem Dauertest-Camper Malibu Van Charming GT Skyview einen Satz neue Stoßdämpfer. Lohnt der Einbau?
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
Wer gern und oft mit dem Reisemobil unterwegs ist, hat sich meist eine gewisse Leidensfähigkeit angeeignet. Ob nun die Wasserpumpe mal wieder spinnt, die Gasheizung nicht anspringen will oder der Kühlschrank zickt – erfahrene Reisemobilisten behalten da meist einen kühlen Kopf. Doch eine Sache, an die man sich auch als Campingprofi nur schwer gewöhnen kann: Wenn man auf dem Weg zum Lieblingsplatz jedes kleinste Schlagloch im Rücken spürt, weil die Stoßdämpfer an ihrem Lebensende sind.
Ganz so schlimm steht es um unseren Malibu Van Charming GT Skyview noch nicht. Doch nach zahlreichen Reisen durch Europa, darunter auch einer abenteuerliche Tour nach Albanien, spendiert Bilstein unserem Dauertest-Van einen Satz neue Stoßdämpfer. Die Firma Bilstein, seit knapp 70 Jahren besonders bekannt für Fahrwerkskomponenten im Motorsport, hat im letzten Jahr ein neues Produkt eigens für Reisemobile auf Fiat-Ducato-Basis oder baugleichen PSA-Modellen ab dem Baujahr 2006 entwickelt. Wie so oft kam der Anstoß aus den eigenen Reihen: Einer der Entwickler ist selbst Camper.

Äußerlich sehen sich alte und neue Stoßdämpfer sehr ähnlich. Den Unterschied machen die inneren Werte.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
Die Bilstein B6 Camper (einfache Version) und Camper Advanced (erweiterte Version) wurden speziell für die Beladungszustände von Campern entwickelt. "Das Problem ist ja, dass die ab Werk verbauten Stoßdämpfer für einen Transporter sind, der mal leer, mal voll beladen, mal halb beladen fährt. Doch ein Reisemobil fährt nie ohne Ladung, sondern meist an der oberen Beladungsgrenze", erklärt Dirk Haney, Mitarbeiter Fahrzeugintegration bei Bilstein.
Magie passiert im Inneren des Dämpfers
Das Besondere: Die Stoßdämpfer arbeiten passiv, werden also nicht über eine komplizierte Elektronik gesteuert, sondern bestehen ausschließlich aus den mechanischen Komponenten. Das spart nicht nur Gewicht und Geld, sondern vereinfacht auch den Einbau. Da sich die Stoßdämpfer in Größe und Form nicht von den Originalteilen unterscheiden und Federung und Fahrwerk nicht grundlegend verändert werden, sind sie außerdem nicht eintragungspflichtig.
Die Magie passiert im Inneren des Dämpfers. In der Luxusversion, dem Camper Advanced, setzt Bilstein seine patentierte Dampmatic-Technologie ein, die die Spezialisten ursprünglich zur Verbesserung der ersten A-Klasse-Generation von Mercedes entwickelt haben. Dabei besteht der Stoßdämpfer aus Haupt- und Steuerkolben sowie einem Zusatzventil.

Die Umrüstung an der Vorderachse ist etwas aufwendiger als an der Hinterachse, denn hier muss man ans Domlager ran, das Federbein und Karosserie verbindet.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
Auf glatter Straße schwimmt der Steuerkolben in einer mit Öl gefüllten Kammer und ermöglicht so eine maximal weiche Dämpfung bei kleinen Unebenheiten. Das vom Kolben verdrängte Öl läuft dabei durch einen Bypass. Wird die Straße schlechter und verstärken sich die Schläge ins Fahrwerk, verschließt der Steuerkolben den Bypass, die Dämpfung wird härter.
Verschiedene Ausführungen sind kombinierbar
Dieses ausgeklügelte System sorgt übrigens nicht nur für ein besseres Fahrverhalten, geringeres Aufschaukeln unseres Malibu bei Seitenwind und eine bessere Dämpfung, sondern auch dafür, dass der Ausbau deutlich weniger Geräusche macht.
Einziger Wermutstropfen: "Das Light-Chassis des Malibu hat an der Hinterachse zu wenig Platz für die Advanced", erklärt Oliver Drees, der in der Werkstatt das Sagen hat und den Umbau vornimmt. "Das ist aber kein Problem. Man kann beide Varianten kombinieren."

Nachdem die Bilstein-Stoßdämpfer verbaut wurden, geht es für den Malibu zur Achsvermessung. Hier prüft und korrigiert der Fachmann Spur und Sturz der Räder.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
Die einfachen Stoßdämpfer B6 Camper sind zwar nicht mit der Dampmatic-Technologie ausgestattet, aber besser ans Reisemobils angepasst. So fährt unser Malibu mit den B6 Camper Advanced vorn und den B6 Camper hinten weiter.
Und was kostet so was? Mit rund 1400 Euro für die Advanced-Variante sind die Bilstein-Dämpfer durchaus erschwinglich. Hinzu kommt der Einbau in der Werkstatt. Laut Oliver Drees dauert der rund vier Stunden. Für das Plus an Komfort lohnt es sich. Die nächste Buckelpiste kann kommen!
Fazit
Kaum zu glauben, aber die neuen Bilstein-Dämpfer machen einen riesigen Unterschied! Der Umbau geht schnell, und im Verhältnis zum Preis eines neuen Reisemobils kosten sie kein Vermögen. Klare Kaufempfehlung!
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