Modelle von Mercedes sind schick, solide und teuer. Doch sind wirklich alle Baureihen als Gebrauchte empfehlenswert? Die Mercedes-Modelle im Check!
Bild: AUTO BILD
Lohnt sich ein gebrauchterMercedes? Schaut man sich die Ergebnisse aus dem TÜV-Report 2021 an, sieht es sehr gut für den Premium-Autobauer aus. Die Marke mit dem Stern stellte nicht nur den Gewinner bei den Vans, sondern auch den Gesamtsieger. Doch lohnt sich jeder Mercedes aus Vorbesitz?
Optisch und technisch überzeugend ist die bis 2018 gebaute Mercedes A-Klasse.
Bild: Roman Raetzke
Gute Nachrichten: Wie es sich für einen hochpreisigen Autobauer gehört, schneiden die Fahrzeuge von Mercedes prinzipiell überdurchschnittlich gut ab. Selbst im hohen Alter und mit teilweise sehr hohen Laufleistungen sind die Sternträger solide. Den Einstieg in die Mercedes-Welt bildet die Mercedes A-Klasse. Im AUTO BILD-Dauertest hat ein A 180 aus dem Jahr 2013 ohne Beanstandungen über 300.000 Kilometer absolviert. Technisch ist die A-Klasse nahezu mustergültig. So zeigt der kleinste Benz (Bauzeit 2012 bis 2018) nach über sechs Jahren keine Mängel.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Der bis 2012 gebaute Vorgänger (Typ W 169) ist ebenfalls stabil, kann aber nach über acht Jahren Schwächen bei den Bremsen zeigen. Besonders erfreulich sind jedoch neben der technischen Haltbarkeit die gute Rundumsicht sowie der bequeme Einstieg. Dank des ebenen Bodens und der herausnehmbaren Sitze (Beifahrersitz optional), wird aus dem Fünfsitzer bei Bedarf ein Kleintransporter.
Auffällig kantig: Der Mercedes GLK bietet solide Technik und einen praktischen Innenraum.
Bild: Toni Bader
Ebenfalls gebraucht zu empfehlen ist der Mercedes GLC, der erneut nicht nur zum besten SUV, sondern auch zum Gesamtsieger im TÜV-Report 2021 gewählt wurde. Die als SUV verkleidete C-Klasse (W 205) bietet viel Platz, eine gute Verarbeitung, zahlreiche Assistenzsysteme sowie solide Technik. Mehr als 97 Prozent der GLC absolvieren ihre erste Hauptuntersuchung ohne erkennbare Mängel. Wenn man einen Nachteil benennen kann, ist es höchstens der hohe Preis. Für Exemplare aus Vorbesitz sollte man aktuell mindestens ein Budget von 25.000 Euro haben.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Wem das zu viel ist, der kann den Vorgänger in Betracht ziehen. Denn auch der bis 2015 gebaute Mercedes GLK überzeugt beim TÜV, ist aber mit mindestens 10.000 Euro, deutlich günstiger als Gebrauchter zu haben. Interessenten sollten beim kastigen GLK auf die Feststellbremse achten. Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass beim Gebrauchtwagenkauf auch die Pflege, und Wartung sowie die Vornutzung entscheidend ist. Denn selbst die beste Technik kann nichts ausrichten, wenn das Auto nicht ordentlich behandelt wurde und eine überaus sportliche oder aggressive Fahrweise zu einer überdurchschnittlichen Belastung des Wagens geführt hat. Wie die anderen Mercedes-Modelle im TÜV-Report 2021 abgeschnitten haben und worauf beim Gebrauchtwagenkauf zu achten ist, zeigt AUTO BILD in der Bildergalerie!
Bildergalerie
Markencheck: Mercedes gebraucht kaufen
Von
Adele Moser
Markencheck: Mercedes gebraucht kaufen
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Lohnt ein gebrauchter Mercedes? Beim TÜV-Report 2021 hat Mercedes sehr gut abgeschnitten. Doch sind wirklich alle Modelle empfehlenswert? Von A-Klasse bis GLE: alle im TÜV-Report 2021 genannten Baureihen im Überblick!
Bild: AUTO BILD Montage
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Mercedes A-Klasse • Viel Lob gibt es für das kleinste Modell von Mercedes. Die bis 2018 gebaute A-Klasse zeigt sich bei der Hauptuntersuchung als Musterschüler. Selbst nach sieben Jahren gibt es beim Baby Benz wenig zu kritisieren. Lediglich die Bremsbauteile sind im Mittelfeld – in allen anderen Kategorien schneidet die A-Klasse besser ab als der Durchschnitt.
Bild: Sven Krieger
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Der Vorgänger (Typ W 169, Bauzeit 2004 bis 2012) sieht nicht nur ganz anders aus, er ist auch technisch ein wenig anfälliger. So kann es bei dieser Generation häufiger Probleme an den Bremsbauteilen geben und auch die Funktion der Bremse kann eher Probleme bereiten.
Mercedes B-Klasse • Bester Van wurde im TÜV-Report 2021 die Mercedes B-Klasse. Die Vorzüge des kompakten Vans liegen in der Variabilität und im Platzangebot. Beim TÜV kann sich der Benz ebenfalls sehen lassen. So bescheinigen die Experten der B-Klasse in allen Bereichen sehr ...
Bild: Tobias Kempe
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... gute Noten. Erst bei über acht Jahre alten Modellen fallen Mängel an den Achsfedern, der Lenkung sowie der Bremse auf. Und bei über zehn Jahre alten B-Klassen sollten Käufer jedoch besonders gut auf die Fuß- und Handbremse achten.
Mercedes C-Klasse • Seinen hohen Qualitätsanspruch untermauert Mercedes auch mit der C-Klasse. Obwohl die Stuttgarter Mittelklasse deutlich mehr Kilometer gefahren wird als der Durchschnitt, zeigt sich die C-Klasse solide. Bei der seit 2014 gebauten C-Klasse (Baureihe 205) sollten Interessenten jedoch ab dem ...
Bild: Toni Bader
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... vierten Jahr auf die Achsaufhängung achten. Beim Vorgänger (Baureihe 204) ist die Fehlerquote der Feststellbremse im roten Bereich. Dennoch ist diese Baureihe haltbar sowie empfehlenswert und vor allem preislich zu einem vertretbaren Kurs erhältlich.
Mercedes E-Klasse • Die seit 2016 gebaute Mercedes E-Klasse schneidet bei ihrem ersten Termin auf der Hebebühne gut ab. Weil die Gebrauchtwagenpreise jedoch stabil auf hohem Niveau sind, lohnt ein Blick auf den Vorgänger. Der seit 2009 gebaute Typ W 121 ist ab rund 9.000 Euro erhältlich. Aber ausgerechnet im Sicherheitskapitel kann diese E-Klasse patzen: Überdurchschnittlich oft fällt ...
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
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... die Fußbremse negativ auf. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass die Laufleistungen deutlich über dem Durchschnitt liegen! Insgesamt ist die E-Klasse ein solides Fahrzeug, das beweist die stets überdurchschnittlich hohe Anzahl mängelfreier Fahrzeuge in allen Altersklassen.
Mercedes SLK/SLC • Wer einen sportlichen Mercedes und gleichzeitig offen fahren will, der kommt um den SLK (seit 2016 SLC) nicht herum. Die Baureihe ist über alle Generationen ein Musterknabe beim TÜV und absolut empfehlenswert. Wem der ab 2011 gebaute SLK (Typ R 172) noch zu ...
Bild: Toni Bader
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... teuer ist, der kann ohne Bedenken zum Vorgänger (Typ R 171) greifen - gebrauchte Exemplare in gutem Zustand sind ab 6000 Euro zu haben. Ebenfalls erfreulich: Die Laufleistungen sind in der Regel gering.
Mercedes E-Klasse Coupé • Ein Benz wie aus dem Lehrbuch: Beim eleganten Mercedes E-Klasse Coupé finden die Prüfer nahezu nichts zu bemängeln. Das kann daran liegen, dass Coupé und Cabrio als Zweitwagen wenig zum Einsatz kommen und es deshalb deutlich weniger Verschleiß gibt.
Bild: Emmerling
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Oder auch an der technisch soliden 204er-C-Klasse, die als Basis diente. Unabhängig was der Grund dafür ist: Das schicke E-Klasse Coupé kann man uneingeschränkt empfehlen. Frühe Modelle gibt es ab 10.000 Euro.
Mercedes GLK/GLC • Erneut wurde der Mercedes GLC nicht nur zum besten SUV, sondern auch zum Gesamtsieger im TÜV-Report gewählt. Dies schaffte auch sein Vorgänger, der Mercedes GLK. Beide absolvieren die HU souverän. Beim kantigen GLK sollten Gebrauchtwagenkäufer die Feststellbremse älterer Baujahre ...
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
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... im Auge haben. Beim GLC ist es die Achsaufhängung, die eine erhöhte Mängelquote aufweist. Ansonsten ist lediglich der hohe Preis bei Fahrzeugen aus Vorbesitz ein Manko, sonst zeigen sich GLC und GLK als Musterschüler.
Mercedes GLE/M-Klasse • Ein bärenstarker Alleskönner ist der Mercedes GLE, der bis 2015 noch M-Klasse hieß. Bis zu 3500 Kilogramm kann das große SUV ziehen. Technisch gibt es bis auf Ölverlust wenig zu meckern. Gebrauchte Modelle ab 2011 dürften wenig Kummer bereiten. Die bis dahin gebaute M-Klasse (Typ W 164, Bauzeitraum 2005 bis 2011) ist ...
Bild: Toni Bader
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... jedoch etwas anfälliger und bekommt von den Prüfern besonders bei den Bremsen häufig die rote Karte. Zudem verliert das bis zu 2,3 Tonnen schwere SUV überdurchschnittlich viel Schmierstoff. Dies gilt jedoch lediglich für über 10 Jahre alte M-Modelle.