Mazda3 Gebrauchtwagentest
Wie gut ist der Japan-Golf?

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Der Mazda 3 war Sieger beim AUTO BILD TÜV-Report 2008 – und kostet gebraucht nicht die Welt. Aber er hat ein Problem: Rost! Deshalb: Am besten beim Markenhändler kaufen, denn der repariert auf Kulanz.
Kurz vor Weihnachten 2007 knallten in der Hitdorfer Straße 73 in 51371 Leverkusen die Sektkorken. Was war geschehen? Die druckfrische Ausgabe des AUTO BILD-TÜV-Reports 2008 lag auf den Schreibtischen der deutschen Mazda-Zentrale, auf der Titelseite ein blauer Mazda 3, daneben in großen Buchstaben: Platz 1. Ganz souverän sicherte sich der Japan-Golf den Sieg in der Klasse der zwei- bis dreijährigen Autos, dahinter ein Mazda 2 und auf dem sechsten Platz ein Mazda MX-5. Spätestens beim Blick auf diese Tabelle bekamen es viele Hersteller mit der Angst zu tun: Werden die jetzt übermächtig, die Mazda-Leute? Heute wissen wir: ganz bestimmt nicht. Das liegt an einem Problem, das erst ganz langsam, Bläschen für Bläschen, sichtbar wird: Rost! Kein Witz: Die Japaner bekommen es mit der braunen Pest zu tun, betroffen sind Mazda3, 5, 6, MX-5 und RX-8. Auch bei unserem Fotowagen, einem Mazda3 1.6 von 2004, blühte der Gammel an den Falzen von Fahrertür und den beiden hinteren Türen.
Die besten und schlechtesten Gebrauchtwagen: TÜV-Report 2011

Wie bei Alfa: Im Mazda-Cockpit liegen die Instrumente in tiefen Höhlen. Das sieht sehr sportlich aus.
Die Probefahrt von AUTO BILD

Rost! So sieht es an der Innenkante der Fahrertür aus. Mazda kennt das Problem, lässt den Gammel vom Händler beseitigen.
Unser Fahreindruck: Mit seinen 4,42 Meter Länge hat der Mazda 3 vor sechs Jahren die Grenzen der Kompaktklasse gesprengt. Allerdings: Die Platzverhältnisse sind nicht übermäßig, 300 Liter Kofferraumvolumen eher mickrig. Der 1.6er passt prima zum Japan-Golf, gibt aber bei hohen Drehzahlen den kernigen Knurrer. Was auffällt: Die Sitze sind auch nach fünf Jahren straff gepolstert, von Abnutzung keine Spur. Dafür weist das harte und billig wirkende Plastik im Cockpit unschöne Schrammen auf. Unser Urteil: Knappe 9000 Euro für einen gepflegten Japan-Golf. Beseitigt der Händler den Rost, ist alles okay.
Das macht Ärger
Rost! Mazda hat ein Gammel-Problem. Markenhändler wissen das. Und schaffen Abhilfe. Vor dem Kauf unbedingt auf die Innenkanten der Türen schauen, auch in den Radläufen wütet die braune Pest. Auch bekannt: Probleme mit dem Stabilitätsprogramm DSC. Wenn die Kontrolllampe ständig aufleuchtet, muss das Hydroaggregat getauscht werden – 2000 Euro inklusive Einbau. Mazda verspricht: War das Auto regelmäßig im Service, gewähren wir Kulanz und zahlen alles.
Fazit
Es muss nicht immer Golf sein. Mazda baut da seit sechs Jahren einen richtig guten Kompakten. Der erste Platz im AUTO BILD TÜV-Report 2008 und der fünfte Platz 2009 belegen das. Aber es gibt einen Haken: Rost! Deshalb mein Tipp: Einen Mazda 3 kauft man gebraucht beim Mazda-Händler. Wenn der seriös ist, beseitigt er zuvor den Gammel. Dann macht der 3er Spaß.
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