Dichter Nebel mit überfrierender Nässe bereitete den Autofahrern am Wochenende große Probleme. Am schwersten betroffen war Südbayern, wo sich binnen weniger Stunden weit über hundert Unfälleereigneten. Dabei starben drei Menschen. Bei anderen Unfällen im Freistaat kamen nach Polizeiangaben fünf weitere Menschen ums Leben, nicht immer waren aber die Witterungsverhältnisse die Ursache.

Auch in den anderen Bundesländern kam es nach Angaben der Polizei zu vielen Unfällen. In den meisten Fällen blieb es jedoch bei Blechschäden. Auf der Autobahn A2 bei Bad Eilsen (Niedersachsen) verunglückte ein Reisebus aus Minden, nachdem ein Autofahrer ins Schleudern geraten war. Dabei wurden nach Polizeiangaben drei Menschen schwer verletzt. Die Autobahn in Richtung Berlin musste gesperrt werden.

In Kassel geriet ein 22-Jähriger mit seinem Auto auf spiegelglatter Straße ins Schleudern und prallte gegen einen Masten. Bei einem Unfall in der Nähe des bayerischen Pörnbach kamen drei Menschen ums Leben, als ein Wagen frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammenstieß. Auch in anderen Teilen des Landes, wie in Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen-Anhalt ereigneten sich Unfälle. In West-Thüringen kam ein Mann auf glatter Straße in der Nähe von Ellrich ums Leben. In Sachsen-Anhalt gab es einzelne erste Schneeflocken.

Halb Norddeutschland versank am frühen Montagmorgen im Blitzeis-Chaos. Seit den frühen Morgenstunden waren die Streufahrzeuge im Dauereinsatz. Besonders betroffen war Niedersachsen. Auch im Osten Bayerns, Teilen Schleswig-Holsteins, in Hamburg, Ostwestfalen, Teilen Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens waren viele Straßen gefährlich glatt. Allein im Raum Hannover ereigneten sich in kurzer Zeit drei tödliche Unfälle. Der Schulunterricht wurde in Niedersachsen vielerorts abgesagt. Die Autobahnen A2 und A7 wurden wegen Unfällen immer wieder abschnittsweise gesperrt.

Wo nicht der Eisregen zuschlug, legte die Gewerkschaft verd.di den Verkehr lahm. Bundesweit hat die Gewerkschaft mehrere Tausend Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen, um gegen die Forderung der Arbeitgeber nach einer Nullrunde zu protestieren. Im gesamten öffentlichen Leben vom Nahverkehr über die Müllabfuhr bis hin zu Kindertagesstätten ist mit starken Beeinträchtigungen zu rechnen.

Neben Bayern, Berlin, Brandenburg und Hessen ist auch Baden-Württemberg von den Aktionen betroffen. In München fuhren seit vier Uhr keine U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen mehr. Lediglich die S-Bahnen und private Busse waren noch im Einsatz. Von dem ganztägigen Streik der rund 2500 Beschäftigten waren im Großraum München mehr als eine Million Berufspendler betroffen.