AMG macht mobil – mit nicht weniger als 17 neuen Modellen und Varianten, die zwischen 2012 und 2016 auf den Markt kommen werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Baumuster R 190. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich der Mercedes SLC, der Mitte 2014 startklar sein dürfte. Der schnittige Zweisitzer tritt in der Preisklasse zwischen 115.000 und 150.000 Euro an, wo er unter anderem auf den Porsche 911 trifft. Um die Höherpositionierung gegenüber dem Heckmotor-Dauerbrenner vom anderen Ende der Stadt zu rechtfertigen, arbeitet AMG an einer besonders leichten, Aluminium-intensiven Karosserie und an einer neuen Motorengeneration.

Sport an der frischen Luft: So fährt der neue Mercedes SL

Mercedes SLS AMG Black Series
Black Series: Die schärfste Ausbaustufe des SLS kommt 2013 und 2014 in zwei Stufen für Rennstrecke und Straße.
Der SLC darf als Coupé und 18 Monate später auch als Roadster auf Kundenfang gehen. Die spektakulären Flügeltüren bleiben allerdings dem größeren SLS vorbehalten. Der Porsche-Gegner dockt in Teilbereichen an die gerade im Entstehen begriffene Mercedes-Sportwagen-Architektur (MSA) an, doch es gibt auch Querverbindungen zum deutlich längeren und breiteren SLS. Dazu gehören die Transaxle-Bauweise mit dem Doppelkupplungsgetriebe an der Hinterachse, die Doppelquerlenker-Radaufhängung und die sehr leichte Alu-Spaceframe-Karosserie. Die neuen, modular aufgebauten Turboaggregate werden von AMG nach Art des Hauses modifiziert. Geplant sind ein 2,0-Liter-Treibsatz mit 340 PS für A/CLC/GLC 25 und ein 4,0 Liter großer V8 für die Modelle mit längs eingebautem Motor. Warum kein Sechszylinder? Weil der in Planung befindliche 3,0-Liter-Reihenmotor erst 2016 verfügbar sein wird. Für den SLC ist ein Biturbo-V8 mit Zylinderabschaltung geplant, der mit 550 PS und 700 Nm exakt die gleichen Eckdaten aufweist wie der neue Audi RS6.
AMG bereitet zwar für fast alle künftigen Modelle eine Allradoption vor, doch die beiden Front-Mittelmotor-Autos setzen auf die perfekt ausbalancierte Achslastverteilung. Der SLS war ursprünglich auf eine Laufzeit von nur drei Jahren ausgelegt. Inzwischen ist die Produktion bis Ende 2014 gesichert. Dann übernimmt entweder der SLC, oder der SLS bleibt sogar bis 2016 im Programm. Dessen Nachfolger (C 198) wird über 200.000 Euro kosten, einen deutlich höheren Kohlefaseranteil aufweisen, mit den aktuellsten Assistenzsystemen bestückt sein und über den weiterentwickelten 6,2-Liter-V8 mit rund 650 PS Leistung verfügen. Die Carbon-Connection verdankt der Sportwagen dem für 2013 avisierten SLS eDrive mit Elektroantrieb, bei dem wesentliche Strukturelemente aus dem leichten Faserwerkstoff bestehen. Während der SLC mit 1450 Kilogramm dicht an den Porsche 911 heranrückt, liegt die Vorgabe für den neuen SLS sogar bei 1350 Kilogramm – das wären 270 Kilo weniger als bisher.
Technisch wie optisch ist der SLS II eine Evolution der ersten Serie. Um die Kundschaft bei Laune zu halten, plant AMG einen Roadster und zwei scharf gewürzte Coupévarianten. Die Performance Series legt vor allem leistungsmäßig nach, die Black Series verliert durch Türen, Hauben und Dach aus Kohlefaser weiter an Gewicht. Neunganggetriebe, 20-Zoll- Räder und adaptive Aerodynamik runden das Paket ab. Einen kleinen Schritt in Richtung mehr Sozialverträglichkeit macht der ab April lieferbare neue SL. Obwohl Speed-Freaks mit SL 63 AMG (571 PS), SL 65 AMG (625 PS) und SL 500 wieder auf ihre Kosten kommen, ist der geplante Hybrid (ab 2013) mit 3,5-Liter-V6 und weniger als sechs Liter Verbrauch trotz einer bulligen Systemleistung von 360 PS grün eingefärbt. Mehr zum AMG Tuning.