Mini Cooper: Gebrauchtwagen-Test
Die Schwächen des Frauenschwarms

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Der New Mini ist ein Macho, bricht die Herzen der stolzesten Frauen – und macht Mechaniker verrückt. Mit welchen schwächen im Alter zu rechnen ist, zeigt unser Test. Dazu: fünf weitere Retro-Autos im Check.
Ach, ist der süüüüß! Einer nicht repräsentativen Umfrage in meinem Bekanntenkreis zufolge wollen gefühlte 90 Prozent der Frauen zwischen 16 und 56 einen Mini. Also einen von BMW. Der ist knuffig, kurz, kultig. Selbst frühe Gebrauchte von 2001 stehen mit großen Kulleraugen und stolzen Zahlen auf dem Preisschild auf dem Händler-Parkplatz und flüstern sanft: "Ich bin klein, mein Herz ist rein!" Jedenfalls gerät die Damenwelt ins Schwärmen. Auch Mechaniker verdrehen die Augen – allerdings aus anderen Gründen. Denn Mini zeigt sich im Alltag übellaunig wie ein kastrierter Kater. Schon der Anfang war nicht leicht: Als BMW sich 2000 von Rover trennt, behalten die Bayern weitsichtig die Rechte der Mini-Marke. Der Neue kommt ein Jahr später aus dem englischen Oxford.
Kaufberatung: Sportliche Kleinwagen bis 25.000 Euro
Die erste Generation (intern R 50, R 52, R 53) ist außen an den in der Motorhaube befestigten Scheinwerfern erkennbar. Und da geht's schon los: Weil zarte Frauenhände nach dem Öl-Check die Haube (echt englisch: die Entriegelung sitzt im rechten Fußraum) einfach fallen lassen, erleiden Glühlampen frühzeitig den Schwingungstod. Und der Ölstand muss öfter mal geprüft werden, weil der von Chrysler in Brasilien gebaute Vierzylinder im Alter ungefähr so dicht ist wie ein Küchensieb. Eher teigig dagegen fühlt sich die Schaltung an. Die Briten-Box von Midland-Gears arbeitet so zuverlässig wie ein griechischer Banker. Mal zickt der Rückwärtsgang, mal knarrt's beim Schalten. Gibt das Getriebe den Geist auf, kostet das mit neuer Kupplung 3000 Euro. Geräusche macht auch die Steuerkette der Motoren, weil der Kettenspanner seinen Job oft vorzeitig kündigt – zu erkennen an heftigen Rasselgeräuschen.
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Und sonst? Fensterheber versagen ihren Dienst, Glasdächer knistern und knacken. Seit 2004 ist zumindest das Getriebe neu: Die Getrag-Box arbeitet zuverlässiger. 2006 folgt die große Modellpflege, vieles wird besser: neue Motoren aus der Kooperation mit Peugeot, neue Hinterachse, Optik-Retuschen. Und die Glupsch-Scheinwerfer sind nun im Frontblech montiert. Aber süß ist der kleine Macho immer noch. Welche Schwachstellen wir bei unserem acht Jahre alten Testwagen gefunden haben, sehen Sie oben in der Bildergalerie. Außerdem stellen wir fünf weitere Retro-Autos vor und sagen, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Fazit
Die erste Mini-Generation ist teuer, dazu drohen Reparaturen, die ins Geld gehen. Ich empfehle die zweite Generation ab 2006. Auch nicht billig, aber besser.
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