Mitsubishi Lancer Ralliart
Im Bunde der Dritte

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Salamitaktik auf japanisch: Mitsubishi schnipselt zwischen Lancer Sportback und Evolution noch eine weitere Sparte heraus und platziert in das Mini-Segment den Ralliart. Wie der Sportback hat er in Paris Premiere.
Dass die Marke Lancer in Europa weniger den dynamischen Sportfreund als den gemütlichen Fuhrmann verkörpert, scheint Mitsubishi nachhaltig zu wurmen. So sehr, dass nach rund 25 Jahren die Typenfamilie Lancer ein drittes Rad, äh, nein, Familienmitglied bekommt: Auf der Paris Motor Show 2008 präsentiert der Hersteller den Ralliart, der hinsichtlich seines Charakters und seiner Leistung in die Mini-Lücke zwischen Sportback und Evolution gequetscht wird. Den Namen hat Misubishi von seiner Motorsport-Tochter Ralliart Inc. entlehnt, die seit 2004 als Gassner Rallisports Inc. firmiert. Technisch zeigt sich das neue Modell als abgespeckte Version des Evolution – das Verhältnis der beiden ist vergleichbar mit dem zwischen einem Freizeit- und einem Leistungssportler.
Das spoilerbekrönte Fließheck Ralliart ist als Vier- oder Fünftürer ausgelegt und wie der Evolution zur Gewichtsersparnis mit einer Alu-Motorhaube ausgerüstet. Vom starken Bruder hat er auch den 2.0-Turbomotor MIVEC 4B11, dem allerdings die Kandare angelegt wurde: Mit 240 PS leistet die Ralliart-Maschine etwa 55 PS weniger als im Evolution. Die Übernahme bewährter Evolution-Technik setzt sich beim Doppelkupplungsgetriebe fort, dem lediglich das "Super Sport"-Schaltprogramm fehlt. Auch im Antrieb fehlen einige besondere Finessen des Sportwagens. In beiden Modellvarianten, Sportback und Ralliart, wird übrigens auch der neue "grüne" Dieselmotor 4N13 nageln, der die Abgasnorm Euro 5 einhält und ab dem kommenden Frühjahr auf den Markt kommt.

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