MK Motorsport/Lightweight/AC Schnitzer: getunte BMW 3er
Auf M3-Mission
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Der 335i gilt als kultivierte Power-, verglichen mit einem S4 jedoch nicht als reine Sportlimousine. Dank AC Schnitzer, Lightweight Performance und MK Motorsport hat das nun ein Ende.
An sich ist so ein BMW 335i ja eine feine Sache. Er ist – den von ihm abgeleiteten Active Hybrid3 ausgenommen – die einzig verbliebene Benzineroption, Reihen sechser voran durchs Land zu dreiern; er folgt der BMW-Tradition, wonach nicht nur Leistung, sondern auch Laufkultur und Drehfreude bestimmend sind; und er markiert die letzte Option, eine Powerlimo der Mittelklasse noch via Handschaltung zu befehligen. Doch ganz so sportlich, wie er sich gern verkauft, ist der starke 3er bei genauerem Hinsehen dann doch nicht. Wer diesbezüglich aufsatteln will, der nimmt den Weg zum Tuner. Das entsprechende Rundumprogramm hält einmal mehr AC Schnitzer bereit.
Trotz relativ softer Abstimmung und schmalerer Reifen kreiert Schnitzer ein feinfühliges Handling.
AC Schnitzer Die Aachener spendieren ein komplettes Bodykit, modellieren Front und Heck nach Art des Hauses und streuen mit Aluakzenten sowie Fußmatten auch im Interieur eine kleine Prise Schnitzer-Flair. Der Großteil des insgesamt 20.219 Euro teuren Umbaus entfällt aber auf die Performance. Via Zusatzsteuergerät erstarkt der serienmäßig mild aufgeladene R6 (maximaler Serien-Ladedruck: 0,5 Bar) auf 360 PS und 500 Newtonmeter. Eine zweiflutige Abgasanlage verschiebt die rauchige Tonlage deutlich ins Bassige, während ein höheneinstellbares Sportfahrwerk samt neuen Stabilisatoren mehr Schärfe ins Kurvenverhalten bringt. Den dafür notwendigen Kontakt stellen 19-Zöller mit 225er-Michelin Pilot Supersport her.
Der Abrollkomfort leidet unter den flachen, vergleichsweise steifen Flanken der griffigen Contis.
Lightweight Lightweight Performance geht das Reifenthema nochmals offensiver an, verordnet der Vorderachse 20-zöllige Conti SportContact 5P im Format 245/35 und geht an der Hinterachse um weitere 20 Millimeter in die Breite. Geschäftsführer Marc Müller relativiert dennoch: "Das Fahrzeug spult seine Kilometer primär in Bilstein/Eibach-Diensten ab, stand uns daher erst sehr kurzfristig zum Test bereit. Normalerweise würden wir hinten ein 275er-Format fahren." Die Leistungssteigerung fällt mit 336 PS und 460 Newtonmeter etwas moderater aus, dafür wird mittels pfeilschnellem Sportautomaten nachträglich dynamisiert. Die klangliche Nachbearbeitung übernimmt ein Endschalldämpfer in typischer Titanausfertigung – bläuliche Färbung inklusive.
MK Motorsport kombiniert die Fahrdynamik eines Sportwagens mit dem Komfort einer Rüttelplatte.
MK Motorsport Im Vergleich zu Lightweight, die mit ihrem 335i so gesehen eher locker aus der Hüfte schießen, ist die Lage für MK Motorsport etwas prekärer. Schließlich war es seit vielen Jahren eher ruhig um den traditionsreichen BMW-Spezialisten. Verlernt haben sie das Handwerk allerdings nicht, wie die sportlich konditionierte Limousine mit dezentem Bodykit (Frontspoiler, Carbon-Lippe, Seitenleisten, Dach- und Heckspoiler), schmucken 19-Zöllern und extrem knackiger Abstimmung beweist. Nicht nur dass die verbaute Akrapovic-Abgasanlage schlicht unverschämt sexy durch ihre Endrohre röchelt; nein, auch der Ursprung dieser rauchig-sonoren Klangkomposition wurde bestens konditioniert.
Wie der getunte 3er-Vergleich am Ende ausgeht, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten erhalten Sie als pdf-Download im Heftarchiv.
Fazit
von
Manuel Iglisch
Schnitzer kreiert ein erstklassiges Handling, souveräne Fahrleistungen, satten Klang und aufgrund der Tatsache, dass bei aller Dynamik der Komfort nicht zu kurz kommt, ein rundum stimmiges Gesamtpaket, dessen einziges Manko – wie so oft – der Preis ist. Lightweight fährt die Performance deutlich günstiger heraus, wirkt im direkten Vergleich aber nicht ganz so ausgewogen. MK Motorsport stellt schließlich den extremsten 3er, der längs- wie querdynamisch zwar vorn landet, mit seiner harten Abstimmung aber nur bedingt alltagstauglich ist