Schwierige Bedingungen beim Testauftakt der MotoGP in Malaysia. Regen und Gewitter machten es für die Piloten schwer sich auf ihre neuen Motorräder einzustellen. Erst am letzten Tag des dreitägigen Tests blieb es fast durchgehend trocken. An dem mussten die Fahrer schließlich abwägen, welche der vielen neuen Teile für ihr Motorrad-Paket am besten sind.
Mit 1:59,368 sicherte sich Yamaha-Pilot Maverick Viñales die Bestzeit, knapp vor Suzuki-Neuling Andrea Ianone (+0,084 Sekunden). MotoGP-Legende Valentino Rossi reihte sich mit 1:59,589 Minuten auf dem sechsten Rang ein und gibt sich nach dem Malaysia-Test zufrieden. „Der Test verlief aus unserer Sicht positiv. Meine Rundenzeit war gut. Doch wichtiger: Wir konnten am Motorrad viele gute Änderungen vollziehen. Als wir mit dem neuen Chassis getestet haben, hatte ich ein sehr gutes Gefühl“, erklärt der Yamaha-Pilot.
Für die seit dieser Saison verbotenen Winglets (Flügelelemente am Chassis) haben Yamaha und Ducati ein Schlupfloch im Reglement gefunden. Die ehemals außen angebrachten Winglets haben die Teams für mehr Abtrieb jetzt einfach innen unter der Karosserie verbaut.
Rossi erwartet harten Kampf
Die Winglets sind jetzt innen verbaut. Oben: 2016 / Unten: 2017
Rossi erwartet nach den engen Abständen bei den Testzeiten eine hochspannende Saison: „Das Problem ist, dass die Führenden sehr eng beieinander sind und sehr schnell fahren. Das gilt für eine schnelle Runde genauso wie für das Renntempo. Ich denke, es wird ein harter Kampf. Doch ich bin gerüstet."
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Weltmeister Mark Márquez kam erst am dritten Testtag richtig in die Gänge, sicherte sich dann aber die drittschnellste Zeit. (+0,138 Sekunden). Seine Honda fiel speziell wegen ihres langen Auspuffrohrs auf. Das soll für mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen erzeugen.
Rossi erwartet harten Kampf
Langes Auspuffrohr bei Honda in Malaysia
Der neue Ducati-Fahrer Jorge Lorenzo musste sich am ersten Tag noch sehr an die neue Maschine gewöhnen - zu groß ist der Unterschied zur Yamaha, die er letztes Jahr noch fuhr. Resultat: Platz neun. Lorenzo: "Mit dem neuen Bike bin ich sehr zufrieden, es gibt positive Aspekte. Aber wir konnten es noch nicht optimal abstimmen, also gibt es noch Luft nach oben“.
Beim einzigen deutschen MotoGP-Starter Jonas Folger ist der Malaysia-Test gut verlaufen. In den ersten beiden Tagen sicherte sich der Yamaha-Tech-3-Pilot einen Top-10-Platz und spulte insgesamt 138 Runden ab. Folger: „Ich konnte sehr viel lernen. Wir haben nach den Longruns und den unterschiedlichen Motor-Mappings, die wir gefahren sind, viele wichige Daten gesammelt.“ Teamkollege und Moto2-Champion Johann Zarco war allerdings beim ersten Test der Saison rund fünf Zehntel schneller als der Deutsche.
 
Der zweite der drei dreitägigen Vorsaison-Testblocks findet vom 15. bis zum 17. Februar in Australien statt.

Von

Alexander Warneke