Renault-Teamchef Flavio Briatore hat Rekordweltmeister Michael Schumacher im Titelkampf der Formel 1 abgeschrieben. "Der WM-Zug für Michael und Ferrari ist abgefahren. Der Titel wird zwischen Renault und McLaren, zwischen Kimi Räikkönen und Fernando Alonso ausgefahren", sagte der Italiener der WELT am SONNTAG über seinen ehemaligen Fahrer. Briatore hatte mit Schumacher 1994 und 1995 für das Renault-Vorgängerteam Benetton die Weltmeisterschaften gewonnen.

In diesem Jahr ist der 55jährige auf dem besten Weg, mit dem Spanier Alonso seinen dritten Titel zu holen. "Ich kann beweisen, daß meine Weltmeistertitel mit Benetton kein Zufall waren", sagte er. Fürchten muß Alonso in der WM nur den Finnen Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes. "Wenn wir nur noch einmal ausfallen und Kimi ganz vorn landet, wird es wieder eng", so Briatore, "aber ich finde das toll. Es ist spannend und gut für die Formel 1."

Im Streit mit dem Präsidenten des Automobilweltverbandes FIA, Max Mosley, um das neue Reglement ab 2008 zeigte sich der Formel-1-Manager wie viele seiner Kollegen gesprächsbereit. "Wir sitzen alle im selben Boot. Keiner von uns kann es sich leisten, ein Loch in dieses Boot zu schießen", sagte er. "Wir müssen uns alle aufeinanderzubewegen und unsere Ego-Probleme zu Hause lassen. Das ist das wirkliche Problem." Die Gefahr einer Spaltung wiegelte er ab.

Auch distanzierte er sich von Forderungen nach einem Rücktritt Mosleys. "Max hat in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet", lobte Briatore . "Er ist ein intelligenter, fähiger Mann mit guten Ideen. Das heißt nicht, daß alles, was er vorschlägt, perfekt ist."