Neue EU-Regelung
Rückzug vom Biodiesel

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Autohersteller verweigern ihren neuen Dieselmodellen die Freigabe für den Öko-Sprit.
Rückzug beim Rapsöl: Nachdem mit Biodiesel-Eignung in der Vergangenheit gern geworben wurde, ziehen Autobauer ihre Freigaben für den Öko-Sprit zurück. VW Touran, Audi A3 und der neue Golf dürfen Rapsmethylester (RME) nicht tanken. Man reagiere auf "geänderte Rahmenbedingungen", so der Konzern.
Gemeint sind die Euro-4-Abgasgrenzwerte sowie eine neue EU-weite Regelung für regenerative Kraftstoffe (FAME), die kurz vor der Einführung steht. Erst wenn die Norm vorliegt, will VW ein RME-Paket für den Golf V und andere Typen anbieten. Auch ein Kraftstoffsensor, der die Spritqualität prüft, ist geplant. BMW rudert ebenfalls zurück. Angeblich wegen unsicherer Spritqualität wird die Sonderausstattung Biodiesel-Eignung für alle EU-4-Modelle nicht mehr angeboten.
Der aggressive Raps-Kraftstoff steht schon länger im Verdacht, Motorpannen zu verursachen und Einspitzpumpen zu killen – selbst bei fachgerechter Umrüstung. So gingen im AUTO BILD-Kummerkasten allein in diesem Jahr 45 entsprechende Fälle ein. Die meisten betrafen Modelle von Biodiesel-Pionier Volkswagen. Ausgerechnet, denn die Wolfsburger waren mit ihrer Freigabe immer sehr großzügig, obwohl Zulieferer Bosch keine RME-Freigabe für seine bei VW-Modellen verbauten Einspritzpumpen erteilte. Prompt kam es in der Vergangenheit vereinzelt zu Schäden an der Pumpe.
Die Erklärung ist einfach: Raps-Methylester (RME), dessen Öko-Nutzen Kritiker stark anzweifeln, ist grundsätzlich ein aggressiver Treibstoff. Er verursacht Korrosion und kaputte Dichtungen. Denn er lässt Filter verstopfen, Düsen verkoken und Gummi aufquellen. Er kann Kunststoffe angreifen und Einspritzpumpen killen. Deshalb dürfen nur mit speziellen, RME-resistenten Dichtungen, Schläuchen und Filtern ausstaffierte Autos Biodiesel tanken – ob nachgerüstet oder ab Werk vorgerüstet.
Treten beim Biodiesel-Einsatz aber Defekte auf, ist der Autofahrer meist der Dumme und bleibt auf seinen Reparaturkosten sitzen. Die Autohersteller machen nämlich stereotyp schlechten Sprit für Probleme verantwortlich: Bislang existiert keine rechtsverbindliche Mindestqualität für Biodiesel. Trotz DIN-Norm (E 51606) und stichprobenartiger Qualitätskontrollen seitens der Raps-Lobby unterliegt der Pflanzensaft zum Teil erheblichen Qualitätsschwankungen. Fragen nach Kulanz wimmelte Wolfsburg deshalb oft mit barschen Standardschreiben ab: "Ein Schaden an der Einspritzpumpe durch Biodiesel kann nur dann entstehen, wenn der Kraftstoff nicht die vorgeschriebene Norm erfüllt."
Und das wird sich nicht ändern, auch wenn die Deutsche Industrie-Norm durch eine Europäische Biodieselnorm ersetzt wird. Denn beweispflichtig für die Kraftstoffqualität ist der Autofahrer. Und: Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe (Az. 9 U 165/2001) kann ein Kaufvertrag gewandelt werden, wenn mit Biodiesel-Eignung geworben wird, das Fahrzeug dann aber mit Biodiesel Schaden nimmt. Kein Wunder, dass die Hersteller künftig seltener von RME-Freigaben sprechen werden.
Gemeint sind die Euro-4-Abgasgrenzwerte sowie eine neue EU-weite Regelung für regenerative Kraftstoffe (FAME), die kurz vor der Einführung steht. Erst wenn die Norm vorliegt, will VW ein RME-Paket für den Golf V und andere Typen anbieten. Auch ein Kraftstoffsensor, der die Spritqualität prüft, ist geplant. BMW rudert ebenfalls zurück. Angeblich wegen unsicherer Spritqualität wird die Sonderausstattung Biodiesel-Eignung für alle EU-4-Modelle nicht mehr angeboten.
Der aggressive Raps-Kraftstoff steht schon länger im Verdacht, Motorpannen zu verursachen und Einspitzpumpen zu killen – selbst bei fachgerechter Umrüstung. So gingen im AUTO BILD-Kummerkasten allein in diesem Jahr 45 entsprechende Fälle ein. Die meisten betrafen Modelle von Biodiesel-Pionier Volkswagen. Ausgerechnet, denn die Wolfsburger waren mit ihrer Freigabe immer sehr großzügig, obwohl Zulieferer Bosch keine RME-Freigabe für seine bei VW-Modellen verbauten Einspritzpumpen erteilte. Prompt kam es in der Vergangenheit vereinzelt zu Schäden an der Pumpe.
Die Erklärung ist einfach: Raps-Methylester (RME), dessen Öko-Nutzen Kritiker stark anzweifeln, ist grundsätzlich ein aggressiver Treibstoff. Er verursacht Korrosion und kaputte Dichtungen. Denn er lässt Filter verstopfen, Düsen verkoken und Gummi aufquellen. Er kann Kunststoffe angreifen und Einspritzpumpen killen. Deshalb dürfen nur mit speziellen, RME-resistenten Dichtungen, Schläuchen und Filtern ausstaffierte Autos Biodiesel tanken – ob nachgerüstet oder ab Werk vorgerüstet.
Treten beim Biodiesel-Einsatz aber Defekte auf, ist der Autofahrer meist der Dumme und bleibt auf seinen Reparaturkosten sitzen. Die Autohersteller machen nämlich stereotyp schlechten Sprit für Probleme verantwortlich: Bislang existiert keine rechtsverbindliche Mindestqualität für Biodiesel. Trotz DIN-Norm (E 51606) und stichprobenartiger Qualitätskontrollen seitens der Raps-Lobby unterliegt der Pflanzensaft zum Teil erheblichen Qualitätsschwankungen. Fragen nach Kulanz wimmelte Wolfsburg deshalb oft mit barschen Standardschreiben ab: "Ein Schaden an der Einspritzpumpe durch Biodiesel kann nur dann entstehen, wenn der Kraftstoff nicht die vorgeschriebene Norm erfüllt."
Und das wird sich nicht ändern, auch wenn die Deutsche Industrie-Norm durch eine Europäische Biodieselnorm ersetzt wird. Denn beweispflichtig für die Kraftstoffqualität ist der Autofahrer. Und: Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe (Az. 9 U 165/2001) kann ein Kaufvertrag gewandelt werden, wenn mit Biodiesel-Eignung geworben wird, das Fahrzeug dann aber mit Biodiesel Schaden nimmt. Kein Wunder, dass die Hersteller künftig seltener von RME-Freigaben sprechen werden.
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