Einzelzeitfahren um die Pole-Position

Frisch geliftet präsentiert sich die Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) in der Saison 2003. Nicht alles, aber vieles ist neu, wenn Titelverteidiger Laurent Aiello (Abt-Audi), Ex-Meister Bernd Schneider (Mercedes), Opel-Routinier Manuel Reuter und ihre 18 Kollegen am 27. April in Hockenheim zum ersten Mal in diesem Jahr starten. Noch mehr Action, noch mehr Spannung erhofft sich DTM-Organisator ITR von den neuen Regeln.

Die greifen schon im Qualifying. Als Ouvertüre gibt es eine Zeitenjagd über 20 Minuten. Dabei werden die Startplätze elf bis 21 ausgefahren. Nach einer Pause von zehn Minuten folgt die Superpole, ein Einzelzeitfahren um die ersten zehn Startplätze.

Neu ist auch das Rennformat. Der 35 Kilometer kurze Qualifikationssprint wurde gestrichen, die Renndistanz dafür verlängert. Bisher auf 100 Kilometer begrenzt, rasen die DTM-Boliden nun bis zu 170 Kilometer um die acht Strecken. Mehr Runden für die Fans. Ganz besonders am Norisring in Nürnberg. Statt 44-mal kreisen die Stars nun 72-mal um den einzigen Stadtkurs im DTM-Kalender. Alle Rennen werden um 14.00 Uhr gestartet und abwechselnd von ARD und ZDF live übertragen.

Zwei Boxenstopps sind Pflicht

Nicht nur auf der Piste, auch in der Boxengasse wird mehr gewirbelt. Zwei Stopps (bisher einer) sind Pflicht. Mindestens einmal muss dabei Sprit nachgetankt werden. Das ist zwar keine Vorschrift, durch die längere Renndistanz aber nötig, weil der Tank eines DTM-Autos maximal 70 Liter fasst. Mit einer trichterförmigem Kanne (wie in der NASCAR) wird der Treibstoff eingefüllt.

Bei der Vergabe der Punkte orientiert sich die DTM nun an der Formel 1 und übernimmt das System 10-8-6-5-4-3-2-1 für die ersten acht. Die Teamwertung wird durch eine Herstellerwertung ersetzt. Alle Autos sind punktberechtigt, die Vergabe der Punkte ist identisch mit der Fahrerwertung. Vergleichsweise moderat sind die Änderungen bei der Technik. Am wichtigsten für die Teams: Um Kosten zu sparen, stehen für zwei Fahrer nur drei (bisher vier) Vierliter-V8-Motoren (500 PS) für die gesamte Saison zur Verfügung.

Die Regelhüter haben ihr Werk getan. Jetzt ist es an den Fahrern, für die passende Show auf der Strecke zu sorgen. Gentlemen, start your engines!