Es ist die größte Revolution der Formel-1-Geschichte. Der Präsident des Automobil Weltverbandes FIA, Max Mosley, teilte den Team-Chefs bei einem Treffen am Londoner Flughafen mit: "Um Geld zu sparen und den sportlichen Wettbewerb zu verbessern, wird alles neu geregelt."

Die neuen Regeln gelten schon beim ersten Rennen in Australien am 9. März 2003. Sie sollen Schumi und seinen überlegenen Ferrari einbremsen – damit die anderen Teams bessere Chancen haben und die Formel 1 wieder spannender wird.

Ab sofort verboten: • jeglicher Funkverkehr zwischen dem Fahrer und der Box. Schumi kann also nicht mehr mit seinem Superhirn Ross Brawn sprechen

• der Einsatz eines Ersatz-Autos. Falls jemand sein Auto im Training zerstört oder in der Aufwärmrunde ausfällt, ist er raus

• die Telemetrie (Datenübertragung) vom Auto zur Box und umgekehrt. Die Techniker können so nicht mehr sehen, welches Problem am Auto während eines Rennens entsteht. Und sie können es nicht mehr per Funkbefehl ändern

• Schrauben nach dem Zeittraining. Die Autos werden abgestellt, dürfen bis zum Start nur noch unter strenger Beobachtung der Rennleitung berührt werden. Heißt: Es gibt keine eigenen Motoren mehr fürs Zeittraining. Es gibt nur noch ein Auto. Nur wenn dieses im Training beschädigt wurde, dürfen Mechaniker daran arbeiten

• Alle elektronischen Fahrhilfen wie Anfahrhilfe, Automatik, Traktionskontrolle werden abgeschafft! Der Fahrer muss wieder alles selbst machen.

Die Teams, die teilweise ihre Autos schon präsentiert hatten, hat die Regel-Revolution kalt erwischt. Auch Michael Schumacher wusste bis gestern von nichts. BILD fragte ihn Mittwoch um 19.50 Uhr. Seine Antwort: "Ich bin total überrascht. Ich muss jetzt erst mal telefonieren."

Die neuen Regeln sollen durchgezogen werden – egal ob die Teams und die Fahrer protestieren. Die FIA beruft sich auf Paragraph 61 des sportlichen Reglements, darin steht: "Der Pilot muss das Auto alleine und ohne Hilfe fahren." Und genau das soll ab sofort passieren ...